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Archos 70b eReader: LCD-"Reader"/-Tablet

archos-read_referenceAls eBook Reader vermarktete Tablets mit konventionellem LC-Display sind schwer in Mode. Im Kielwasser vom iPad kamen in den vergangenen Monaten ein gutes Dutzend solcher zumeist recht günstiger Geräte auf den deutschen Markt; die prominentesten Vertreter sind wohl der auch bei MediaMarkt verkaufte Trekstor eBook Player 7, der vom Drogeristen Schlecker geführte Jay-Tech EB10 und der technisch vergleichsweise fortschrittliche Odys Genesis.

Der französische Hersteller Archos – Tabletinteressierten schon lange ein Begriff – bringt nun zur Cebit unter dem Namen Archos 70b eReader sein erstes "Lesegerät" an den Start. Der 130 Euro kostende Sieben-Zoller wurde in der deutschen Presselandschaft durchweg interessiert bis euphorisch zur Kenntnis genommen: Das Boulevardblatt BZ etwa titelte Archos hat den besten Mix und sieht im LCD-Reader "für Leseratten ein prima Einsteiger-Gerät zum Toppreis".

archos-70b-ereader-v6Tatsächlich bietet der Archos 70b eReader in Sachen Multifunktionalität mehr als die meisten ähnlich bepreisten und konzipierten Geräte: der 370 Gramm leichte Sieben-Zoller läuft mit Android 2.1 und kann aus dem vom Hersteller betriebenen "AppsLib Store" mit allerlei Spielen und Tools befüllt werden (ein Zugang zum ungleich attraktiveren Android Market ist allerdings – anders als beispielsweise computerbild.de schreibt – nicht vorgesehen). Der interne Speicherplatz misst beachtliche 4 Gbyte und lässt sich mit 720p-Videos befüllen, die das Tablet flüssig abspielen können soll.

Die Qualitäten vom Archos 70b als Lesegerät für elektronische Bücher sind allerdings ähnlich überschaubar wie bei den meisten anderen als eReader angebotenen Tablets höchst überschaubar; der resistive (und damit im Vergleich zu iPad & Co recht schwerfällige) 7″ Touchscreen löst nur magere 800x480px auf – die aktuelle LCD-Referenz Nook Color zeigt Schrift und Bild bei 1024x600px sichtbar schärfer an. Mit 8-10 Stunden Akkulaufzeit ist der Archos 70b hier vielen anderen Tablets zwar deutlich voraus, an die Langlebigkeit eines E-Ink Readers kommt der Sieben-Zoller aber bei weitem nicht heran.

Die Kollegen von Pocket Lint haben den 70b bereits in ihrem Testlabor gehabt. Bemängelt werden hier die Verarbeitungsqualität (angesichts vom Pricing wenig überraschend) und die schwachbrüstige Hardware, welche sich in gemächlichen Betriebsabläufen und ruckelnder HD-Videowiedergabe niederschlägt.

Der Archos 70b eReader gehört in seiner Geräteklasse aktuell sicherlich zu den Angeboten mit dem besten Verhältnis von Preis und Leistung. Das ähnlich positionierte Pocketbook IQ (mit Android 1.6) versteht sich nach wie vor nicht mit Adobe DRM und ist für die meisten Lesefreunde somit aktuell nur wenig nutzwertig, höher auflösende "vollwertige" Android-Tablets kosten gegenwärtig noch einige Hundert Euro mehr.

sony_reader_pocket_edition_prs350_2An elektronischem Lesen Interessierte machen mit dem Archos 70b eReader also zunächst einmal nicht allzu viel falsch, sollten sich aber des von ihnen eingegangenen gewaltigen Kompromisses in Sachen Lesekomfort bewusst sein. Wer plant, regelmäßig ganze Bücher digital zu schmökern, ist mit einem kaum teureren Lesegerät mit Graustufendisplay (z.B. Oyo, Sony Reader Pocket Edition, Kindle 3 WiFi) besser aufgehoben.

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Kommentare


Yu 28. Februar 2011 um 09:00

"Wer plant, regelmäßig ganze Bücher digital zu schmökern, ist mit einem kaum teureren Lesegerät mit Graustufendisplay (z.B. Oyo, Sony Reader Pocket Edition, Kindle 3 WiFi) besser aufgehoben."

