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E-Book-Verleih Onleihe bekommt Kaufen-Option

Die Onleihe, der E-Book-Verleih der öffentlichen Bibliotheken, wird zumindest in einigen Regionen zum Online-Store-Gateway. Kleine "Kaufen"-Buttons laden zum Erwerb aktuell entliehener E-Books ein. Das wird nicht allen schmecken.

Kleine Integration, große Wirkung: Wer etwa bei den Onleihe-Angeboten der Stadtbibliotheken Hamburg und Düsseldorf auf einen (der zahlreichen) derzeit verliehenen Titel stößt, bekommt seit einigen Tagen neben den Optionen "Merkzettel" und "Vormerker setzen" auch einen "Nicht warten – gleich kaufen!" Button angezeigt. Ein Klick führt auf die Produktseite des E-Books bei sofortwelten.de (Beispiel).

Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, führen die Onleihe-Betreiber an diesem Dienstag in einem Blogpost aus. sofortwelten.de und die divibib GmbH, die sich für den Betrieb der Onleihe-Plattform verantwortlich zeichnet, gehören beide der ekz-Unternehmensgruppe. Bibliotheken sollen den "Kaufen"-Button nur auf Wunsch bekommen und werden dann prozentual an den über ihre Angebote generierten Erlösen beteiligt.

Direkte Konkurrenz für Online-Händler

Bibliotheken können mit der Kooperation ihre meist klammen Kassen aufbessern, die ekz verschafft ihrem bislang doch sehr mau laufenden E-Book-Store (glaubt man öffentlichen Indikatoren) im Erfolgsfall einen kräftigen Bekanntheits- und Umsatz-Schub. Und für Onleihe-Nutzer ist der Kaufen-Button bei der aktuellen dezenten Integration definitiv eher Service als Stör-Faktor, zudem profitieren auch sie von finanziell besser ausgestatteten öffentlichen Bibliotheken.

Eine tolle Aktion für alle Seiten also – aber nur, wenn man andere Online-Händler ausklammert. Ihnen ist die Onleihe ohnehin ein Dorn im Auge (genauso wie vielen Autoren und Verlagen, die sich gegen mehr Leih-Lizenzen sträuben), weil ein ausgeliehenes E-Book eher nicht mehr gekauft wird. Und mit der Integration von Kaufen-Buttons treten die Bibliotheken hier sogar in den direkten Wettbewerb um die Käufergunst. Auch seitens der Bibliothekare gibt es übrigens auch durchaus kritische Stimmen.

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Kommentare


Warum ich Onleihe zum Kotzen finde … | Bibliothekarisch.de 18. September 2014 um 18:40

[…] und einen großen Verlierer. Und diese Verlierer werden Öffentliche Bibliotheken sein, die in direkte Konkurrenz zu anderen Online-Buchhändlern treten, die ihren gesetzlich implizierten Auftrag verlassen. Sie zeigen damit deutlich, dass […]

Antworten

Fachliches Versagen oder bewusst schädigendes Verhalten | 18. September 2014 um 23:44

[…] E-Book-Verleih Onleihe bekommt Kaufen-Option – lesen.net […]

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ekz-Onleihe probeweise mit Kaufen-Button | Basedow1764's Weblog 20. September 2014 um 14:11

[…] Die E-Book-Onleihe der ekz für öffentliche Bibliotheken experimentiert mit einem “Kaufen-Button” für diejenigen, die die langen Wartezeiten auf E-Books stören. Pro und Contra wird von Kommentator/innen ausgiebig erörtert. […]

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“Nicht warten – gleich kaufen!” Die Onleihe mit einem Kaufbutton? Affiliate-Marketing oder Angriff auf die Gemeinnützigkeit? | Stadtbibliothek Wolfsburg 22. September 2014 um 16:57

[…] Lesen.net […]

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Nicht warten – gleich kaufen! Onleihe führt Kaufen-Button ein | OnleiheVerbundHessen 29. September 2014 um 17:06

[…] In den Onleihe-Angeboten von Düsseldorf und Hamburg gibt es jetzt neben den Optionen des Merkzettels und des Vormerkens auch die Option, ein E-Book gleich zu kaufen, sofern es entliehen ist. Wer vom Erlös der E-Books profitiert und wer dem kritisch gegenübersteht, erfahren Sie hier. […]

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Exklusive eBooks auch bei der Onleihe » lesen.net 12. Dezember 2014 um 12:21

[…] besonderen Stellung öffentlicher Bibliotheken, aufgrund derer es einigen Wirbel um den jüngst eingeführten “Kaufen”-Button in der Leihansicht gegeben hatte: Die wachsende Zahl von Exklusiv-Titeln führt zu einer höchst […]

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