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Kobo: "Es ist ein langfristiges Spiel"

Amazon auf der einen Seite des digitalen deutschen Buchmarktes, die Tolino-Alliierten auf der anderen. Bleibt da überhaupt noch Raum für weitere Anbieter? Für Kobo allemal, bekräftigte Europachef Jean-Marc Dupuis im Exklusiv-Gespräch mit lesen.net – mit exzellenter Hardware wie dem neuen Kobo Glo HD und einem langem Atem.

Jean-Marc Dupuis

Jean-Marc Dupuis

Jean-Marc Dupuis kam im Jahr 2013 von Apple zu Kobo, wo er das gesamte Europageschäft der Rakuten-Tochter verantwortet. Mit einigem Erfolg – so proklamiert das Unternehmen in einigen südeuropäischen Ländern und in den Niederlanden Marktanteile um oder über 50 Prozent für sich. In Deutschland tut sich Kobo hingegen schwer. Kobo-Manager Jean-Marc Dupuis sprach mit uns am vergangenen Donnerstag über…

… Kobo in Deutschland: "Die Tolino-Allianz macht einen sehr guten Job. Sie hat Amazon zurückgedrängt, was auch für uns eine gute Sache ist. Andererseits ist es für uns ärgerlich, nicht im Buchhandel präsent zu sein, wie es in anderen Ländern der Fall ist. Wir arbeiten natürlich daran, dass sich das ändert. Einstweilen sind wir aber auch sehr zufrieden mit unseren Partnerschaften mit Mediamarkt/Saturn, Euronics und weiteren Händlern."

… den deutschen eBook Markt: "Der Markt ist natürlich sehr interessant für uns, weil er sehr groß ist. Wir sehen den Marktanteil von eBooks in Deutschland gegenwärtig bei rund 10 Prozent und gehen davon aus, dass dieser Anteil noch deutlich wachsen wird. Es ist ein langfristiges Spiel ("long-term game"), bei dem wir uns gut aufgestellt sehen."

… den neuen Kobo Glo HD: "Ein tolles Lesegerät für ein papierähnliches Lesevergnügen zu einem konkurrenzlosen Preis. [Zum fehlenden micoSD-Slot:] Wir haben uns für eine Streichung entschieden, weil es das Gerät verteuert hätte. Bei 4 Gbyte internem Speicherplatz halten wir eine Erweiterungsmöglichkeit nicht für unbedingt nötig."

… die Geräte-Strategie von Kobo: "Mit dem Kobo Aura H2O sind wir sehr zufrieden, er funktioniert besser als erwartet (zum Preis von 180 Euro, d. Red). Mit dem Kobo Glo HD bieten wir jetzt eine sehr preiswerte Alternative. Der Kobo Aura läuft langsam aus, da wird es in nächster Zeit sicherlich noch die eine oder andere Preisaktion geben (zum Verkaufsstart 150 Euro teuer, aktuell 99 Euro bei Comtech, d. Red)."

eBook Flatrates wie Kindle Unlimited: "Damit das funktioniert, müssen die Verlage mitmachen. Dafür gibt es aber derzeit wenig Bereitschaft. Es gibt ein paar Experimente, auch in Deutschland (gemeint ist Skoobe, d. Red). Für uns ist das derzeit kein Thema."

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Kommentare


Kobo Glo HD: “Retina”-Lesegerät für 120 Euro » lesen.net 7. April 2015 um 17:07

[…] Ein Testbericht zum Kobo Glo HD auf lesen.net folgt zeitnah. Wir haben uns bereits in der vergangenen Woche mit dem Kobo-Europachef über den Glo HD, den deutschen E-Reading-Markt und die Rolle von Kobo darin unterhalten. Zum Gespräch geht es hier. […]

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