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Sony Reader PRS-T2 ist offiziell – behutsame Modellpflege

Erwartungsgemäß hat Sony im Vorfeld der Ifa die Neuauflage seines E-Book-Readers vorgestellt. Beim Sony Reader PRS-T2 handelt es sich eher um ein behutsames Update gegenüber der Vorgeneration, Neuerungen gibt es vor allem unter der Haube – vor allem für deutsche Lesefreunde.

Seit Jahren präsentiert Sony im Spätsommer seine neueste E-Book-Reader-Generation. Im letzten Jahr wurde mit dem PRS-T1 ein gegenüber dem Vormodell (PRS-650) runderneuertes Gerät vorgestellt – mit E-Ink-Display der Pearl-Generation, besonders leichtem Plastik-(statt Alu-)Gehäuse und optischem Multitouchscreen war der T1 ein Meilenstein in der Readerentwicklung von Sony. Wie der Name des neuen Modells schon verrät, ist der Sony Reader PRS-T2 im Verleich eher ein kleiner Schritt.

Wie das Vormodell bringt der PRS-T2 knapp 170 Gramm auf die Waage und verfügt über das gleiche 600x800px auflösende E-Ink-Display der Pearl-Generation – Hoffnungen, dass der neue Sony Reader ein ähnliches HD-Display haben könnte wie etwa der iRiver Story HD, erfüllen sich also nicht. Nach wie vor stehen 2 Gbyte interner Speicherplatz bereit, der nach wie vor mittels microSD-Karte erweitert werden kann (anders als bei Kindles).

Sony Reader PRS-T2: Erstmals ohne Audio

sony-reader-prs-t2-2Der PRS-T2 unterstützt diverse Bild- und Textformate (epub und pdf auch mit Adobe DRM) – Musikdateien werden nun nicht mehr unterstützt, entsprechend fehlt auch der 3,5mm-Kopfhörerausgang. Über den Touchscreen des PRS-T1 kann Text markiert, kopiert und nachgeschlagen werden (Lexikon, bei Internetverbindung auch bei Google und Wikipedia), neu ist eine Synchronisationsfunktion mit Evernote. Ebenfalls neu: Statt breiter mechanischer Buttons gibt es nun fünf kompakte Druckknöpfe. Integriert ist ein WLAN-Modul, eine 3G-Option a là Kindle gibt es nicht.

Die größte Neuerung für deutsche Kunden liegt in der Contentbeschaffung. Der schon für den PRS-T1 versprochene integrierte E-Book-Store debutiert nun mit einem knappen Jahr Verspätung auf dem Sony Reader PRS-T2. Anders als in den USA, wo Sony selbst als E-Book-Verkäufer auftritt, arbeitet man hierzulande mit dem Grossisten Libri zusammen, der schon den allerersten in Deutschland verkauften Sony Reader (PRS-505) vermarktete. Das restriktive Adobe-DRM der knapp 200.000 von Libri verkauften epub-E-Books fällt angesichts der integrierten Lösung weniger ins Gewicht als bei vorigem Download auf den PC, komfortabel ist die Lösung trotzdem nicht. Gegenüber Amazon fehlt Libri zudem das weit verzweigte Ökosystem mit Leseapps für alle gängigen mobilen Plattformen und die vielen Tausend kostenlosen E-Books, die den Kindle Store so attraktiv machen.

sony-reader-prs-t2-3Der Sony Reader PRS-T2 soll vom morgigen Freitag an in Deutschland vorbestellbar und ab dem 07. September lieferbar sein, zur Wahl stehen wie gehabt die Farben schwarz, rot und weiß (nun endlich matt und damit ohne störenende Spiegelungen). Kostenpunkt ist 139 Euro – damit ist der PRS-T2 10 Euro günstiger als das Vormodell bei Markteinführung (inzwischen für 129 Euro zu haben), liegt aber ganze 40 Euro über dem günstigsten Kindle und ist auch knapp teurer als der vergleichbare Kindle Touch. Der Kindle Touch unterstützt im Vergleich zwar kein Adobe-DRM, dafür aber MP3s – an Board sind sowohl Stereolautsprecher als auch ein Kopfhöreranschluss. Dafür liegt dem PRS-T2 ein Stylus bei und er bietet mehr Möglichkeiten, mit Texten zu arbeiten.

