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Medion Live P6101 angefasst

medion-4Neben dem Oyo hatte Medion auf der heute endenden Ifa auch noch einen "eigenen" eBook Reader im Gepäck. Der Medion Live P6101 verfügt zwar ebenfalls über ein berührungsempfindliches 6″ Display, unterscheidet sich abgesehen davon aber deutlich vom Oyo. Wir haben uns das ab Dezember für "unter 200 Euro" erhältliche Lesegerät genauer angesehen.

Der Medion Live P6101 ist ein klassischer "Reader von der Stange": Hergestellt vom taiwanesischen OEM Netronix (Modellnummer E60810), wird der Sechs-Zoller zeitnah mit Sicherheit auch unter diversen anderen Handelsnamen zu haben sein – Netronix-Hardware findet sich aktuell in den Modellfamilien von Bookeen (Cybook), Pocketbook, Viewsonic, Italica u.a.

medion-2Netronix war schon immer eher für funktionales als für augen- und handschmeichelndes Design bekannt, und so kommt auch der Medion Live P6101 im typischen Industrielook daher. Das Gehäuse liegt gut in der Hand und macht einen stabilen Eindruck, ist aber nur mäßig straßencafètauglich; wer viel Wert auf Äußerlichhkeiten legt, dürfte mit anderen Lesegeräten (etwa aus dem Hause Sony) besser bedient sein.

Anders als der von Medion selbst konzipierte Oyo hat der Netronix-Reader ein 'konventionelles' E-Ink Display, allerdings noch aus der Vizplex-Generation: Aktuelle Pearl-Panel wie in den neuen Sony Reader Modellen oder im Kindle 3 arbeiten stromsparender, sind kontrastreicher und reaktionsschneller. Unter dem (resistiven) Touch-Layer leiden die Kontraste ebenfalls ein bisschen – immerhin muss man sich um das Umgebungslicht wenig Sorgen machen, die Displayspiegelungen liegen im vertretbaren Rahmen.

medion-1Das Medion Live P6103 kann seine fernöstliche Herkunft auch bei den darstellbaren Formaten nicht verleugnen: Unterstützt werden praktisch nur in Russland und Asien verbreitete fb2-Dateien. Darüber hinaus zeigt der Sechs-Zoller eBooks im pdf-, epub- (je mit/ohne Adobe DRM), html-, doc-, rtf- und txt-Format an, spielt außerdem MP3s ab. Der dafür vorgesehene interne Speicherplatz von 2 Gbyte kann via microSD-Karte erweitert werden.

Firmwareseitig begrüßt einen das funktionale, aber optisch wenig ansprechende Netronix-OS. Trotz berührungsempfindlichen Bildschirm und beiliegendem Stylus sind die Bearbeitungsmöglichkeiten in Dokumenten äußerst überschaubar: Notizen oder Hervorhebungen können (noch) nicht gemacht werden. Wirklich nutzbringend ist der Stylus derzeit nur bei der Suche von Dateien oder Textstellen, wo eine virtuelle Tastatur die Eingabe erleichtert.

Der Medion Live P6103 WiFi soll im Dezember in den Handel kommen und "unter 200 Euro" kosten; eine Ausführung mit 3G-Modul soll 2011 folgen. Über das integrierte WLAN-Modul wird es eine direkte Anbindung an einen eBook Store geben – von wem, veriert Medion noch nicht. Ankündigt wurde immerhin bereits, dass auch Audiobooks wireless verfügbar gemacht werden sollen – eine sinnvolle Erweiterung des Sortiments, über die auch andere Plattformbetreiber nachdenken sollten.

medion-3Medions erster eBook Reader leistet sich keine großen Patzer – kein Wunder angesichts des Hardware-Partners. Kehrseite der Kooperation mit Netronix ist aber auch eine totale Austauschbarkeit und Gesichtslosigkeit: Medion kann sich hier eigentlich nur über das eBook Store Angebot oder über den Preis differenzieren – mehr als 100-150 Euro werden die Essener für ihren P6103 wohl nicht verlangen (können).