Wobei, soweit ich es verstehe, nur Android-Geräte in diesem Preissegment einem Zugang sowohl zu Kindle-Ebooks als auch zu Adobe-DRM-Sachen geben, oder?

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Bigboo73 28. Februar 2011 um 14:38

Wer regelmäßig plant nicht nur nur englische Bücher zu lesen, ist mit einem Kindle wohl ganz falsch beraten ;)

Am besten fährt man (als deutsch lesender) zur Zeit mit einem Reader der sowohl epub als auch PDF lesen kann und sich mit DRM versteht.

Ich hoffe zwischen Amazon und den Verlagshäusern kommt es bald zu einer Einigung. mir würde ja schon das jetzige Angebot (z.b. wie Libri) auf dem Kindle genügen um zu wechseln.

Ich sehe die Entwicklung, soviele "billig" Android Geräte auf den Markt zu schmeißen, mit großer Skepsis.

Das tut Android nicht gut, E-Readern nicht gut und allgemein dem Elektronischen lesen nicht gut.

Ich finde allerdings auch die "Pixel" Bewertung als nicht ausreichend. Es kommt ja immer darauf an was ein Gerät mit den Pixeln anstellt, Tablets mit LCD holen idR. mehr Lesbarkeit aus weniger Pixeln heraus, das liegt an der guten Interpolations möglichkeit von LCDs. (ich hab mein erstes ebook als prc mobipocket auf einem Nokia3650 mit 176x220pixeln gelesen ;) )
Klar ist ein E-Ink schärfer (besitze ja selbst eines) aber E-Ink wird schneller unlesbar, bzw. die Geräte können es Softwaretechnisch nicht so gut darstellen (Schriftgröße etc.).

Ich lese sowohl mit iPad als auch mit einem Hanvon N518.
Lieber lese ich daheim mit dem ipad aber eInk und größe des Hanvon sind mit tageslicht und unterwegs unschlagbar.

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Klavi 28. Februar 2011 um 18:28

Ich habe nicht den Archos70B sondern den Archos 70 IT, er spielt HD Videos in 720p ruckelfrei, ebenso Flash und Youtube Videos. Ich lese täglich 2 Std. Ebooks oder PDF. PDF in Farbe mit kapazitivem Display, alles sehr flüssig in verschiedenen Größen lesbar.
Reader Apps haben Funktionen die Schriftfarbe und Größe und Schriftart und Hintergrundbeleuchtung zu verändern. Wenn ich meine beleuchtung beim lesen verringere ermüden meine Augen kaum.Ich bin an keinem Shop gebunden, habe Textune oder Aldiko mit boder ohne DRM, kann sofort per Wlan ein Buch laden und 7 Zoll bei 300g Gewicht ein tolles Format natürlich mit Lagesensor individuell einstellbar.

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carokann 28. Februar 2011 um 23:38

Anstatt Geld in einen weiteren e-reader zu investieren habe ich mir am Wochenende bei MM ein 11,6 Zoll Netbook von Packard-Bell für 299 Euro gegönnt.
Due Auflösung des Display ist HD und Fachbücher sind als pdf sehr gut lesbar.

Mit einem 7-Zoller wurd man beim Lesen von pdfs ohnehin nicht glücklich schon garnicht bei dieser Auflösung.

Kein Kauf!

Für epubs et al ist mein PRS-300 ausreichend bis die Nachfolger unter 100 Euro kosten.

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Yu 1. März 2011 um 08:59

@ carokann: Ich gehe dann davon aus, dass du beim lesen von PDFs nicht gerne aufstehst? :-) Für mich gehört wenn ich mich mit einem Text länger als eine Stunde beschäftigen soll, einfach auch herumgehen damit dazu. Das fand ich mit meinem Netbook gröber unbequem, habs daher dann auch gelassen…

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carokann 1. März 2011 um 15:47

Derzeit sind Tablets mit 7 Zoll mir einfach zu klein, um Fachbücher pdfs, die ich lesen muss, zu lesen. Da ich mich erkältet habe, habe ich aber auch im Bett liegend am Netbook weiterlesen können. Ein 11,6 Zoll Display, bei einem Gewicht von 1,35 kg + zusätzliche Funktionalität eines Windows7-Systems (250Gb Festplatte) für 299 Euro in Kombination mit einem epub-Reader wie dem PRS-300 oder den heutigen Pearl-Displays ist für mich derzeit die beste Kombi.

