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Kindle Classics: Amazon re-publiziert große Essays und Reportagen

Die unter der Dachmarke Kindle Singles firmierenden Kurz-Texte sind bei Amazon eher auf den hinteren Plätzen der eBook Charts zuhause, trotzdem legt der Online-Händler jetzt nach. Bei den am gestrigen Montag eingeführten Single Classics handelt es sich um herausragende Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften. Alter Wein in neuen Schläuchen also, teilweise sogar im doppelten Sinne.

Single Classics: Ab 0,99 US-Dollar, für KU-Abonnenten gratis

Bildschirmfoto 2016-07-20 um 13.53.07Zum Start umfasst das Kindle-Classics-Programm nach Angaben von Amazon mehr als 140 Texte aus Publikationen wie Time, Vanity Fair, The New Yorker, Rolling Stone und Playboy. Preislich liegen die eBooks bei 0,99 US-Dollar aufwärts, Abonnenten der eBook Flatrate Kindle Unlimited erhalten sämtliche Texte kostenlos.

Die meisten Texte sind mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte alt, trotzdem bemüht sich Amazon in der redaktionell betreuten Single-Classics-Rubrik um aktuelle Bezüge. So gibt es eine Sammlung zum Präsidentschaftswahlkampf, die beispielsweise ein Playboy-Porträt von Donald Trump aus dem Jahr 1997 umfasst.

Das Trump-Porträt wurde wie der Großteil der Launch-Titel erst an diesem Sonntag in den Kindle Store gestellt, einige andere Single Classics sind dort aber schon seit Jahren erhältlich. So wurden einer Reihe von bereits 2012 im Kindle Store veröffentlichten Playboy-Interviews, etwa mit den Beatles, jetzt kurzerhand das Single-Classics-Label verpasst. Eine Politik, die Usus ist innerhalb von der Amazon-Verlagssparte, die in Deutschland mit dem Krimi-Label "M" übrigens zeitnah Zuwachs bekommt.

Nachfrage wohl stark schwankend

Wie erfolgreich wird das neue Format? Bei den Verlagen wird Amazon nicht lange um eine Öffnung ihrer Archive bitten müssen, die Publisher suchen händeringend nach neuen digitalen Verdienstmöglichkeiten. Entsprechend dürften die Single Classics bald auch auf Amazon.de Einzug erhalten.

Grundsätzlich war mit dem Verkauf von Kurz-Texten als konventionelle eBooks allerdings noch nicht das ganz große Geld zu machen, das gilt für die seit 2011 von Amazon offerierten Kindle Singles ebenso wie für Experimente von Verlagen (Hanser Box und dergleichen). Aber natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an – das genannte Playboy-Interview mit den Beatles oder auch das mit Stanley Kubrick findet sicherlich auch heute noch viele interessierte Leser, eine 26-seitige Retrospektive einer Autorin über ihre Marihuana-Erfahrungen aus dem Jahr 1982 wohl eher weniger.

 

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