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Bastei Lübbe: eBooks viel lukrativer als Print

Gemeinhin hört man von den großen Verlagen unisono Klagen über die Tücken der E-Book-Geschäftes. Der Kölner Verlag Bastei Lübbe, der in den letzten Monaten mit Titeln von Autoren wie Dan Brown , Simon Beckett und Sebastian Fitzek auch digital Erfolge feiern konnte, sieht das anders: Die operative Marge sei deutlich höher.

Bastei-Lübbe-Vorstand Thomas Schierack gab in einem Gespräch mit der Welt am Sonntag bemerkenswerte Einblicke in die Kalkulation des Verlages. Demnach erziele Bastei Lübbe mit eBooks eine operative Marge zwischen 22 und 25 Prozent, "mindestens zehn Prozentpunkte mehr als im Printbereich". Zum Grund verweist er auf wegfallende Druck- und Lagerkosten, ebenso gäbe es keine Aufwände für Rücksendungen nicht verkaufter Exemplare.

Auch die Auslieferungskosten und die Vermittlungsprovisionen seien geringer, betont Schierack. Amazon zweige 30 bis 35 Prozent der Umsätze ab, bei Buchhändlern würden rund 50 Prozent der Verkaufserlöse beim Vertrieb bleiben. Entsprechend blickt der Vorstand des börsennotierten Verlages auch zuversichtlich in die Zukunft: Der Digital-Anteil von derzeit 10 Prozent solle innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 50 Prozent wachsen, auch durch vermehrte Auslandsaktivitäten. Hinzu kämen Projekte wie eine Bastei-Lübbe-App mit Flatrate-/Abo-Aktion fürs Verlagsprogramm, die schon im April oder Mai 2014 ausgerollt werden soll.

Die positive Haltung von Lübbe zum E-Book-Markt spiegelt sich auch in der Praxis wider. So sind die Preisabschläge zu Print hier deutlich größer als marktüblich. Der Bestseller Noah von Sebastian Fitzek etwa kostet gedruckt 20 Euro und digital 15 Euro, ein Abschlag von fast 30 Prozent – bei der Konkurrenz sind es eher 10 bis 20 Prozent. Hinzu kommt der Verzicht auf harten Kopierschutz: Statt der Gefahren sieht Lübbe offenbar eher die Chancen der Digitalisierung, was dem Verlagshaus ganz offensichtlich nicht schadet.

<Bildnachweis: Digital von Shutterstock>

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Kommentare


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