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ebuch polemisiert gegen Kindle-Aktion der "Zeit"

de-kw-slate-02-lg-_v134401086_Die Buchhändler-Genossenschaft eBuch wirft der "Zeit" die Unterstützung von Amazon vor. Nicht zum ersten Mal gehen Buchhändler gegen vermeintliche Amazon-Verbündete vor und machen dabei nicht die beste Figur.

Die "Zeit" hatte ihren Kunden einen Kindle für das Werben von Neukunden versprochen. Der eBuch-Vorstand Michael Pohl bezeichnete die Werbe-Aktion als "peinliche Diskrepanz zwischen Worten und Taten": Nach dem Amazon-kritischen “Zeit“-Artikel "Die entscheidende Schlacht" hätte keine Unterstützung Amazons folgen dürfen. Die Wochenzeitung habe scheinbar keine Berührungsängste mit dem Online-Händler.

"Von Werbeeinnahmen breitgewordener Hintern"

Bemerkenswert ist der von Pohl angeschlagene Ton: "ein von Werbeeinnahmen breitgewordener Hintern" habe das zerstört, was die Zeit-Journalisten mit dem Artikel zuvor aufgebaut hätten. Mit einem sarkastischen "Genial" kommentiert er das unterschiedliche Vorgehen von Redaktion und Marketingabteilung der "Zeit". Fraglich ist, ob die Buchhändler-Genossenschaft das gemeinsame Interesse ihrer Mitglieder mit solch polemischen Formulierungen vertritt. Pohl schließt mit den Worten: "Besten Dank an die "Kulturträger" in der Anzeigen- und Werbeabteilung."

"Zeit"-Verlagsleiterin Stefanie Hauer reagierte entschieden gegen die Vorwürfe. Sie sagte, man müsse lernen mit der Dominanz Amazons umzugehen. Die rasante Entwicklung des Internet-Riesen sei aktuell am Kauf der Washington Post durch Amazon-Gründer Jeff Bezos abzulesen. Hauer betonte außerdem den Einsatz der "Zeit" für die Literatur und dem damit verbundenen Kauf von Büchern. Ebenso arbeite man seit Jahren eng mit Buchhändlern im deutschsprachigen Raum zusammen.

Nicht zum ersten Mal zeigen Buchhändler "Verfehlungen" auf und erheben öffentliche Vorwürfe gegen "Amazon-Verbündete":

  • In einem Gewinnspiel der Sparkasse wurden als Hauptgewinn drei Kindle plus inklusive Warengutschein bei Amazon verlost.
  • Die Protagonistin eines Conni-Bandes aus dem Carlsen Verlag bekommt einen Amazon-Gutschein geschenkt. Nach öffentlicher Anschuldigung ändert Carlsen das Präsent in einen "Geschenkgutschein".
  • Zuletzt hatte eBuch Amazon zur Unterzeichung einer Unterlassungserklärung aufgefordert und eine Spende an das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels in Höhe von 1.500 Euro gefordert.

Die Beschuldigungen gegen die "Zeit" wirken besonders vor dem Hintergrund vergangener Anschuldigungen abstrus. Resignation sieht unter dem Deckmantel der Anschuldigung eben am besten aus. Zumal die Buchhändlergenossenschaft mit einem eigenem Online-Shop ebuch.de in den gleichen Gewässern wie Amazon fischt und befürchten muss, vom weißen Hai verschluckt zu werden. Da ist die "Zeit" ist ein gefundenes Fressen.

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Kommentare


Nicht benötigt 8. August 2013 um 20:34

Sind die ständig verwendeten amerikanischen Anführungszeichen Absicht oder Irttum?

Antworten

Johannes 9. August 2013 um 09:55

Absicht :)

Ciao
Johannes

Antworten

Unabhängige Buchhändler planen gemeinsamen Amazon-Rivalen » lesen.net 6. Mai 2014 um 12:02

[…] Interessen seiner Mitglieder unter anderem mit Klagen gegen Preisbindungsverstöße und Keilereien gegen Amazon, außerdem werden über den Zusammenschluss bessere Einkaufskonditionen […]

Antworten

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