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Yu 3. März 2011 um 14:01

@ Louis: Beim Lesen von PDFs rennt man (wenn eben überhaupt) gewöhnlich eh nicht auf der Straße herum, sondern in einer vertrauten Umgebung, wie in einem Büro. Da ist das kein Problem.

Aber auch wenn ich z.B. daheim etwas durchlese und dabei auf der Couch rumhänge, find ich ein Netbook nicht so besonders bequem. Ich bleibe dabei ja nicht dauerhaft unbewegt sitzen, wa ginge es. Aber das ist unbequem. Mit einem Buch lege ich mich mal zur Seite, strecke mich mal aus und halte es dabei über Kopf zum Lesen… Mit einem Netbook? Möglich aber unbequem. Mit einem Tablet/Ebook-Reader? Nicht viel anders als bei einem Buch.

Also ich sehe schon allemal die Vorteile gegeben gegen ein Netbook. Zumal, ich habe derzeit ein 13″/2kg Subnotebook und im Wesentlichen immer eine Steckdose in Reichweite. Ein Netbook wäre da eher uninteressant als Neukauf (mein jetztiges liegt seit 1 1/2 Jahren brach). Ein Tablet, bei dem ich nicht unbedingt den Anspruch stelle es als Arbeitsgerät im Sinne eines Desktops nutzen zu können, aber bei davon abweichenden Nutzungsszenarien gewisse Vorteile habe, könnte hingegen eine nette Ergänzung sein.

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carokann 3. März 2011 um 14:52

Alles was mein PRS-300 gut darstellen kann wird auch auf ihm gelesen – mit der hohen Bequemlichkeit. Fachtexte mit Grafiken, sperrigen Layouts lese ich mit dem Netbook. Derzeit reagieren die Netbookanbieter auf die Tablets mit sinkenden Preisen, wer also zusätzlich noch einen portablen Computer sucht, der kann derzeit für wenig Geld viel bekommen.
Mein Packard Bell dot a wurde, um 100 Euro runtergesetzt von MM bei Sat verkaufe sie ihn immer noch für 399.

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Stephan 8. März 2011 um 10:54

Habe den Archos 70b noch aus der ersten Software-Generation, also mit Android 1.6.
Ich kann nur sagen das Gerät läuft gut und ist DRM-fähig, auch mit Aldiko-Reader, updated auf 2.0.
Jetzt hat meine Mutter(63J.) das Gerät beschlagnahmt:-) und benutzt es selbst ständig, sie liest sehr viel und ist total begeistert. Musste mir jetzt eine neues bestellen, jetzt mit Android 2.1.
Ich finde das Touchdisplay ausreichend schnell und empfindlich genug, im Gegensatz zum OYO, das Teil hat ewig gebraucht um eine neue Seite zu öffnen. Die Nutztung von Fußnoten hat mit dem OYO auch nicht funktioniert, man kam zwar zum Fußnoten-Text, aber nicht mehr zurück, es sein den man hat 350 Seiten zurück geblättert. Archos mit der Aldiko-Software kann das ohne Probleme. Zudem finde ich E-Ink echt ermüdend, schwarze Schrift auf dunkelgrauem Hintergrund, wer hat sich denn sowas ausgedacht. Nein mein Archos mit Aldiko stellt mir mein epub ins Farbe da wie ich es mag. Sepia(sehr helles Braun, wie altes Papier) Hintergrund und schwarze Schrift und im Nachtmodus dunkelbrauner Hintergrund und weiße Schrift. Da man viele Auswahl-Möglichkeiten hat, kann sich jeder selbst seinen Reader personalisieren und ist nicht auf lahme E-Ink Voreinstellungen festgelegt.
Ich denke der Preis ist OK und für Einsteiger super. Habe bis jetzt nichts besseres gefunden, das DRM-fähig ist. Alternativ wollte ich mir das Galaxy-Tab von Samsung holen, das ist aber nun mal nicht DRM-fähig! Schade!

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