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Ab 03.02.: Warnhinweise bei minderwertigen Kindle Books

Die in eBook Stores erhältlichen Publikationen sind von sehr durchwachsener Qualität. Insbesondere im Self Publishing reicht die Bandbreite von ausgezeichnet lektorierten eBooks bis hin zu Erzeugnissen voller Rechtschreib- und Grammatik-Fehler, die das Leseerlebnis massiv trüben. Amazon adressiert diesen Umstand nun offensiv.

Der britische Indie-Autor Mark Dawson hat sich in den letzten Jahren einen gewissen Namen im Kindle-Kosmos gemacht. Die Verkaufszahlen seiner rund zwei Dutzend (Noir-)Thriller dürften in die Hunderttausende gehen, nahezu jeder Titel hat bei amazon.com und bei amazon.co.uk je mehrere Hundert Rezensionen. Weit überwiegend positiver Natur.

Bislang komplette Auslistung als einziges Mittel

Trotzdem erhielt Dawson am gestrigen Mittwoch einen dramatisch anmutenden Warnhinweis von Amazon, den der Autor im Fachforum Kboards zur Diskussion stellte. Darin erklärt Amazon, vom 03. Februar an werde es Warnhinweise auf Artikelseiten von Kindle Books geben, bei denen es eine Häufung von Meldungen zu Qualitätsproblemen gegeben habe – Dawsons Titel inklusive. Diese Warnhinweise werden demnach entfernt, sobald eine aktualisierte Buchfassung eingestellt wird und von Amazon hinsichtlich entfernter Fehler in Augenschein genommen wurde. Das geschehe typischerweise innerhalb von zwei Werktagen.

Fehler melden aus dem Kindle Book

Fehler melden aus einem Kindle Book

Kindle-Leser haben seit jeher die Möglichkeit, direkt aus dem Buch heraus Fehler zu melden (funktioniert nur bei eBook Readern, nicht bei Lese-Apps). Diese Hinweise wurden bislang automatisiert an die Autoren weitergeleitet und sollten so korrigiert werden, wie es Amazons Leitfaden zur Qualitätssicherung für Kindle-Inhalte vorsieht. Bei einer extremen Häufung an Hinweisen auf eine mangelhafte Qualität nimmt Amazon zwar bislang schon Titel aus dem Sortiment, wie das Blog The Digital Reader in diesem Zusammenhang anmerkt. Faktisch passiert das aber sehr selten.

Warnhinweis als extreme Umsatzbremse

Mit Warnhinweisen auf Artikelseiten führt Amazon jetzt eine Zwischenstufe zwischen Akzeptanz und Sperrung ein, die gleichwohl dramatische Konsequenzen für die Umsätze betroffener eBooks haben dürften. Wird "offiziell" vor einer miesen Qualität gewarnt, dürften die Verkäufe entsprechender Titel gegen Null gehen – weit mehr noch, als das bei negativen Rezensionen der Fall ist.

Aus Lesersicht ist diese Form der Qualitätskontrolle natürlich zunächst einmal zu begrüßen, allerdings scheint die Gefahr von "false positives" groß. So verweist eine Indie-Autorin im Kboards-Thread darauf, auf Amazon.com würden häufig Fehler in britischen Titeln angemahnt, die tatsächlich gar keine sind. Ähnliches ist etwa für Dialekte oder auch für eine bewusst "innovative" Sprache denkbar.

<Bildnachweis: Warnhinweis von Shutterstock>

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Kommentare


Gute eBooks, schlechte eBooks? – Liber Laetitia 22. Januar 2016 um 16:02

[…] Vom Kampf gegen gekaufte Rezensionen haben wir bereits berichtet. Nun sollen ab Anfang Februar Warnhinweise für eBooks hinzukommen, die viele Fehler aufweisen. Der Gedanke dahinter ist, dass Leser, wie bisher auch, […]

Antworten

eBooks: Amazon plant Warnhinweise bei Qualitätsmängeln 24. Januar 2016 um 15:45

[…] Kboards via: Lesen.net Teilen Tweet Teilen Teilen […]

Antworten

Amazon: Warnhinweise bei E-Books mit schlechter Qualität | AUTHORS CHOICE 25. Januar 2016 um 16:46

[…] lesen.net, goodereader.com, golem.de […]

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Protokoll vom 30. Januar 2016 « trackback.fritz.de 30. Januar 2016 um 16:56

[…] Amazon warnt vor minderwertigen E-Books […]

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Warnhinweise bei "fehlerhaften" eBooks jetzt auch auf Amazon.de » lesen.net 5. Oktober 2016 um 11:30

[…] Warnhinweise hat Amazon in den USA im Februar eingeführt. Sie werden eingeblendet bei eBooks, bei denen es eine Häufung von Meldungen zu […]

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