Sony ist mit dem PRS-T2 eine grundsolide Neuauflage seines inzwischen einzigen E-Book-Readers gelungen (das 5″-Modell wurde ja im letzten Herbst eingestellt), Verbesserungen bei der bislang störend spiegelnden Ummantelung und vor allem beim E-Book-Zugang gehen in die richtige Richtung, sind aber bei weitem nicht Grund genug für PRS-T1-Besitzer zum Upgrade. Und wer im Herbst (und natürlich in der Vorweihnachtszeit) mit der erstmaligen Anschaffung eines E-Book-Readers zum "Einfach nur Lesen" liebäugelt, hat eine ganze Fülle gleichartiger Optionen für kleineres Geld, neben dem Einstiegs-Kindle etwa den Kobo eReader Touch (beide 99 Euro). Punkten kann der Sony Reader PRS-T2 wie schon das Vormodell vor allem bei Menschen, die mit Texten arbeiten wollen.

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Kommentare


Wiedig 16. August 2012 um 19:55

Ohne Hintergrundbeleuchtung das Geld nicht wert! Da kann ich auch meinen alten Sony PRS-300 weiterbenutzen…

Antworten

Ad rem 17. August 2012 um 08:24

Ein kleiner Einwand zur Aussage, dass der Sony für die geeignet sein soll, die Texte bearbeiten möchten.

Ja, der 350er bzw. 650er konnten dieses noch gut. Der T1 allerdings kann dies nur sehr eingeschränkt.

Ich selber bearbeite regelmässig Schulungsunterlagen und hatte mir deshalb mal den T1 angeschaut.
Mein Fazit: nicht brauchbar.
Grund: wenn man auf einer Seite seine handschriftlichen Notizen macht (was aber gut und schnell funktioniert), muss für die Folgeseite erst wieder alles aktiviert werden. D.h. für ein ca. 100 seitiges Dok muss ich je Seite die Funktion im Menü wieder aktivieren. Die Funktion Notiz wird mit dem weiterblättern automatisch deaktiviert.

Wer nur einmal eine Seite bekritzeln möchte, kann damit sicher gut leben. Wer aber längere Texte sinnvoll und effektiv bearbeiten möchte (Schüler, Studenten z.B.) wird nicht glücklich werden.

Ansopnsten: Sony war dieses Jahr ja sehr ideenarm und hat maximal Fehler vom Vorgänger ein wenig gemildert. Schwache Leistung!

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Gunther 17. August 2012 um 13:11

Ich hatte mal versucht auf einem Demo PRS-T1 in einer Buchhandlung ein PDF-Dokument zu lesen.

Das Durchhangeln durch eine Seite dauerte in 4 Schritten gut eine Minute, während das bei EPUB-Formaten sehr flott ging.

Gibt es beim PRS-T2 diesbezüglich Performance-Verbesserungen.

Ein Kollege hat mir gezeigt, dass man z.B. auf einem Smartphone, wie Galaxy Note, bei PDFs auch sehr schnell durch die Seiten blättern kann.

Warum geht das bei E-Book-Readern nicht vernünftig ?

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PeterShow 17. August 2012 um 14:53

@Gunther

E-Ink ist nunmal langsamer als LCD.. da kann ein Hersteller nix machen.. Dafür ist e-ink augefreundlicher…

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Kotti 18. August 2012 um 15:49

Hätte man ein paar kleine LED´s als Hintergrundbeleuchtung eingebaut, wäre Sony wieder einen Schritt voraus. So ist es ein Ebookreader wie viele Andere. Dafür ist er dann aber zu teuer. Zumal man sich Netzteil und Hülle fürstlich bezahlen lässt. Vor allem die, mit Beleuchtung.

