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Neuer Kindle Paperwhite: Testberichte im Überblick

Der neue Kindle Paperwhite erscheint in Deutschland am morgigen 9. Oktober – erste Geräte wurden aber am gestrigen Montag ausgeliefert, in den USA ging der Verkauf schon vorige Woche los. Ein Blick auf die Testberichte zeigt: Das Gerät ist sein Geld wert, aber für Besitzer der ersten Generation lohnt ein Upgrade kaum.

Vorbestellen kann man ihn schon, ab dem 9. Oktober wird er offiziell ausgeliefert und 129 Euro soll er kosten (für Prime-Mitglieder nur 99 Euro): der neue Kindle Paperwhite. Wir konnten bereits vor einem Monat auf der IFA einen Blick auf das Gerät werfen, und die jetzt erschienenen ersten Reviews schlagen in die gleiche Kerbe: Der neue Kindle Paperwhite ist der perfekte eBook Reader für alle, die den ersten noch nicht besitzen.

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Design: Achtung, Verwechslungsgefahr

Wer den neuen Kindle Paperwhite auf Amazon bestellen will, muss genau hinsehen: Der Neuling und das Vorgängermodell unterscheiden sich weder im Design noch im Preis, ein falscher Klick und man hat die alte Hardware gekauft. Größe (169 mm x 117 mm x 9,1 mm) ist gleich geblieben, der Gewichtsverlust von sieben Gramm nicht zu spüren. Einziger Unterschied ist die Rückseite: Dort ist jetzt nicht mehr das Kindle-Logo zu sehen, sondern das von Amazon. Nach wie vor fehlen auch ein Kopfhöreranschluss oder ein SD-Slot.

Display: Leichter Vorteil Carta

kindle-paperwhite-2Der neue Kindle Paperwhite ist der erste eBook Reader, der über ein E-Ink-Carta-Display verfügt. Dieses soll angeblich 50 Prozent bessere Kontraste und 20 Prozent bessere Reflektionswerte (Umgang mit Umgebungslicht) bieten als ältere E-Ink-Generationen. Im ersten Kindle Paperwhite wurde noch ein E-Ink-Pearl-Display verbaut.
Bei vollständig heruntergeschraubter Hintergrundbeleuchtung (ein komplettes Ausschalten ist bei beiden Generationen nicht möglich) besteht zwischen den Geräten praktisch kein Unterschied. Legt man sie nebeneinander, wie man es bei The eBook-Reader getan hat, ist der zweite Paperwhite ein klein wenig weißer, aber der wahre Unterschied zwischen Pearl und Carta lässt sich erst erkennen, wenn das Licht angeht.

kindle-paperwhite-1Alle Reviews loben, dass der neue Kindle Paperwhite sich des Problems des „fleckigen“ Screens angenommen hat. Wenn man die Hintergrundbeleuchtung anschaltete, wirkte das Display bei der ersten Gerätegeneration häufig uneben und hatte teilweise farbige Reflexionen, wie The eBook-Reader in einer leichten Fotomontage deutlich zeigt. Das Display des neuen Paperwhite dagegen ist gleichmäßig ausgeleuchtet, und da die LEDs nun näher an der Oberfläche verbaut wurden, ist auch das Problem der dunklen Wölkchen am unteren Bildschirmrand Geschichte.
Der Carta-Screen erreicht eine deutlich stärkere Helligkeit und damit ein besseres Leseerlebnis, gerade bei sehr hellen Umgebungen. Außerdem kann man dank „Light Boost“ mit einem Tap auf die höchste Beleuchtungsstufe schalten.

The eBook-Reader bemerkte, dass das Problem des „Ghosting“, wenn der Text der nachfolgenden Seite auf der aktuellen leicht durchscheint, beim neuen Kindle Paperwhite schlimmer ist als beispielsweise beim Kobo Aura. Dieser Effekt entsteht dadurch, dass das Gerät die nachfolgenden Seiten bereits lädt, während man noch liest, um anschließend ein schnelleres Umblättern zu ermöglichen. Wen das stört, der kann allerdings „partial refresh“ in den Einstellungen ausschalten. Der verbesserte Prozessor (von 800 mHz auf 1 GHz) verspricht auch so eine verkürzte Seitenladezeit.
Überschwängliche Begeisterung rief das allerdings nicht hervor. Bei Engadget erkannte man zwar, dass das Anschalten und Öffnen der Bücher zügiger vonstatten geht, die Seitenladezeit sich aber nur geringfügig verbessert. The Digital Reader dagegen konstatiert, dass „das neue Modell mit dem Laden der Seite bereits fertig ist, bevor das alte überhaupt beginnt“.

Software: Zwei neue Features

Die Software ist die gleiche geblieben, wartet aber mit zwei neuen Funktionen auf:

Kindle Page Flip: Für das gedruckte Buch sprach bislang, dass man es deutlich schneller und einfacher durchblättern konnte. Page Flip erlaubt es nun, ein neues Fenster auf dem Display zu öffnen, in dem man das Buch durchsucht, ohne die gerade gelesene Seite zu verlassen. Das ganze geht äußert flott vonstatten und steht der Daumen-Methode beim gedruckten Buch praktisch in Nichts nach.

