Kobo: Rakuten baut Marke um

11.09.2015 Johannes Haupt (Fachredakteur) 4 Kommentare

Kobo-Kunden werden sich beim Besuch des eBook Shop dieser Tage die Augen reiben. Das minimalistische Kobo-Logo mit stilisiertem Buch, das auch auf sämtlichen Lesegeräten des Unternehmen zu finden ist, ist Geschichte. Dahinter stehen weitreichende Veränderungen.

Oben alt, unten neu

Am Mittwoch tauschte der E-Reading-Hersteller sein Logo aus. Der unscheinbare Kobo-Schriftzug, unterstrichen mit einem stilisierten aufgeschlagenen Buch in der Firmenfarbe hellblau, ist einem neuen Logo mit vorgestelltem knallroten "R" gewichen. R für das japanische Unternehmen Rakuten (sprich: Rakten), das im Jahr 2012 den bis dato kanadischen E-Reading-Spezialisten kaufte.

Dabei könnte es sich nur um einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer vollständigen Auflösung der Marke Kobo handeln. Rakuten verfolgt grundsätzlich eine Eine-Marke-Strategie, wie weitere Zukäufe des Unternehmen illustrieren. Aus dem renommierten britischen Entertainment-Shop play.com wurde im Jahr 2013, zwei Jahre nach der Übernahme, Rakuten.co.uk. In Deutschland kaufte Rakuten Tradoria und bekannte die Seite dann in Rakuten.de um. buy.com wurde nach der Übernahme Rakuten.com.

Amazon im Visier

Da erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass Kobo einmal in Rakuten Books aufgeht. Was für Kobo-Leser freilich keine negativen Konsequenzen hat, außer eBooks werden sie bei Kobo (beziehungsweise: Rakuten) dann eben auch noch gedruckte Bücher und verschiedenste andere Waren finden. Kobo würde damit zum zweiten Amazon – einem Unternehmen, dem der schnell wachsende Rakuten-Konzern ohnehin immer mehr in die Quere kommt.