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carokann 19. August 2012 um 13:37

Habe den PRS-T1 und werde nicht auf den PRS-T2 upgraden. Die Änderungen sind minimal und ich bin mit dem grundsoliden Teil sehr zufrieden.

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René 21. August 2012 um 08:56

Ich persönlich habe nie einen "beleuchteten" Ebook-Reader benötigt. Ich lese am Tag insgesamt ca. 2,5 Stunden in der Bahn und im Bett. Genug Licht habe ich immer zur Verfügung. Ich finde es klasse, daß mein Sony PRS 350 ca 1 Woche mit einer Akkuladung durchhält. Mit Beleuchtung wäre da wohl nicht so.
Zum Artikel: Ich habe irgendwo gelesen, daß der T2 nun sogar über einen Monat mit einer Akkuladung auskommt. Das wäre doch wirklich ein immenser Vorteil zu allen anderen Readern. Weiß da einer mehr?

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Ad Rem 21. August 2012 um 12:53

@René
Ich meine, dass mit den möglichen Zeiten ist alles sehr schwammig.
Es kommt ja doch sehr auf das Nutzungsverhalten an. Wie lange lese ich täglich, schalte ich das Gerät häufig komplett aus oder nur auf standby? Nutze ich eine Speicherkarte? Ich will mal sogar behaupten, dass die eingestellte Schriftgrösse Einfluss auf die max. mögliche Zeit hat. Je grösser die Schrift, desto häufiger muss ich blättern. Nutze ich Wifi, schliesse ich dann und wann das USB-Kabel an (wenn auch nur für ein paar Minuten – darüber wird ja auch geladen)? Auch das Alter des Gerätes spielt eine gewisse Rolle.

Ich halte die angegebenen Werte in etwa so glaubwürdig wie die Verbrauchswerte der Autohersteller. Diese Angaben sind theoretische Werte und werden ja auch schon a la "pi mal Daumen" formuliert, also mit max. oder bis ca. angegeben.
Diese Werte entstehen ja auch eher im Labor oder werden auf theoretischer Basis berechnet. In der Realität…tja.

Wenn z.B. die genannte 1-Monats-Reserve vom Hersteller so berechnet wurde, dass man täglich 30 Minuten liest, wird jemand, der min. 3 Stunden täglich liest, sicher keinen Monat auskommen.

Selbst wenn man die Akkuleistung in mögliche Seitenwechsel oder Blättervorgänge angeben würde, wüsste man noch immer nicht, wie weit man damit käme. Einer liest mit Mikroschrift und blättert bis zum Buchende vielleicht 200 Mal. Ein anderer liest das gleiche Buch in XL-Schriftgrösse und benötigt 850 Blättervorgänge.

Aber mal losgelöst davon, wie genau die Werte tatsächlich zu nehmen sind: ob ich nach 2,5 oder 4,5 Wochen aufladen muss, ist doch eigentlich eher nebensächlich.
Ausser vielleicht im Urlaub, aber selbst da wird man i.a.R. ja nicht ohne Steckdose sein und irgend eine Lösung zum Laden finden. Digicam und Handy müssen ja auch geladen werden (Thema Ladegeräte mal aussen vor)

Wer eh nur daheim, im Schwimmbad oder auf dem Arbeitsweg liest, ist mit dem aktuellen eReadern durchaus gut versorgt (also zumindestet bei den E-Ink-Geräten) und kann schon halbwegs abschätzen und ohne Panik die Geräte nutzen.

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Bernhardt 22. August 2012 um 06:34

Wirklich was neues und innovatives bring Sony nicht. Die Daten zwischen dem PRS-T1 und PRS-T2 http://www.ebook-reader-vergleich.de/ereader-vergleich/direktvergleich/default.aspx?gids=4,75 sind fast identisch. Dazu kann der PRS-T2 keine MP3-Dateien abspielen. Da frage ich mich warum? Das Habe ich bei meinem Sony Reader sehr oft genutzt. Das Akku scheint das einzige zu sein woran Sony wirklich gearbeitet hat.

