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iBooks: Zwangsbündelung mit iOS 8 bringt Kundensturm

1 Million Neukunden pro Woche – Apple befindet sich mit iBooks klar auf dem Weg nach vorne. Das liegt primär an einer aggressiveren Integration ins hauseigene Betriebssystem, seit einigen Monaten kommen iPhone- und iPad-Nutzer nicht mehr an der App vorbei. Um Amazon anzugreifen, ist aber eine Öffnung von Nöten.

Mit dem im September 2014 erschienenen iOS 8 wurde iBooks fester Bestandteil des Betriebssystem von iPads, iPhones und iPods. Während zuvor die iBooks-App separat aus dem App Store heruntergeladen werden musste, ist sie jetzt vom Anfang an auf dem Gerät – und kann auch nicht gelöscht werden.

1 Million Neukunden pro Woche

Die Folge davon sind beeindruckende Wachstumszahlen. iBooks-Chef Keith Moerer ließ vergangene Woche auf der Fachkonferenz Digital Book World verlauten, gegenwärtig verzeichne iBooks 1 Million Neukunden pro Woche. Ziel sei es, diese neuen Nutzer zu zahlenden Kunden zu machen. Apple hat dabei den Vorteil, dass viele Nutzer ihre Zahlungsdaten beim Unternehmen hinterlegt haben und ohnehin eingeloggt sind, womit der Kaufprozess zum Kinderspiel wird. Gerade im Vergleich zur Konkurrenz: Weil Apple bei jeder über Apps vorgenommenen Transaktion 30 Prozent Umsatzbeteiligung für sich beansprucht, stellen Amazon & Co. reine Lese-Apps für iOS bereit. Der mobile eBook-Kauf ist nur über den Web Store möglich und damit längst nicht so komfortabel wie in der iBooks-App.

iBooks teilen innerhalb der Familie

iBooks innerhalb der Familie teilen

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Mit iOS 8 verschaffte Apple seiner App noch einen weiteren Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Analog zu Amazon wurde eine Family-Sharing-Funktion eingeführt, über die eBooks aus dem iBookstore innerhalb der Familie weitergegeben werden können. https://www.apple.com/ios/whats-new/family-sharing/

iBooks aktuell nicht empfehlenswert

Eine Voraussetzung dafür ist freilich, dass auch andere Familienmitglieder iOS-Geräte ihr Eigen nennen, wie überhaupt Apple-Geräte Voraussetzung zur Nutzung von iBooks sind. Dies ist der größte Nachteil von iBooks und – im Verbund mit dem von Apple eingesetzten eigenen epub-DRM – der Grund, warum der Einkauf bei iBooks zumindest hierzulande grundsätzlich eine schlechte Idee ist.

Mit bei iBooks gekauften eBooks hat man schlicht weniger Möglichkeiten zur Lektüre und Verwaltung als bei Amazon (das Apps für alle gängigen Plattformen plus eigene eBook Reader anbietet), Tolino-Alllierten und Kobo (jeweils ebenfalls eigene Apps und Lesegeräte plus das gebräuchlichere Adobe-DRM).

Öffnung: iTunes als Blaupause?

Preisbindungsbedingt kosten die eBooks überall gleich viel – und bei iBooks hat man einen Lockin-Effekt zu akzeptieren, dem derzeit einfach zu wenig Mehrwert gegenübersteht. Solange sich daran nichts ändert, wird Apple trotz der neuen Zwangsbündelung mit iOS 8 als eBook-Anbieter hierzulande weiterhin mit marginalem Marktanteil unter "Sonstige" rangieren. Dass der Konzern auch anders kann, illustriert der Musikbereich: iTunes gibt es auch fürs Konkurrenz-Betriebssystem Windows, Musik wird seit 2009 kopierschutzfrei verkauft.

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