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Kommentare


Ylania01 8. September 2010 um 17:24

Also Ich finde der sieht schonmal besser aus als der Oyo, scheint ein helleres Display zu haben obwohl es die älte E-Ink Technik ist als beim Sony.
Für mich stellt sich halt immer die Frage ob man ein günstiges Modell nimmt mit einem dunkleren Display oder ob Ich wirklich mehr ausgeben soll und mir das neueste hole.
Mein erste Reader sollte schon gut sein.

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R 8. September 2010 um 18:19

Das Display wirkt heller als beim Oyo, weil dieser Reader schwarz ist.
Der Oyo hat auch ein anderes Display (SiPix).

Ich finde sein reduziertes Design gar nicht übel. Die nutzlose Fläche unterhalb des Displays ist noch zu groß.
Und Touch-Screens mit drüberliegendem Layer sollten eigentlich der Vergangengheit angehören…

Für unter 140€ sicher ein interessantes Angebot.

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carokann 8. September 2010 um 19:56

Johannes, Du schreibst, dass das Teil einen resisiven "Touch-Screen" habe. Wenn das richtig ist, dann widerspräche das den Vorankündigungen, wo von einem kapazitativen Display die Rede war.

Wenn es stimmt, dann wäre ich auf einen Hintergrundbericht gespannt, wie genau die Zusammenarbeit von THALIA und MEDION sich auf das eigene Modell von MEDION auswirken wird (Verkaufsstart, Preis).

PS: Da mein zukünftiger e-reader ohnehin in einer funktionalen Hülle verschwindet, ist das Design eher zweitrangig, wenn ich mal im Cafe lesen sollte.

PS2: Wird ALDI das Teil zu Weihnachten verkaufen oder hat Medion einen Exklusiv-Deal mit THALIA wegen des OYO, der das verhindert?

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Johannes 8. September 2010 um 20:26

@carokann Die "Vorankündigungen" (bzw. das auf der Ifa Preview gezeigte Mockup) entsprechen nicht dem auf der Ifa gezeigten Gerät, weder optisch noch funktional. Einen Hintergrundbericht zum Thema Medion/Thalia kann ich mir nicht wirklich leisten, weil ich hier über interne Infos verfüge (vgl. Offenlegung in der Oyo-Meldung). Spielt aber letztlich auch keine Rolle, sind ja offensichtlich zwei grundverschiedene Geräte, welche die beiden Unternehmen auf den Markt bringen werden, das ist erstmal Fakt.

Ciao
Johannes

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carokann 8. September 2010 um 22:09

Was mich am Medion-Medion stört ist die grüne Kontroll-LED rechts oben, die auch beim umblättern leuchtet. Wozu soll das denn gut sein?

Ein optisch ruhiges Bild ist das A und O, der metallische Medion-Schriftzug könnte störend Sonnenlicht reflektieren.

Sieht so aus, dass der wahre Medion der Oyo/Medion ist.

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Bigboo73 9. September 2010 um 18:10

das grüne Licht ist wohl ähnlich wie bei hanvon zu deuten, frei nach der Werbung eines bekannten Strom Anbieters " jetzt Zahl ich… jetzt Zahl ich nicht " ;) hat mich bei meinem hanvon nie gestört…. ansonsten finde ich die zusätzliche Fläche unterhalb ebenso wie einer meiner Vorredner zu groß, das passt zu 2009er Geräten, über den Acer brauch man da noch weniger ein Wort verlieren ;)

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mtravellerh 9. September 2010 um 19:31

Nur zur Orientierung: Dies entspricht dem Reader, der von PocketBook als 602 vertrieben werden sollte, dann aber aus Gründen, über die ich mich hier nicht näher auslassen möchte, von Pocketbook nicht übernommen wurde.

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[Sonntagsfrage] Hersteller des Jahres 2010 » Debatte, eReader » lesen.net 26. Dezember 2010 um 21:35

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