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Borders trommelt für Kobo, verramscht Sony

Einen guten Monat nach dem Rollout in Kanada kommt der Kobo Reader in die USA: Vom 17. Juni an verkauft die US-Buchhandelskette Borders (Miteigentümer von Kobo) den Sechs-Zoller zum Kampfpreis von 149 US-Dollar, rührt derzeit schon kräftig die Werbetrommel auf ihrer Internetseite. Das Nachsehen haben dem gegenüber elektronische Lesegeräte anderer Hersteller, allen voran Sony.

Die Nr. 2 auf dem nordamerikanischen Buchmarkt (hinter Barnes & Noble) war bislang der wohl bedeutenste Vertriebspartner von Sony: Die Lesegeräte des japanischen Elektronikkonzerns sind seit fast vier Jahren in Hunderten Borders-Buchhandlungen erhältlich, der aktuelle eBook-Shop ist eine gebrandete Ausführung vom Sony eBook Store (in den Staaten tritt Sony auch als E-Buchhändler auf).

Im Zuge des schon jetzt kräftig beworbenen unternehmensgeführten Borders eBook Store – Launch im Juni – dürfte diese Zusamenarbeit ein Ende finden. Auch hardwareseitig stehen die Zeichen auf Trennung: Borders verkauft die Sony Reader derzeit zu Preisen, die eine Lagerräumung vermuten lassen.

600

Die Sony Reader Touch Edition war gestern mehrere Stunden lang für unglaubliche 100 US-Dollar (80 Euro) zu haben. Dabei handelte es sich zwar offenbar um einen Eingabefehler – zwischenzeitlich wurde der Preis auf 199 US-Dollar (160 Euro) hochgesetzt -, Borders befindet sich aber immer noch satte 33% unter Sonys UVP und ist momentan selbst gegenüber Online-Discountern konkurrenzlos günstig; der US-Straßenpreis für das Lesegerät liegt derzeit um 240 US-Dollar (Deutschland: 265 Euro). Das Einstiegsmodell Pocket Edition ist dem gegenüber zu 169 US-Dollar fast überteuert.

Mit dem offenbar unmittelbar bevorstehenden Delisting bei Borders und den jüngsten Vertriebspartnerschaften von Amazon (Kindle bei Target) und B&N (Nook bei BestBuy) schwimmen Sony zusehens die Felle weg. Das einstige Alleinstellungsmerkmal einer breiten stationären Präsenz droht sich nun ins Gegenteil zu verkehren – der Elektronikhersteller ist gut beraten, neue Kooperationsmodelle zu finden und parallel dazu die Produktentwicklung voran zu treiben; mit der aktuellen Gerätegeneration hat Sony (zumindest zu den derzeitigen Verkaufspreisen) keine Chance bei den US-Konsumenten.

Auf dem deutschen eBook-Markt geht es zwar noch vergleichsweise beschaulich zu, auch hier bringen sich aber immer neue Wettbewerber in Stellung. Seine größte Trumpfkarte – die PRS-900 Daily Edition – hält Sony international bislang zurück…man darf gespannt sein, wie lange noch.

<via Teleread>

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Kommentare


Tom 17. Mai 2010 um 08:45

Ein Artikel von Johannes ohne das Wort "dediziert" ? Was ist da los ?
;-)

Antworten

Oliver 17. Mai 2010 um 18:03

Wenn ich den Trailer sehe und mir den türkisen Joystick weg denke, würde ich glatt sagen – wie nach meinem Geschmack gestaltet.

Aber bei der Eleganz des Readers würde ich eine Navigation á la Nook klar bevorzugen.

Dennoch steht das Gerät nun neben dem Nook Lite ganz weit oben auf meiner Beobachtungsliste. Mal sehen, wer es bald über den Teich schafft.

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Farab 19. Mai 2010 um 21:20

Dennoch steht das Gerät nun neben dem Nook Lite ganz weit oben auf meiner Beobachtungsliste. Mal sehen, wer es bald über den Teich schafft.
+1

Antworten

Nook deutlich verbilligt & (optional) WLAN-only » eReader » lesen.net 21. Juni 2010 um 18:57

[…] & iBookstore (22% Marktanteil innerhalb weniger Wochen) ist sicherlich einer davon, der mit viel Marktetingpower und ebenfalls zu 149 US-Dollar in den amerikanischen Markt gedrückte Kobo Reader ein anderer. […]

Antworten

Sony Reader PRS-350 + PRS-650 geleaked » Topnews » lesen.net 13. August 2010 um 21:47

[…] 299 US-Dollar), ist Sony hier bis heute nicht wettbewerbsfähig zu Amazon, B&N oder auch Borders/Kobo (139 bzw. 149 US-Dollar mit Funkmodem)- schwindende Marktanteile düften die Folge gewesen […]

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Thalia verramscht alte Sony Reader ab 79 Euro » Kaufen » lesen.net 10. September 2010 um 19:18

[…] den USA ist Sony gerade erst auf breiter Front aus dem Sortiment vom dortigen Fialialisten Borders geflogen, der sich nun ganz auf die Vermarktung “seines” Kobo Reader […]

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