Kindle wird dauerhaft günstiger

04.06.2013 Johannes Haupt (Fachredakteur) 3 Kommentare

Amazon dreht die Preisschraube weiter nach unten. Der Kindle kostet ab sofort nur noch 69 Euro statt 79 Euro – dafür gibt es ein ausgezeichnetes Lesegerät mit den üblichen Schattenseiten des Amazon-Ökosystems.

Der Kindle hat einen hochmodernen Pearl-E-Ink-Screen, der allerdings nur 600x800px statt 758x1024px (Kindle Paperwhite) auflöst. Weitere Differenzen zum jetzt 60 Euro teureren Kindle Paperwhite sind der fehlende Touchscreen und die fehlende Displaybeleuchtung. Dafür bringt der Kindle mit 170 Gramm statt 213 Gramm allerdings auch deutlich weniger auf die Waage.

Die Vor- und Nachteile der Kindle-Plattform, an die man sich mit dem Kauf eines Lesegerätes von Amazon bindet, sind wohl hinreichend bekannt. Einem extrem umfangreichen Angebot nebst vielen Exklusiv-Titeln (von Indie-Autoren und von Amazon-Verlagen) sowie guten Mobile-Apps steht die Geschlossenheit des Ökosystems gegenüber. Nirgendwo ist der "Lock-In-Effekt" so groß wie bei Amazon, im Fall eines späteren Wechsels etwa zu Kobo sind die bei Amazon gekauften E-Books nicht übertragbar (zumindest nicht mit legalen Mitteln). Freilich sind die in anderen E-Book-Stores gekauften epub-E-Books häufig ebenso DRM-geschützt wie die bei Amazon gekaufte Literatur, der Adobe-Kopierschutz wird aber von ungleich mehr Lesegeräten unterstützt.

Wer sich darauf einlassen kann, erhält mit dem Kindle ein Lesegerät zu einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. In dieser Kostenregion gibt es nichts technisch vergleichbares (auch, weil Amazon die Hardware subventioniert und das eigentliche Geschäft mit den Inhalten macht); Low-Budget-Reader etwa von Trekstor, wie sie viele Händler im Sortiment haben, sind in Sachen Lesekomfort Lichtjahre vom Kindle entfernt.