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Goodreads drängt nach Deutschland

Obwohl immer noch mit komplett englischsprachiger Oberfläche, wird Goodreads von Tag zu Tag deutscher. Aktuell werben hochrangige Mitarbeiter der weltgrößten Social-Reading-Community um deutsche Autoren und Buchdaten. Damit wird die Luft langsam dünner für gleichartige deutsche Angebote.

Goodreads-Manager Patrick Brown

Goodreads-Manager Patrick Brown

Goodreads drängt mit Hochdruck in den deutschen Markt. Für Patrick Brown, Mitarbeiter Nummer 7 von Goodreads und als Director of Author Marketing oberster Autoren-Betreuer, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für deutsche Autoren, bei Goodreads aktiv zu werden. Die deutschsprachige Leserschaft sei längst da, wer sich jetzt engagiere, habe einen dicken Start-Vorteil. Was für Marketing-Aktionen Brown deutschen Autoren am Donnerstag auf einer von epubli organisierten Fachkonferenz in Berlin empfahl.

Deutschland hat Priorität

Neben aktiven deutschen Autoren haben hochwertige und lokalisierte Meta-Daten oberste Priorität für Goodreads. Dazu führt die Amazon-Tochter permanent Gespräche mit Aggregatoren und Verlagshäusern. Goodreads-Manager Brown und Suzanne Skyvara, PR-Chefin von Goodreads und aktuell ebenfalls auf Deutschland-Tour, erklärten im Gespräch mit lesen.net, Deutschland sei neben Großbritannien aktuell der wichtigste ausländische Markt für die Amazon-Tochter. Und das will etwas heißen, kommen doch nach Unternehmensangaben bereits mehr als die Hälfte der 30 Millionen Community-Mitglieder von außerhalb der USA.

In Deutschland trifft der Social-Reading-Pionier Goodreads auf eine ganze Reihe Angebote mit ähnlicher Ausrichtung, die größtenteils in Konzernhand sind. Portale wie Lovelybooks (gehört Holtzbrinck), Vorablesen (gehört Bonnier) und wasliestdu (gehört der Buchhandelskette Mayersche) laden zur Bücher-Rezension und -Diskussion ein, Geld verdient wird meist mit dem indirekten Verkauf von Buchbesprechungen.

Einzigartige Man-Power, Millionen Rezensionen

Im Vergleich zu Goodreads wirken all diese Seiten wie aus der Zeit gefallen. Das ist Man-Power, Historie und Datenbasis von Goodreads geschuldet. 120 Menschen arbeiten Vollzeit an der Weiterentwicklung der Plattform, die Empfehlungs-Algorithmen suchen nach jahrelanger Optimierung und Millionen Bewertungen (pro Monat kommen eine Million Rezensionen hinzu) zweifelsohne ihresgleichen.

Der Status Quo erinnert ein bisschen an den Wettbewerb zwischen Facebook und hiesigen sozialen Netzwerken. studivz, werkenntwen & Co. versuchten ihren technischen Rückstand mit Betonung von Lokalität, Datenschutz und ähnlichem wettzumachen – wie sich die Nutzer entschieden haben, ist bekannt.

Wenn Goodreads hierzulande wirklich ernst macht, eine lokale Dependanz eröffnet (aktuell gibt es außerhalb von San Francisco einzig ein Büro in New York), die Plattform eindeutscht und für brauchbare Meta-Daten sorgt, werden die deutschen Seiten wohl oder übel ihr Heil in der Nische suchen müssen. Die Transformation würde noch beschleundigt, wenn Goodreads endlich auch in deutsche Kindle integriert würde, wie das in den USA seit einem Jahr der Fall ist.

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Kommentare


Goodreads für deutsche Autoren: Giveaways und Ask the Author | ebokks 5. Februar 2015 um 10:43

[…] für Autoren und Leser, aber es wird daran gearbeitet, auch in Deutschland groß zu werden, wie lesen.net berichtete. Deutsche Leser tummeln sich schon lange dort – ein guter Grund, die Zeit zu nutzen, […]

Antworten

Buch 2.0 – Social Reading | NETzWorking 4. Mai 2015 um 07:22

[…] Lesen.net: “Goodreads drängt nach Deutschland“ […]

Antworten

Social Reading… Buch 2.0 | NETzWorking 29. Februar 2016 um 07:19

[…] Lesen.net: “Goodreads drängt nach Deutschland“ […]

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