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Kindle Fire zum offenen Android 4.2 Tablet machen

kindle fire hd 1Auch ohne technische Frickeleien lässt sich der Kindle Fire jetzt in ein vollwertiges Jelly-Bean-Tablet verwandeln, ein US-Startup verkauft für kleines Geld eine schlüsselfertige Software-Lösung. Das Angebot torpediert das Geschäftsmodell nicht nur von Amazon.

In den USA hat sich der Dienstleister N2A Cards in Fachkreisen schon einen gewissen Namen gemacht. Das Unternehmen aus Arizona verkauft microSD-Cards, mit denen Nook Tablets von Barnes & Noble in Windeseile zu einem vollwertigen Android Tablet gemacht werden können. Das originale Betriebssystem bleibt erhalten, Nutzer haben bei jedem Systemstart die Wahl der Oberfläche.

Komfortable Installation von Android 4.2 auf Kindle Fire

Ab sofort gibt es ein solches Angebot auch für den Kindle Fire, wie Cnet berichtet. Mangels Karteneinschub muss bei N2Aos das originale Amazon-Betriebssystem zugunsten von Android weichen, kann mit Hilfe eines vom Anbieter bereitgestellten Gratis-Tools aber problemlos wiederhergestellt werden.

Wesentlicher Vorteil eines Wechsels des Betriebssystems ist der Zugang zu Google Play, wo es ein deutlich mehr Anwendungen gibt als im Amazon App Store. Auch wird die native Google-Android-Oberfläche von vielen Nutzern als angenehmer wahrgenommen als das Interface des Kindle Fire, das sehr verkaufszentriert ausgerichtet ist. Die größte Kehrseite der Nutzung von N2Aos – es gibt keine Android-App für Amazon Prime Streaming Video – tangiert deutsche Nutzer derzeit nicht, weil Amazons Videodienst hierzulande noch gar nicht gestartet ist. Kindle Books dagegen können via "normaler" Android App weiterhin problemlos geschmökert werden.

19,99 US-Dollar verlangt N2Aos für die PC-Software, mit der Android 4.2 Jelly Bean auf dem Kindle Fire installiert werden kann. Unterstützt werden momentan nur die Kindle Fire der 1. und 2. Generation, ein Support für den Kindle Fire HD sowie eine Mac-Software sollen bald folgen. cnet-Redakteur Rick Broida weist richtigerweise darauf hin, dass man mit ein wenig Frickelei seinen Kindle Fire auch händisch und kostenlos rooten kann. N2Aos nimmt mit seinem Tool aber viel Arbeit und Sorgen ab und eignet sich damit für die Masse der technisch weniger beschlagenen Kindle-Fire-Besitzer.

Was für Käufer eine attraktive funktionale Erweiterung ihres Geräts bedeutet, kann Hardware-Herstellern nicht recht sein. Denn Geräte wie der Kindle Fire, das Nook Tablet und wohl auch das vor der Tür stehende Tolino Tablet werden im Rahmen einer Quersubventionierung vergünstigt abgegeben, Geld soll vorwiegend mit dem Contentverkauf verdient werden. Findet der nicht mehr exklusiv oder überhaupt nicht mehr über das Gerät statt, haben die Unternehmen ein Problem. Hinzu kommt, dass mittels Wechsel des Betriebssystems auch etwaige "Spezialangebote" (Reklame) vom Bildschirm verschwinden. Händische Rootings werden von den Anbietern gemeinhin toleriert, aber das kommerzielle und auf eine sehr breite Nutzerschaft abzielende Angebot von N2Aos stellt eine andere Qualität dar – Amazon wird sicherlich einige Hebel in Bewegung setzen, um dem Dienst einen Riegel vorzuschieben.

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Kommentare


grenzreiter 25. Juni 2013 um 07:03

Vielen Dank für diesen sehr informtiven Artikel. So langsam werde ich mich wohl doch mit einem E-Book-Reader von Amazon anfreunden können.

Antworten

Kindle Fire HD auf 169 Euro verbilligt » eReader » lesen.net 5. Juli 2013 um 16:42

[…] Nutzer bedeutet das eine enge Bindung an die Plattform, die man im Fall des Kindle Fire allerdings softwareseitig lockern kann. Für offene Tablets wie auch das jüngst angekündigte Cybook Tablet macht die Preisagressivität […]

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Pierrette 8. Juli 2013 um 16:56

Mit dem Kindle Fire kann man ja kostenlos ebooks ausleihen. Geht das denn auch, wenn man ihn rootet?

Antworten

Stephan 9. September 2013 um 14:10

Ich habe gestern mein Kindle Fire auf Android 4.2 mit der Software von N2Aos installiert und bin begeistert.

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Karsten 22. Oktober 2013 um 11:20

Hallo Stephan, kommst Du evtl. aus Berlin? Mein Englisch ist nicht so gut.

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