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Gajah ic3510: E-Ink-Reader im Scheckkartenformat [CES 2014]

E-Ink-Accessoires für Smartphones liegen im Trend. Neben  Alcatel zeigte die Firma Gajah aus Singapur auf der Technikmesse CES einen entsprechendes Gerät mit einem 3,5-Zoll-Display. Aber ist das Konzept wirklich marktttauglich?

Erst am Dienstag hatten wir über Alcatels Magic Flip berichtet, nun stellt The Digital Reader ein noch kleineres Produkt vor: Das ic3510 der Firma Gajah kommt  im Scheckkartenformat daher. Das 3,5-Zoll-E-Ink-Display hat eine Auflösung von 360×600 Pixeln. Genaue Maße sind nicht bekannt, aber Nate Hoffelder von The Digital Reader nennt eine Kreditkarte als Vergleich und befüchtet angesichts der geringen Abmessungen gar, man könne es versehentlich mit einem gefalteten Blatt Papier wegwerfen.

gajah-inkcase-IC3510-3Kompatibel mit allen Android-Smartphones

Ähnlich wie beim Magic Flip handelt es sich auch bei diesem Vorserienmodell um ein Gerät, das per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden muss. Während jedoch beim Magic Flip die Befürchtung im Raum steht, dass das es nur mit Alcatel-Telefonen kompatibel sein könnte, soll Gajahs Produkt via Bluetooth mit jedem Android-Telefon kommunizieren können.

Vorgängermodell mit Schwächen

Das jetzt auf der CES gezeigte Gerät ist noch mitten in der Entwicklung. Laut The Digital Reader ist die Firmware noch nicht fertiggestellt. Doch ein ähnliches Produkt desselben Herstellers lässt ahnen, wie die Benutzung funktionieren könnte. Erst vor wenigen Monaten brachte dieselbe Firma mit dem InkCase ein recht ähnliches Produkt in einigen asiatischen Ländern auf den Markt. Darin war anscheined sogar exakt das gleiche Display verbaut wie im neuen Gerät. Größter Kritikpunkt in den Tests des InkCase: Das Gerät kann nicht selbst mit eBook-Datein umgehen, sondern arbeitet mit einer App auf dem Telefon zusammen. Von dieser fordert es jede Seite erst kurz vor der Anzeige an. Das regelmäßige Nachladen via Bluetooth sorgt für langsames Umblättern und entlädt den Akku vergleichsweise schnell, womit einer der wichtigsten Vorteile von E-Ink-Displays dahin ist.

Gibt es einen Markt dafür?

Selbst wenn Gajah hier nachgebessert haben sollte, stellt sich die Frage, ob es wirklich einen Markt für solche Accessoires gibt. Ähnlich wie beim Magic Flip kommt einem auch hier der gescheiterte txtr Beagle in den Sinn. Bisher konnten sich noch keine eBook Reader unterhalb des Taschenbuchformats dauerhaft auf dem Markt etablieren. Langes Lesen auf solchen Displays dürfte deutlich unkomfortabler sein als auf einem "ausgewachsenen" eBook Reader, und für die kurze Lesepause zwischendurch reicht im Zweifel auch der Bildschirm des Smartphones, das man ja sowieso dabei haben muss.

Schließlich ist da noch das Problem des angemessenen Preises. Für das InkCase wurde die unverbindliche Preisempfehlung bei 99 Dollar angesetzt. Sollte Gajah für das neue Produkt ähnlich viel verlangen, dürfte es kaum Abnehmer finden. Für weniger Geld bekommt man größere Reader mit deutlich mehr Funktionsumfang. Vielleicht schafft es Gajah mit dem endgültigen Modell, alle Kritiker zu überraschen, aber für den Moment sollte man lieber nicht darauf wetten.

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Kommentare


Passt überall hinein – der neue Gajah ic3510 | OnleiheVerbundHessen 7. Februar 2014 um 17:04

[…] Der neue Gajah ic3510 kommt im Scheckkartenformat daher. Via Blutoothverbindung und einer auf einem Android-Telefon installierten App soll der Mini-E-Reader den kleinen Lesehunger für unterwegs stillen. Das Gerät verfügt über ein 3,5 Zoll – E-Ink-Display und hat eine Auflösung von 360 x 600 Pixeln. Ob dieses Accessoire für Smartphones einen Platz auf dem E-Reader-Markt findet und welche Schwächen und Stärken es noch aufweiste, können Sie hier nachlesen. […]

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