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E-Reading-Spezialist Onyx: Alles auf Android [+ Videos]

In Zeiten vernetzter E-Reading-Ökosysteme wird es es eng für Hersteller ohne eigene Plattformen. Der chinesische E-Reading-Pionier Onyx hat sich für eine radikale Strategie entschieden, wie auf der IFA 2014 zu beobachten war. Sein Heil sieht das Unternehmen auch in Smartphones.

Die großen Anbieter stecken viel Geld in die Weiterentwicklung ihrer Betriebssysteme, Pocketbook hat gerade eine komplett neue Bedienoberfläche eingeführt. Einen gänzlich anderen Weg geht Onyx: Das fernöstliche Unternehmen setzt inzwischen vollständig auf Google Android.

E-Ink + Android von 4,3″ bis 9,7″

Onyx Boox T68

Onyx Boox T68

Der polnische Onyx-Distributor ArtaTech, der die Geräte unter anderem auf der Website onyx-boox.com sowie auf Amazon.de verkauft, hatte zur IFA 2014 drei Modelle im Gepäck. Aktuelles Flaggschiff ist das seit zwei Monaten erhältliche Onyx BooX T68 Lnyx, das über ein hochauflösendes, beleuchtetes 6,8″ E-Ink-Pearl-Panel verfügt (1440x1080px). Neben WLAN ist auch ein Bluetooth-Modul angebaut, das eine Kopplung mit externen Lautsprechern und einer externen Tastatur erlauben soll.

Vorinstalliert ist die halbwegs aktuelle Android-Version 4.0.4 nebst Google Play Store, womit man sich etwa die aktuelle Kindle-App aufs Gerät holen kann. Zur Kindle-Book-Lektüre ist das Gerät aber nur sehr bedingt geeignet (vgl. Video), überhaupt tun sich default viele ansich für Tablets oder Smartphones konzipierte Apps schwer mit dem E-Ink-Lesegerät. So wird in Testberichten auch hervorgehoben, dass der T86 "kein eBook Reader für jedermann ist", auch aufgrund von Firmware-Fehlern. Das 236 Gramm schwere Gerät kostet 179 Euro und ist nur online erhältlich, etwa über Amazon.de.

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Onyx Boox M96 Universe

Onyx Boox M96 Universe

Für den Bildungsbereich konzipiert ist das Onyx Boox M96 Universe, eines der wenigen aktuellen Lesegeräte mit 9,7″ Display (erschienen im Juli 2014). Der unbeleuchtete Pearl-E-Ink-Screen löst allerdings nur 1200x825ppi auf und ist damit sichtbar grobkörniger als aktuelle 6″- oder 6,8″-Reader. Mit 509 Gramm ist der Reader außerdem ausgesprochen schwer.

Das Boox M96 Universe hat einen elektromagnischen Touchscreen, der nur mittels Stylus bedienbar ist. Hinzu kommen einige seitliche Tasten. Wie sein Modellbruder Onyx Boox T68 hat auch der Zehn-Zoller Android 4.0.4 vorinstalliert, ebenso gibt es Bluetooth und eine Audio-Funkton. Bemerkenswert ist ein großer Speicherkartenslot für ausgewachsene SD-Karten – kleinere eBook Reader schlucken nur micoSD-Karten. Das mit 509 Gramm ausgesprochen schwere Gerät kostet 309 Euro.

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Onyx Midia InkPhone

Onyx Midia InkPhone

Das wohl innovativste Onyx-Gerät der letzten Zeit war das Onyx Midia InkPhone. Das 4,3″ E-Ink-Mobius-Smartphone (800x480px) brachte nur 120 Gramm auf die Waage und kostete lediglich 150 Euro. Das im Frühsommer dieses Jahres in den deutschen Handel gekommene Smartphone war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, sagte uns ein ArtaTech-Mitarbeiter auf der IFA. Die zweite Geräte-Generation sei bereits in Planung. Ob sie mehr als das beim InkPhone vorinstallierte Android 2.3.5, das ausgesprochen flüssig bedienbar war, an Bord haben wird, ist noch unklar. Die drei Jahre alte Android-Version gilt als sehr stabil, insbesondere auf Smartphones. Viele aktuelle Apps unterstützen "Gingerbread" aber nicht mehr.

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Nischige Zielgruppen

Onyx sucht sein Heil also zunehmend in der Nische. Viele Kindle- und Tolino-Besitzer werden noch nie etwas von dem chinesischen Hersteller gehört haben, dabei können seine Geräte im Einzelfall (das E-Ink-Smartphone zum Beispiel für Trekking-Fans, Android-Reader für Nutzer bestimmter Apps) genau das richtige sein. Die Probleme, die sich bei der Portierung eines "LCD-Betriebssystem" wie Google Android auf E-Ink-Geräte ergeben, sind aber offensichtlich – weniger Möglichkeiten (mit einem "echten" E-Ink-Betriebssystem) bedeuten hier definitiv mehr Nutzungskomfort.

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