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Tablets und Smartphones auf dem MWC: Ende des Wachstum

Am morgigen Donnerstag endet der Mobile World Congress. Die ausstellenden Elektronik-Hersteller hatten etliche neue Smartphones, Tablets und natürlich Smartwatches im Gepäck. Vom Comeback der Tastatur und endlosen Bildschirmen.

In den letzten Jahren hat sich der MMC zu einer absoluten Leitmesse für die Hardware-Industrie entwickelt, auf Augenhöhe mit der CES im Januar, der Computex im Juni und der IFA im September. Leidtragender ist die Cebit – die laut Eigenangaben immer noch weltgrößten IT-Messe ist schon lange keine Bühne für große Präsentationen mehr.

Samsung Galaxy S6 (Edge): Teurer iPhone-6-Rivale

Samsung Galaxy S6 Edge

Samsung Galaxy S6 Edge

Eine solche gab es gleich zu Messebeginn von Samsung. Der koreanische Konzern stellte sein neues Smartphone-Flaggschiff vor, das Samsung Galaxy S6. Das Gerät verfügt über ein hochauflösendes 5,1-Zoll-Display und mindestens 32 Gbyte internen Speicherplatz, der allerdings erstmalig nicht mehr mittels microSD-Karte erweitert werden kann. Speicherplatz könnte auch aufgrund der herausragenden Kamera, die Filme in 4K-Qualität aufnehmen kann, da schnell ein limitierender Faktor werden.

Als Betriebssystem kommt Android 5 zum Einsatz. Zum Preis ab 699 Euro ist das vollverglaste Samsung Galaxy S6 alles andere als ein Schnäppchen, auch in dieser Beziehung lässt sich zweifelsohne vom "iPhone des Android-Lagers" sprechen. Für 150 Euro Aufpreis gibt es das Gerät auch mit einem Display, das sich über beide seitliche Ecken erstreckt (Galaxy S6 Edge). Auf der Überlänge werden Benachrichtigungen, Steuerelemente für Filme und dergleichen angezeigt.

Außerdem neu: Der aufstreibende chinesische Hersteller ZTE hat mit dem Grand 3 ein Android-Smartphone vorgestellt, das sich mit den Augen entsperren lässt. Zur Entsperrung ist mehrere Sekunden in die Frontcam-Linse zu starren, anhand des vorher gespeicherten Augenprofils erkennt das Smartphone darüber idealerweise seinen Besitzer und gewährt Zutritt.

Das Ende des (Display-)Wachstum

Mit 5,5 Zoll hat das Grand 3 fast die Größe eines eBook Reader, grundsätzlich scheint der Trend hin zu immer größeren Panels im Spitzen-Segment zum Stillstand gekommen. Bestes Beispiel ist das Samsung Galaxy S6, das erstmals überhaupt nicht größer ist als sein direktes Vormodell. Die menschliche Hand wächst eben nicht mit.

Medion Life

Medion Life

Die immer bestätigen Ausnahmen die Regel, hier etwa das neue Huawei MediaPad X2, ein Sieben-Zoller mit Smartphone-Look und folgerichtig auch Telefoniefunktion. Selbst für Jacket- und Handtaschen, bevorzugter Aufbewahrungsort von Phablets, ist das in vielen Fällen schon zuviel. Praxisnäher dürfte das 6-Zoll-Phablet Medion Life 6001 sein, Interessierte werden allerdings noch bis Herbst auf das Android-5-Gerät warten müssen.

Neue "echte" Tablets waren in Barcelona eher dünn gesäht. Technisch ragt das Sony Xperia Z4 heraus, ein sehr dünnes, scharfes (2560×1600px auf 10″) und trotzdem leistungsfähiges Tablet mit IP-Zertifizierung und satten 17 Stunden angegebener Akkulaufzeit. Das Gerät, wie fast alle Neuvorstellungen bereits mit dem neuen Android 5 ausgestattet, wird ab Juni zu haben sein und mindestens 550 Euro kosten. Die ganz großen Innovationen fehlen aber, hier wie bei der Konkurrenz. Der Tablet-Markt wird somit wohl auch weiterhin die von der Industrie erhofften Wachstumsraten vermissen lassen.

Besser tippen mit externen Tastaturen

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An der Zubehör-Front erlebt ein alter Bekannter seinen zweiten Frühling: Die Tastatur. Neben den einschlägigen Tastaturmatten experimentieren viele Hersteller mit vollwertigeren und auf das Einsatzgebiet, Tablets und Smartphones, zugeschnittenen Lösungen. So hatte Microsoft eine in der Mitte faltbare Tastatur im Gepäck. Zum Preis von 100 Euro (ab Sommer) ist das "Foldable Keyboard" allerdings kein Schnäppchen. Wesentlich innovativer ist die flügelförmige Trewgrip-Tastatur, bei der Smartphone oder Tablet in die Mitte eingespannt und rückseitig getippt wird. Sonderlich mobil ist man mit dem Klotz aber natürlich nicht mehr.

eBook Reader: Fehlanzeige – fast

Nach dedizierten Lesegeräten suchte man auch auf dem diesjährigen MWC weitgehend verglich. Die wenigen verbliebenen Anbieter stellen ihre neuen eBook Reader seit Jahren fast ausschließlich im Herbst vor, vor allem rund um IFA (September) und Frankfurter Buchmesse (Oktober). Einzig Bookeen war auf dem MWC zumindest medial präsent, mit der Ankündigung seines solarbetriebenen Lesegerät. Möglicherweise folgen in einem halben Jahr weitere Lesegeräte mit Selbstladefunktion, über weitere Neuerungen ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt nur wage spekulieren.

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