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Intel übernimmt Lehrbuch-Startup Kno

Happy End für Kno: Der Spezialist für digitales Lernen mit einem Katalog von mehr als 200.000 Lehrbüchern ist vom Technologiekonzern Intel übernommen worden. Der eigentlich schon begrabene Plan eines dedizierten Lerngerätes wird damit doch noch Wirklichkeit.

Bekannt wurde das Silicon-Valley-Startup Kno im Jahr 2010 durch seinen Plan, ein großformatiges Dual-Screen-Tablet an Schulen und Universitäten zu bringen. Auf wahlweise einem oder zwei 14,1″ Displays (gegebenenfalls zusammenklappbar) sollte gelesen und gearbeitet werden können. Dazu wollte Kno entsprechend aufbereitete digitale Lehrbücher bereit stellen.

Hardware über den zweiten Bildungsweg

Im April 2011 allerdings räumte Kno ein, die Hardware-Pläne beerdigt zu haben. Ein wesentlicher Grund dürfte der harte Konkurrenzkampf nebst niedrigen Margen im Tablet-Markt gewesen sein, zum anvisierten Verkaufspreis von rund 900 US-Dollar wäre ein Kno Tablet nicht konkurrenzfähig gewesen. Statt dessen konzentrierte man sich von da an ganz auf interaktive Bildungssoftware. Schon damals beteiligte sich Intel über eine Kapitalrunde mit 20 Millionen US-Dollar am kalifornischen Unternehmen. Am vergangenen Freitag nun gab Intel bekannt, Kno vollständig übernommen zu haben, und bestätigte damit eine Meldung von Techcrunch.

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In den letzten zweieinhalb Jahren war Kno nicht untätig. Mehr als 200.000 Lehrbücher sind inzwischen auf kno.com und über Kno-Apps für die einschlägigen Plattformen (iOS, Android, Windows) erhältlich, Verlagen stehen ausgereifte Tools zur Anreicherung Ihrer Inhalte bereit. Mit der Übernahme wird Kno (übrigens auch das Team) in den Intel-Education-Dienst integriert, derneben multimedialen und vernetzten Lernmaterialien auch entsprechende Hardware umfasst. Die ursprüngliche Kno-Idee von einem 360-Grad-Lernangebot wird nun also doch noch Wirklichkeit.

Kno: Happy End nach durchwachsener Geschichte

Trotz namhaftem Käufer und guter Perspektive darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass Kno als eigenständiges Unternehmen wohl keine Erfolgsstory war. Wie viel Intel für Kno bezahlte, wurde nicht publik – bis zur Übernahme flossen aber stolze 73 Millionen US-Dollar Wagniskapital in das Startup, das meiste Geld wurde in die letztlich gescheiterten Pläne einer eigenen Hardware investiert. Die gewöhnlich gut informierten Kollegen von Techcrunch wollen gehört haben, die ursprünglichen Investoren hätten in den letzten Monaten auf eine schnelle Veräußerung von Kno gedrängt; in der Regel ist das kein Zeichen für ein wirtschaftlich gut stehendes Unternehmen. Immerhin hat Kno die Kurve bekommen und bleibt mit seinen Produkten der Publishing-Welt erhalten – andere Startups hatten zuletzt weniger Investorenglück.

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