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Kindle-Klon aus China

kinKopieren gilt in fernöstlichen Kulturen als eine besondere Form der Anerkennung. Amazon dürfte aber kaum erfreut über die vermeintliche Ehre sein, einen nahezu originalgetreuen Nachbau seines eBook Lesegeräts Kindle 2 in diesen Tagen auf einer japanischen Branchenmesse zu sehen.

Der Wefound hat sogar einen durchaus namhaften Produzenten. Das Gerät stammt von der Peking University Founder Group, einem führenden chinesischen IT-Unternehmen mit über 30.000 Angestellten und einem Jahresumsatz von sechs Milliarden US-Dollar. Gegenüber den berichtenden Kollegen von Tech-On versicherten Konzernvertreter zwar, der eReader sei unabhängig entwickelt worden und habe nichts mit dem Kindle zu tun. Die Ähnlichkeiten bei Optik wie Technik sind aber frappierend.

Amazon-Kindle-2-01.jpgSo verfügen beide Lesegeräte über ein 6″ e-Ink Display, unter dem eine QWERTY-Tastatur platziert ist. Sogar die seitlichen Blättertasten sind vollkommen identisch. Wie beim Amazon Kindle 2 kommen auch beim Wefound die Inhalte über das Mobilfunknetz aufs Lesegerät. Mit Apabi hat die Founder Group schon heute eine selbstentwickelte Shop- und Viewer-Lösung als Aquivalent zum Kindle Store in der Hinterhand.

Der Wefound soll in China Ende 2009 auf den Markt kommen und umgerechnet rund 150 Euro kosten – "nur" 60 Euro weniger als das jüngst reduzierte Original. Auch wenn sich die Founder Group beim Vertrieb traditionell auf den Heimatmarkt konzentriert, wollte man zumindest auf dem Messestand eine Distribution in anderen Ländern nicht ausschließen.

Nachdem Amazon seit drei Monaten ein Patent auf den "Kindle-Look" hält, dürften sich die Amerikaner den Wefound wohl nicht ohne weiteres gefallen lassen. Dabei wäre das eBook Lesegerät zumindest keine direkte Konkurrenz, solange es nur außerhalb der USA verkauft wird.

Hinzu kommt, dass die Hardware selbst nur zu einem Teil für den Erfolg verantwortlich ist, den Amazon mit dem Verkauf von digitaler Literatur hat. Mindestens genauso wichtig ist die gelungene Verzahnung mit dem Online-Shop des Buchhändlers, wo Anwender komfortabel Lesefutter aus einem umfassenden Angebot auswählen und direkt auf den eReader laden können.

<via Mobileread>

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Kommentare


iPad-Klon mit E-Ink Display » eReader » lesen.net 8. Februar 2010 um 16:34

[…] noch keine Angaben, eine offizielle Ankündigung mit diesen Infos soll aber zeitnah folgen. Wie der Kindle-Klon von Wefound wird auch der Yinlips-Reader wohl kaum außerhalb von einschlägigen Import-Läden in Bahnhofsnähe […]

Antworten

eBook Reader auf der CeBIT » Topnews » lesen.net 28. Februar 2010 um 20:48

[…] eBook Reader dabei haben – darunter sicherlich mal wieder dreiste Kopien wie der Kindle-Klon Wefound oder der dem iPad verdächtig ähnlich sehende Yinlips-Reader, aber auch ein paar frische und […]

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