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Amazon-Schließfächer in britischen Büchereien ein voller Erfolg

Bei der Zustellung von Paketen geht Amazon gerne neue Wege. Weit weniger spektakulär als Drohnen, dafür aber schon seit mehreren Jahren im Einsatz sind dedizierte Amazon-Packstationen in britischen Bibliotheken. Dazu gibt es in einer Zwischenbilanz nun viel Lob – von den Behörden.

Das Problem ist bekannt: Wenn der Paketbote seine Runde macht, sind viele Wohnungen verwaist. Online-Bestellungen müssen dann häufig bei Nachbarn oder in der Postfiliale (mit ebenfalls für Berufstätige schwierigen Öffnungszeiten) abgeholt werden.

Als Alternative bieten sich Packstationen etwa von DHL an, zu denen es allerdings häufig auch ein weiter Weg ist. Online-Händler Amazon will sich ohnehin nicht auf die Geschäftsentwicklung von Zustellern verlassen, wie derzeit auch der Aufbau eines eigenen Amazon-Paketdienstes illustriert. In den USA und in Großbritannien stellt das Unternehmen darum schon seit 2011 eigene Packstationen auf.

Zusätzliche Erlösquelle, mehr Besucher

In England stehen Packstationen unter anderem in drei Büchereien in der Grafschaft West Sussex. Das britische Kulturministerium hat jetzt eine Zwischenbilanz zu den im Dezember 2012 aufgestellten Schließfächern gezogen – und ist voll des Lobes. Demnach

  •  bieten die Schließfächer eine zusätzliche Einnahmequelle für die Bibliotheken
  • erfreuen sich die Schließfächer bei den Bibliothekskunden großes Beliebtheit
  • erfordert die Installation von den Mitarbeitern keinen Arbeitsaufwand (die Wartung übernimmt Amazon)
  • bringen die Boxen Menschen in die Bibliothek

In drei Jahren habe es keinerlei Probleme mit den Schließfächern gegeben. Auf der anderen Seite sei die von Amazon bezahlte Mietgebühr nur einer von zahlreichen positiven Aspekten. Im Ergebnis heißt es, die Amazon-Schließfächer "könnten auf weitere Standorte ausgeweitet werden", wobei hier die Kundenfrequenz zu stimmen hat.

Partnerschaft mit Bauschmerzen?

Wie in Großbritannien werden auch in Deutschland die öffentlichen Bibliotheken von den Städten getragen, und auch hierzulande sind die Büchereien finanziell nicht auf Rosen gebettet und weiteren Einnahmequellen nicht abgeneigt. Mit einer "allgemeinen" Packstation hätten hiesige Bibliotheken prinzipiell aber sicherlich weniger Bauchschmerzen als mit dedizierten Amazon-Schließfächern, obgleich (oder gerade weil) diese häufig auch Bücher beinhalten dürften.

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Kommentare


Amazon-Packstation in der Stadtbücherei? | Basedow1764's Weblog 11. Januar 2016 um 16:56

[…] So steht es in einem Bericht von lesen.net. […]

Antworten

England: Erfolg von Amazon-Schließfächer in Büchereien | AUTHORS CHOICE 2. Februar 2016 um 07:46

[…] lesen.net, gov.uk, todoereaders.com […]

Antworten

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