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Deutsches E-Reading-Startup Blloon startet mit Volumentarif für Wenig-Leser

Das Berliner txtr-Spinoff Blloon hat sein Angebot in Großbritannien gestartet. Zum Sortiment zählen bereits knapp eine Million Titel durchaus namhafter Verlage. Neukunden können die ersten 1.000 Seiten kostenlos lesen und sich weiteres Freivolumen "dazuverdienen". Zielgruppe: Junge Wenig-Leser.

Seit ein paar Tagen, etwas später als geplant, ist Blloon auf der Insel verfügbar, aktuell sind knapp eine Million eBooks per iOS-App zugänglich. In den USA und auf dem Heimatmarkt Deutschland soll es Anfang 2015 losgehen. Blloon wurde gegründet von txtr-Geschäftsführer Thomas Leliveld, die Blloon GmbH ist derzeit auch noch in den Räumlichkeiten des Berliner E-Reading-Spezialisten mit bewegter Vergangenheit ansässig.

Blloon iPad Ap

Blloon iPad Ap

Bei Blloon handelt es sich um keine Flatrate wie Kindle Unlimited oder Skoobe, wo man für einen monatlichen Fixbetrag unbegrenzt lesen kann. Vielmehr bietet der Anbieter einen "Volumentarif", man kauft Seitenguthaben und kann das dann beliebig ablesen. Bei den Verlagen kommt das offenbar an: Von Beginn an an Bord sind in Großbritannien bekannte Verlage wie Allen & Unwin, Faber & Faber, Guardian Books und der Bildungsverlag Houghton Mifflin. Noch gibt es zahlreiche Lücken im Sortiment, aber von einem solchen Start konnte beispielsweise die werbefinanzierte eBook-Flatrate readfy nur träumen.

Zielgruppe: "Bis zu 12 Bücher jährlich"

Neue Mitglieder können 1.000 Seiten kostenlos lesen, mittels Social-Media-Aktivität können zusätzliche Frei-Zeiten erworben werden. Daneben gibt es zwei Monatstarife: Für 4 britische Pfund (5 Euro) gibt es 500 Seiten, 1.000 Seiten kosten 7 Pfund (knapp 9 Euro). Blloon-Gründer (und txtr-Chef) Leliveld dazu im Gespräch mit dem Fachblatt The Bookseller: "Wir bieten keinen teuren "unlimited" Service, weil wir nicht diese Zielgruppe anvisieren. Wir richten uns an junge Leute, die mehrheitlich maximal 12 Bücher im Jahr liest."

Volumentarif statt Flatrate – was im Telekommunikations-Bereich seit Jahren etabliert ist, stellt bei eBooks weitgehendes Neuland dar. Ob Blloon nicht nur innovativ, sondern auch erfolgreich ist, steht allerdings in den Sternen. PaperC ist mit seinem Bezahlen-pro-Seite-Ansatz im Fachbuchbereich weitgehend gescheitert, es gab schlicht keine relevante Nachfrage. Und auch bei Belletristik stellt sich die Frage, für wen das Modell eigentlich geeignet sein soll. Zum Mal-Hereinlesen gibt es kostenlose Leseproben, und eine wirkliche Ersparnis gegenüber dem regulären eBook-Kauf (wo man sich dann nicht über Vertragslaufzeiten Gedanken machen muss) scheint es auch nicht zu geben. Das gefällt den Verlagen – wie auch PaperC ein sehr breites Sortiment hat -, die eigentliche Herausforderung ist aber die Begeisterung der Leserschaft für den Prepaid-Blanko-Seitenkauf.

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Kommentare


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[…] Readfy und Kindle Unlimited, zudem die Onleihe und bald wohl auch hierzulande Blloon: PaperC betritt einen in den letzten 12 Monaten rapide gewachsenen Markt. Der Erfolg des […]

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eBook Flatrates: Auch Blloon gibt auf » lesen.net 29. Oktober 2015 um 15:59

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