Großverlag HarperCollins macht Amazon mit eigenem Online Store Konkurrenz
Mitten in den Konditionsstreitigkeiten zwischen Verlagen und Amazon ging am Dienstag dieser Woche die neue Direktverkaufs-Plattform von HarperCollins online. Die US-amerikanische Verlagsgruppe will damit gedruckte Bücher, Hörbücher und E-Books direkt an die Kunden vertreiben, um sich aus der Abhängigkeit von Handelsmonopolisten wie Amazon zu lösen – dabei sollen exklusive Preisaktionen helfen.
HarperCollins ist eine der fünf größten Verlagsgruppen englischsprachiger Bücher weltweit. Mit dem Relaunch der Verlagswebsite wurde der bereits bestehende E-Book-Store um Printausgaben und Hörbücher erweitert. Derzeit ist ein Kauf von gedruckten Büchern und Hörbüchern nur für US-amerikanische Kunden möglich. Eine Ausweitung des Angebots des Print-Direktverkaufs auf den HarperCollins-Websites für Großbritannien (August 2014), Australien und Kanada ist allerdings bereits in Planung. E-Books, an denen der Verlag die Rechte hält, sind weltweit erhältlich.
In der Pressemitteilung des Verlags betont HarperCollings-Manager Chantal Restivo-Alessi, dass durch den Direktverkauf die Konsumgewohnheiten der Kunden besser eingeschätzt und an sie angepasst werden könnten. Zudem werde so garantiert, dass alle Verlagstitel auch jederzeit lieferbar sind.
Ähnliches Geschäftsmodell in Deutschland unwahrscheinlich
Die Ausweitung des Direktverkaufs über die Verlagswebsite ist eine Kampfansage gegen Amazons Monopolstellung als Internethändler. Bedenken muss man dabei, dass es in den USA – anders als in Deutschland – keine Buchpreisbindung gibt. Daher ist es für deutsche Verlage nicht möglich, mit Rabattaktionen oder geringeren Preisen für einen Verlags-Direktkauf zu werben. Eine Verschiebung des Buchmarkts zum Verlags-Direktverkauf, wie HarperCollins sie in den USA anstrebt, ist daher für den deutschen Buchmarkt viel schwerer umsetzbar.
<Bildnachweis: Werbung für Rabatt-Aktion bei HarperCollins>
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