Amazon bringt weißen Kindle zurück

31.03.2015 Johannes Haupt (Fachredakteur) Keine Kommentare

In farblicher Hinsicht unterscheiden sich eBook Reader im Jahr 2015 nur noch wenig – herstellerübergreifend sind die Geräte dunkel gekleidet, meist grau oder schwarz. Völlig überraschend fällt Amazon jetzt mit einem schneeweißen Kindle aus der Reihe, der vorerst exklusiv in China erhältlich ist. Eine Rückkehr zu den Wurzeln.

Der 2007 erschienene erste Kindle war nur in weiß erhältlich, auch die ab 2009 verkaufte zweite Generation war noch weiß. Mit dem Kindle 3 hingegen, den Amazon von 2011 als ersten eBook Reader auch regulär in Deutschland verkaufte, wechselte der Konzern zu grau beziehungsweise schwarz.

Bunt ist anders: Aktuelles Kobo-Portfolio

Mit dem Schwenk des Marktführer – und mit dem Ende von Sony, die ihre Lesegeräte traditionell in verschiedenen Farben offerierten – trübte sich auch die sonstige E-Reading-Landschaft farblich ein. Bis auf Pocketbook (den Touch Lux 2 gibt es auch in weiß) hat kein Hersteller ein aktuelles helles Gerät im Sortiment.

Weißer Kindle (2014)

Ausgerechnet Amazon schwenkt jetzt aber zurück, zumindest ein stückweit. In China hat der Konzern aus dem Nichts einen weißen Kindle (2014) aus dem Hut gezaubert, wie im US-Forum Mobileread entdeckt wurde. Passend dazu wird außerdem ein bunter Strauß an farbigen Hüllen offeriert. Kindle Paperwhite 2 und Kindle Voyage (die übrigens allesamt etwas mehr kosten als bei uns, trotz Fertigung im eigenen Land und viel niedrigerem Lohnniveau) sind nach wie vor nur in schwarz zu haben – noch.

Der weiße Kindle wird kein Schuss ins Blaue sein: Jeder Markt folgt eigenen Gesetzen, und Amazon dürfte analysiert haben, dass sich in China das Angebot eines weißen Kindle (2014) lohnt. Bei guten Zahlen ist es aber keinesfalls ausgeschlossen, dass wir auch in Deutschland wieder mehr Variationen bei den Gehäusefarben sehen werden, von Amazon und Anderen. Sachlich (bessere Ablesbarkeit oder dergleichen) ist das Einheitsschwarz bei dedizierten Lesegeräten, das im Kontrast zur zunehmend bunteren Smartphone-Welt steht – Stichwort: goldenes iPhone -, jedenfalls nicht begründet.