22 exklusive Podcasts: Audible wird zur "echten" Flatrate
Die Amazon-Tochter Audible ergänzt ihr Sortiment von mehr als 200.000 Hörbüchern und Hörspielen um Podcasts. Zum Start gibt es 22 exklusive Produktionen von prominenten Partnern wie Spiegel, 11 Freunde und Brand Eins, auch die Gastgeber sind namhaft. Damit erweitert Audible nicht nur sein Sortiment, sondern auch sein Geschäftsmodell.
Podcasts sind eines der großen medialen Trend-Themen der letzten Jahre. In den USA schon seit langer Zeit etabliert, gibt es inzwischen auch hierzulande kaum mehr eine größere Website ohne regelmäßige "Sprechstunde". Auch die Hörerschaft wird immer größer. Kein Wunder also, dass Audible als Hörbuch-Marktführer sich jetzt dieses naheliegende Geschäftsfeld erschließt.
Wie bei Hörbüchern setzt Audible auch bei Podcasts auf exklusive Produktionen. Zum Start gibt es 22 Formate. Sowohl die Namen der Content-Partner (Spiegel, Bunte, Vice, Titanic, 11 Freunde) als auch der Podcaster (Denis Scheck, Jörg Thadeusz, Micky Beisenherz, Nina Ruge, Tilman Rammstedt & Ronja von Rönne) sind klangvoll, Audible hat hier keine Kosten gescheut. A propos: Amazon hat die Produktionen selbst beauftragt und bezahlt, wie das Unternehmen dem Fachdienst Turi2 erklärte. Entsprechend gibt es die Podcasts ausschließlich bei Audible – und für Abo-Kunden ohne weitere Kosten.
"Audible Unlimited" durch die Hintertür
Kleine Sortiments-Ergänzung, große Wirkung: Mit den Podcasts vollzieht Audible den Schritt von einem Abo-Credit-Modell zu einer echten Flatrate. Schon seit Jahren will die Amazon-Tochter einen Pauschaltarif im Stil von Kindle Unlimited etablieren, stößt mit seinen "Audible Unlimited" Plänen aber auf erbitterten Widerstand der Hörbuchverlage. In den USA bietet Audible hingegen bereits Teil-Flatrates für sein Sortiment an, so gibt es etwa für 15 US-Dollar monatlich 10.000 ausgewählte Romantik-Lesungen.
Deutsche Audible-Kunden hingegen erhielten für ihren Monatsbeitrag in Höhe von 9,95 Euro bislang "nur" einen Credit, der in ein Hörbuch nach Wahl umgetauscht werden konnte. Mit dem Start der Podcasts umfasst das Angebot nun auch eine Pauschal-Komponente, was Audible zur echten Flatrate macht. Und durch die periodische Publikationsform von Podcasts hat Audible gleich auch noch ein weiteres Instrument zur Kundenbindung geschaffen, denn mit einer Abo-Kündigung sagt man künftig auch noch liebgewonnenen exklusiven Podcasts ade.
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