Skip to main content

"Deutschland von Sinnen": eBook derzeit exklusiv als epub [Update]

Das derzeit meistdiskutierte Buch des Landes, Deutschland von Sinnen – Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer, ist wohl auch das meistverkaufte. Dabei ist die aktuelle Nummer 1 der Amazon-Print-Bestsellerliste überhaupt nicht lieferbar, Besteller müssen ein bis zwei Wochen warten. Als eBook gibt es die Streitschrift hingegen sofort – aber nicht bei Amazon.

Akif Pirinçci ist Lesern bislang vor allem durch seine Katzenkrimis ein Begriff, die bei verschiedenen Bertelsmann-Labels erschienen. Trotz guter Verkäufe wollte der Konzern mit Pirinçcis erstem Sachbuch offensichtlich nichts zu tun haben, es erscheint in einem Kleinverlag. Wie sehr das Werk polarisiert, zeigen schon die bisherigen Bewertungen bei Amazon: 56x fünf Sterne, 18x ein Stern und nur zwei Bewertungen dazwischen.

Spätestens seit seinem Auftritt am Mittwoch im ZDF-Mittagsmagazin (Video), das in der Folge sowohl von Journalisten wie Stefan Niggemeier (ZDF geht Hassprediger auf den Leim) als auch vom Autor ("Natürlich weiß ich, dass die Öffentlich-Rechtlichen von der Politik jeden Tag durchgefickt werden wie eine Nutte in ihren besten Jahren" (…) "hammerharte, primitive Zensur") kritisiert wurde, ist das Buch in aller Munde. Die nach Angaben des Verlages fünfstellige Erstauflage ist nach weniger als einer Woche im Handel restlos vergriffen, gegenwärtig müssen sich Printleser auf ein bis zwei Wochen Wartezeit einstellen.

Sicherer eBook-Bestseller

Dass das Werk nicht im Verlagsprogramm eines "Großen" ist, illustriert auch die Digital-Politik. Bei Amazon.de, wo das Buch trotz Nicht-Verfügbarkeit auf Platz 1 der Charts klebt, ist das eBook noch nicht verfügbar. In epub Stores wie eBook.de und Thalia kann es hingegen sofort heruntergeladen werden – für 15 Euro (Print: 18 Euro) und mit hartem Kopierschutz versehen.

Wie bei Sarazzin (Porno-Effekt treibt den Umsatz) ist davon auszugehen, dass "Deutschland von Sinnen" überproportional häufig digital gelesen wird. In vielen Kreisen ist das Werk eher nichts, was man sich stolz ins Bücherregal stellt. Das Umsatzpotenzial ist also gewaltig, trotzdem wird das eBook aktuell in keinem Store prominent beworben. Noch mehr als bei erotischen Geschichten droht hier eben ein Image-Schaden, den der Verleger des Buches aus umgekehrter Perspektive in einem Blogpost beim Buchreport auf den Punkt bringt.

[Update 17:00 Uhr: Tatsächlich ist das Buch auch bei Amazon.de seit diesem Montag als eBook erhältlich. Aktuell ist es aber nicht – wie üblich – mit dem Printbuch verknüpft und offenbar auch nicht über die Suchfunktion auffindbar. ]

Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*