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Samy 22. August 2012 um 08:59

Naja die Akkubetriebsdauer ist doppelt so lang. Aber wenn man damit MP3s hört, dann ist der Akku natürlich sowieso bald alle… Heuzutage hat doch jeder Mensch ein Handy und es gibt kaum ein Handy bei dem man nicht viel bequemer MP3s abspielen kann.

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René 22. August 2012 um 10:42

Da gebe ich Samy recht:
Ich habe auch keine Lust für eine Funktion Geld zu bezahlen, die ich eh nicht nutze. Dafür ist der T2 dann nun auch etwas billiger.

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Gunther 23. August 2012 um 15:27

@PeterShow
Mit E-Ink hat das Performance-Problem bei PDFs wohl nichts zu tun.

Der PDF-Reflow ist rechenintensiv und das geht vermutlich bei einem Smart-Phone schneller.

Für mich heißt das, sollte sich bezüglich PDF-Performance nichts tun, sind E-Book-Reader einfach unakzeptabel.

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Leser 28. August 2012 um 09:08

Hier eine fachliche Ergänzung:

"Gegenüber Amazon fehlt Libri zudem das weit verzweigte Ökosystem mit Leseapps für alle gängigen mobilen Plattformen und die vielen Tausend kostenlosen E-Books, die den Kindle Store so attraktiv machen."

Hat der Autor schon mal was von der eBookS-App von Libri gehört? Oder von dem eBookS-Browser-eBook-Shop für alle gängigen eBook-Reader-Browser?

Wenn nicht sollte er es nachrecherchieren!!!

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Sony Reader PRS-T2 ausprobiert [Video] » eReader » lesen.net 29. August 2012 um 07:08

[…] hat Sony seinen vor zwei Wochen angekündigten PRS-T2 im Vergleich zum Vorgänger nur geringfügig modifiziert – und das ist auch gut so. Auch der […]

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Andrea 29. August 2012 um 10:24

Hallo zusammen
Wie sieht es aus mit den Spiegelungen vom Rahmen beim weissen T2? Eigentlich gefällt mir dieser am besten und ich möchte den weissen kaufen. Aber beim T1 waren die Spieglungen ja sehr schlimm. Kann jemand etwas dazu sagen? Danke!

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aeon 30. August 2012 um 15:59

Audio braucht da eh kein Mensch – von daher: weg damit, hervorragende idee.

Aber: wieder keine .doc/docx-Unterstützung? Kein .rtf? #sonyFAIL!
Ich hab den 650er lange getestet, zum annotieren ist er so gerade geeignet – aber speichert den kram nicht ordentlich exportierbar. Und der T1 war da ein Rückschritt!

Mal im ernst: für alle, die regelmässig "scholarly" arbeiten, ist sowas der einzige Grund, sich für’n sony zu entscheiden.

Mannmannmann, wenn sony mal wirklich was reissen will, sollen sie mal ein nerdtaugliches Gerät bauen. Wenn Sheldon Cooper seine Journals auf dem Ding ordentlich lesen und annotieren kann, dann wird Sheldon das Teil auch toll finden. Baut mal lieber eine Mendeley-Anbindung statt einem e-Book-Store!!einself!

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Samy 31. August 2012 um 17:53

Funktioniert das komische mendeley per Internet?? Dann gehts ja über den Browser.

Gibt dafür ne Android-App?? Dann rooten und drauf damit.

Das gleiche gilt für PDF oder DOCs, PDF etc. bearbeiten -> Rooten, pasende Android-App drauf und die Dateien werden auch mit Anmerkungen gespeichert.
Was ein ordentlicher Nerd ist der kann das.

DOC/DOCX konnte auch der PRS 650 nicht richtig, sondern Sony hat es erst nach RTF konvertiert.

Wie gesagt wer ein richtiger Nerd ist der rooted das Teil und ist glücklich. Geht aber zur Zeit nur mit dem T1. Für den T2 wird bestimmt auch bald ein "Rootkit" (*ggg*) kommen….

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