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WDR: Amazon-Bestellung umweltschonender als Stadtkauf

Der "Markencheck" des WDR hat sich in dieser Woche Amazon vor die Brust genommen. Beim Vergleich zwischen dem Einkauf bei Einzelhändlern vor Ort und beim Online-Händler gab es einige bemerkenswerte Ergebnisse. Innerhalb der Buchbranche entzündet sich die Kritik nicht etwa an Amazon, sondern am gezeigten Buchhändler.

Eine Dortmunder Testfamilie sollte in der 45-minütigen Dokumentation, die in der WDR-Mediathek einsehbar ist, testweise bei Amazon und im heimischen Dortmund bei kleinen Einzelhändlern einkaufen. Kriterien: Einkauf, Beratung, Regiofaktor und Service.

Insgesamt entschied der Einzelhandel das Duell knapp mit 5:4 für sich, insbesondere durch bessere Bewertungen beim Punkt Beratung (2:0). Gerade an diesem Punkt regt sich aber innerhalb der Branche Unmut, die sich auf die im Markencheck porträtierte Dortmunder Buchhandlung Litfass richtet – nachzulesen etwa in den Kommentaren zum Bericht beim Börsenblatt. So habe der Buchhändler sofort seine Assistentin zur Hilfe rufen müssen, die IT habe nicht funktioniert und bei zwei der zehn angefragten sei völlig unklar, wann sie geliefert werden könnten (Minute 11:45ff)

amazon paket

Eine wirkliche Erkenntnis der Reportage, die der Buchreport als "etwas überraschend" bezeichnet: Eine Bestellung bei Amazon verusacht weniger CO2-Ausstoß als ein lokaler Einkauf. Das vom WDR mit der Untersuchung beauftragte Öko-Institut e.V. kam zu dieser Erkenntnis, und das obwohl die drei beispielhaft bestellten Artikel von zwei verschiedenen Paketdiensten geliefert wurden. Die Lieferung war selbst dann noch umweltschonender, wenn die Amazon-Bestellungen allesamt zurückgesendet wurden (Minute 27:20ff). Der Vergleich ist freilich von vielen Parametern abhängig – so kauft der Familienvater im Beispiel mit dem Auto ein, bei Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs sähe die Bilanz wohl anders aus. Konkurrenzlos niedrig wäre der CO2-Ausstoß ohnehin beim eBook-Kauf.

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Kommentare


Börsenverein: DRM brandmarkt Kunden als potenzielle Diebe » lesen.net 15. Januar 2015 um 19:00

[…] viele Logistikmitarbeiter bei Amazon verdienen mehr als ausgebildete Buchhändler) bis haltlos (WDR: Amazon-Bestellung umweltschonender als Stadtkauf), und so wirklich passen sie auch nicht zur Forderung der Kundenzentrierung. Hier spiegelt […]

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