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Kindle- und Tolino-Accounts teilen

readingDie gemeinsame Nutzung von Accounts bei E-Book-Anbietern wie Kindle oder einem Partner der Tolino-Allianz durch mehrere Personen ist untersagt, aber weit verbreitet. Die Konstellationen bei diesen gemeinsamen Bibliotheken sind vielfältig.

Der Weiterverleih und -verkauf physischer Bücher erfreut sich großer Beliebtheit: Von modernen Antiquariaten über Flohmärkte bis hin zu Internetmarktplätzen blüht der Zweitmarkt, im Freundeskreis werden Bücher fleissig weiterverschenkt, -verliehen oder eingetauscht.

Teilen von E-Book-Sammlungen rechtlich untersagt…

Online schieben DRM und Nutzungsbedingungen der Tauschkultur einen Riegel vor: In den Nutzungsbedingungen der Anbieter ist in der Regel vom Erwerb einer persönlichen Nutzungslizenz die Rede, die Weitergabe der Dateien an Dritte ausdrücklich untersagt. Gegen den Weiterverkauf (vermeintlich) "gebrauchter" E-Books gehen Verlage auch rechtlich vor.

Faktisch ist das Teilen von Literatur im Cloud-Zeitalter aber einfacher denn je. So erlaubt die Kindle-Plattform die Registrierung einer unbegrenzten Anzahl von Lesegeräten (Kindle, Kindle Fire, Kindle Apps/Software) pro Account. Die einzige Limitierung ist, dass nur bis zu sechs Geräte ein bestimmtes Buch gleichzeitig lesen können.

…aber einfach und verbreitet wie nie

Entsprechend weit verbreitet sind gemeinsame Accounts, in denen mehrere Personen von Käufen und einer infolge dessen ständig wachsenden Bibliothek profitieren. Im US-Literaturblog Dear Author hat Jane Litte eine Reihe Kommentare zum Thema zusammengefasst. Für die meisten ist der geteilte Plattform-Account nicht mehr als eine Fortführung der gemeinsamen Print-Bücherwand mit anderen Mitteln ist.

Ein Kindle-Nutzer, der sich seinen Account mit seiner Mutter teilt und schon immer Bücher für sie gekauft hat, sagt etwa: "Für uns ist es eine Weiterführung der Art, wie wir schon immer Bücher verwaltet haben. Neu ist bloß das WLAN-Element." Viele heben hervor, dass ihre Freunde ohnehin die selben Bücher lesen und teilen und eine gemeinsame Bibliothek einfach naheliegt.

Warnungen vor Missbrauch

Es gibt aber auch kritische, warnende Stimmen. So berichtet eine Leserin davon, sie habe sich zwei Jahre lang einen Kindle-Account mit ihrer besten Freundin geteilt und auch immer wieder Anschaffungen getätigt. Nach einem Streit habe die Freundin das Passwort geändert, womit die Leserin von heute auf morgen den Zugang zur gesamten Kindle-Bibliothek verloren hat. Noch größer sind die Gefahren beim Teilen eines Kindle-Accounts mit Fremden: Berühmt ist die Anekdote vom Mitglied des einstigen deutschen E-Book-Clubs Mexxbooks, der versehentlich seine Kreditkartendaten im von zahlreichen Menschen genutzten Mexxbooks-Gemeinschaftsaccount hinterlegt hat. Innerhalb kürzester Zeit wurden für über 1.000 Euro E-Books gekauft.

Gemeinsame Kindle-Accounts werden von Amazon toleriert

Mexxbooks hat Amazon im vergangenen Jahr einen Riegel vorgeschoben (ein Thread zum Thema in unserem Forum füllt 28 Seiten). Gemeinsam genutzte "unkommerzielle" Accounts im Freundes- und Familienkreis werden aber toleriert. Mit der Kindle Leihbücherei hat Amazon eine kommerzielle Alternative, das Angebot verleihbarer E-Books hier ist aber auch acht Monate nach dem Deutschland-Start noch sehr dünn. Die Tolino-Partner Weltbild, Thalia, Hugendubel und Pageplace haben noch gar keine Leih-Funktion, das Account-Sharing (Adobe-DRM-geschützte E-Books können auf bis zu sechs Geräte übertragen werden) ist hier also alternativlos.

Teilt ihr euch auch einen E-Book-Account? Wie sind eure Erfahrungen mit Beschaffung und gemeinsamem Lesen?

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Kommentare


Neuer eBook Reader: Die ersten Schritte » lesen.net 7. August 2015 um 09:59

[…] Kindle- und Tolino-Accounts teilen […]

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