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Scribd stellt eBook Flatrate ein

Es hatte sich schon angedeutet: Nachdem das Sortiment bei Scribd, der hinter Kindle Unlimited zweitgrößten eBook Flatrate,  zuletzt deutlich gestutzt wurde und gleich mehrere Rivalen die Waffen strecken mussten, verabschiedet sich nun auch Scribd vom Flatrate-Modell. Statt dessen wird es fixe Inklusiv-Downloads geben.

Erst Einschnitte bei eBook Flatrate, …

Im vergangenen Juli sorgte Scribd mit der Entfernung von mehreren Tausend Liebesromanen aus dem eigenen Katalog für einen Aufschrei bei der Leserschaft. Das Listing der Titel hatte sich für den Anbieter schlicht nicht gerechnet, weil die zahlreichen Viel-Leser in diesem Genre die Bereitstellung für Scribd zu einem großen Minusgeschäft machten.

Flatrate-Anbieter bezahlen Verlage pro Leihvorgang, erhalten aber nur einmal Geld vom Leser. Wer seine Subskription wirklich ausnutzt und dazu auch noch vornehmlich zu höherpreisigen Titeln greift, verursacht also enorme Kosten für die Plattform-Betreiber. Das gilt auch für die Hörbücher im Katalog von Scribd, weshalb der Anbieter hier im August 2015 die Inklusiv-Leihen auf ein Hörbüch pro Monat limitierte.

…jetzt Umstellung auf Club-Modell

Ein solches Limit gibt es von Mitte März auch für eBooks, wie Scribd am gestrigen Dienstag in einem Blogeintrag verkündete. Zum Preis von 8,99 US-Dollar monatlich gibt es dann nur noch ein Hörbuch und drei eBooks aus dem Scribd-Katalog inklusive. Freien Zugriff gibt es weiterhin auf von Nutzern hochgeladene Dokumente und einen "rotierenden Katalog aus ausgewählten eBooks und Hörbüchern".

De facto bedeutet das Ende des Flatrate-Modell, das sich ja gerade durch unlimitierten Zugriff auszeichnet. Das "neue" Scribd ist eher ein Club-Modell a là Bertelsmann oder auch Audible, wo es monatlich für 10 Euro ein Hörbuch nach Wahl gibt. Hinzu kommt bei Scribd ein Pool an "Inklusivtiteln", deren Attraktivität sich allerdings noch herausstellen muss. Auch nach Mitte März kann Scribd für Lesefreunde noch ein Abo wert sein, eine "klassische" eBook Flatrate ist das Angebot dann allerdings nicht mehr.

Massive Bereinigung im Flatrate-Markt

Damit verabschiedet sich ein weiterer Pionier, nachdem erst vor wenigen Monaten Oyster nach einer Übernahme durch Google vom Netz ging und das Berliner Startup Blloon aufgeben musste. Und selbst bei Platzhirsch Kindle Unlimited von Amazon bröckeln die Ausschüttungen.

In Deutschland aktiv sind neben Platzhirsch Kindle Unlimited noch das spanische Unternehmen 24symbols sowie die derzeit rein werbefinanzierte eBook Flatrate readfy, deren Sortimente allerdings doch recht mau sind. Anders sieht es bei Skoobe (30 Tage kostenlos testen) aus. Das Gemeinschaftsunternehmen der Konzernverlage Random House und Holtzbrinck hat neben zahlreichen Titeln der hauseigenen Verlage auch viele weitere klangvolle eBooks im Katalog.

Daneben gibt es noch den Kölner Verlag Bastei Lübbe, der derzeit hinter verschlossener Tür an oolipo arbeitet, einer "eBook Flatrate für Millenials" mit zahlreichen exklusiven und seriellen Formaten. Mit dem ehemals unter dem Markennamen Beam eBooks bekannten Angebot ist allerdings nicht vor Herbst zu rechnen. Ob dem Verlag der Drahtseilakt zwischen "attraktiv für Leser" und "wirtschaftlich für Content-Produzenten" gelingen wird?

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Kommentare


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