Vokabeltrainer: Wer viel fremdsprachige Literatur liest, kann seine nachgeschlagenen Wörter als Karteikarte in einem Vokabeltrainer speichern

Allein deshalb lohnt sich ein Upgrade allerdings nicht. Bislang jedenfalls kamen alle neuen Softwarefunktionen über Firmware Updates über kurz oder lang auch auf ältere Geräte. Wie eine Amazon-Sprecherin uns mitteilte, wolle man diese Praxis beibehalten, solange es hardwaretechnisch möglich ist.

Fazit

kindle-paperwhite-5Beim neuen Kindle Paperwhite beruft sich Amazon auf die ITler-Weisheit „Never change a running system“. Es wurde nichts verschlimmbessert, sondern nur dort Hand angelegt, wo es nötig war. Alle Reviews finden fast nur lobende Worte für Amazons Gerät, dennoch empfiehlt keiner explizit ein Upgrade. Wer den alten Kindle Paperwhite besitzt, hat schon einen sehr guten eBook Reader (für die Stiftung Warentest den besten) in den Händen.

Für alle, die noch keinen hintergrundbeleuchteten eBook Reader haben und mit Amazons DRM-Politik leben können, lohnt sich der Kauf aber auf jeden Fall. Wem 129 Euro noch zu teuer sind, der kann aber auch warten, bis Amazon das Vorgängermodell reduziert – irgendwann müssen die Lager schließlich geräumt werden.

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Kommentare


Daniel 8. Oktober 2013 um 23:31

Hi, danke für den ausführlichen Artikel und das anschauliche Video – bin gespannt, wie die ersten Nutzerrezensionen zum Paperwhite ausfallen. Und ehrlich gesagt: Ich finde die Vokabelfunktion phänomenal und ich denke, allein deshalb werde ich auf den neuen Paperwhite umsteigen, denn Sprachenlernen wird so echt einfacher.
Lg,
Daniel

Antworten

Xendula 9. Oktober 2013 um 07:04

In den USA sind einige unzufriedene Kunden, die entweder Ersatzgeraete bekommen haben, oder den neuen PW ganz zurueckgeschickt haben.

U.A. haben die neuen PWs gelbere Screens, die den Konstrast gegenueber dem PW1 senken, und sind, wie auch der Kobo Aura, geplagt von Loechern in den Bildschirmen, wo die Beleuchtung durchscheint, und Staubpartikeln, die das Licht reflektieren. Zudem kommt, dass man auf dem neuen PW nicht mehr alternative Schriftarten installieren kann; das war inoffiziell bislang auf allen eink Kindeln moeglich.

Userberichte kann man auf Englisch auf Mobileread.com nachlesen.

Ich werde mein PW2 und das mir von Amazon geschickte Ersatzmodell wohl zurueckschicken, und beim PW1 bleiben.

Antworten

Christian @ talkREAL 9. Oktober 2013 um 22:05

Hey Johannes,
weißt du wo (Stand) man den Paperwhite auf der #FBM13 mal in Augenschein nehmen kann?
Danke vorab und Gruß
cR

Antworten

Martin Kay 9. Oktober 2013 um 22:39

Ich denke nicht, dass eine Verwechslungsgefahr zwischen alt und neu besteht. Amazon selbst bietet das Altgerät mit dem Hinweis Vorgängermodell in Eckigen Klammern an und zu einem Preis von EUR 119,00.

Wenn man die Helligkeit beider Geräte auf Minimum herunterschraubt, erkennt das Auge sehr wohl einen direkten Unterschied: Der Hintergrund des neuen PW ist definitiv heller als bei dem E-Ink-Pearl-Display.

Und Engadget hat offenbar ein Montagsgerät erwischt. Auch die Seitenladezeit hat sich erheblich erhöht. Beide Geräte nebeneinander gelegt, gleiches Buch an der gleichen Stelle geöffnet, gleichzeitig geblättert, da hat der neue PW bereits drei Seiten neu aufgebaut, während der alte gerade mit der ersten fertig ist.

Im Gegensatz zu den "Braucht man nicht unbedingt, wenn man den alten hat"-Stimmen, bin ich froh, dass ich ohne zu zögern den neuen geordert habe. Und da rede ich nicht mal von den neuen Features, sondern allein von der neuen Grundhelligkeit des Displays, der gleichmäßigen Ausleuchtung ohne Lichthöfe im unteren Bereich und dem deutlich schnelleren Reagieren beim Öffnen von und Blättern in Büchern.

Antworten

Chessi 14. Oktober 2013 um 09:28

Ich hab dann wohl schon 3 Montagsgeräte? ;D

Ich hatte von schiefem Display über Lichtpixel bis hin zu einer helleren LED unten rechts wegen Spalt am Gehäuse und einem hässlichen Leuchtfleck auf dem Display wohl schon alles was Amazon so zu bieten hat gesehen :(

Antworten

Spieler 26. Oktober 2013 um 16:26

Der neue Kindle hat vor allem den Vorteil des gleichmässiger ausgeleuchteten Displays. Wer schon den Vorgänger hat und sich an den Lichthöfen am unteren Rand nucht stört braucht den neuen Paperwhite nicht.

Antworten

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