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Ab sofort: Ermäßigte Mehrwertsteuer auch auf eBooks

Am gestrigen 18. Dezember trat ein neues Umsatzsteuer-Gesetz in Kraft, mit welchem eBooks ebenso wie Print-Bücher ab sofort ebenfalls zum verminderten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent gehandelt werden. Für Verlage und Autoren bedeutet das zusätzliche Digital-Einnahmen in signifikanter Höhe – und auch Leser dürften profitieren, wenngleich etwas weniger direkt.

Auch unendliche Geschichten gehen einmal zuende. Im Jahr 2010 (!) berichteten wir auf lesen.net erstmalig über Bestrebungen, den verminderten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für gedruckte Bücher auch auf eBooks auszuweiten, welche bis dahin als "auf elektronischem Weg erbrachte Dienstleistung" klassifiziert und entsprechend voll mit 19 Prozent besteuert wurden. Nach unzähligen Kehrtwenden und Blockaden in den folgenden Jahren (Klares Bekenntnis zu niedrigerer eBook-MwSt von Bundesregierung (2014), Verminderte Mehrwertsteuer auf eBooks voraussichtlich 2016, …) wurde die längst beschlossene steuerliche Angleichung am gestrigen Mittwoch endlich gesetzeswirksam.

Rund 11 Prozent mehr Geld für Verlage und Autoren

Leser bekamen von der Gesetzesänderung über Nacht wenig mit, denn die – gebundenen – Buchpreise änderten sich nicht. Was sich allerdings änderte, waren die Netto-Erlöse für Verlage und Autoren. Der Fachdienst Selfpublisherbibel rechnet vor, dass für Autoren und Verlage etwa 11 Prozent mehr Geld hängen bleibt. Ein schönes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk im Buchmarkt, der wirtschaftlich mehrheitlich nicht gerade auf Rosen gebettet ist.

eBooks: Mehr Verdienst bedeutet mehr Attraktivität

Verlage und Autoren werden die Mehreinnahmen wohl kaum in Form von Vergünstigungen an ihre Kunden weitergeben. Trotzdem werden auch Digital-Leser von der überfälligen Getzesänderung profitieren. Für Verlage steigt die wirtschaftliche Relevanz von eBooks, in die entsprechend mehr Aufwand bei der Entwicklung und Konzeption gesteckt wird. Auch die Schnürung von Print-Digital-Bundles wird erheblich vereinfacht. Und für manchen Selfpublisher könnten die zusätzlichen Einnahmen sogar den Ausschlag zur grundsätzlichen Fortführung der professionellen Autorentätigkeit geben.

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Kommentare


lebensfroh 3. Januar 2020 um 23:51

Ich bin als Vielleserin absolut enttäuscht, dass die Mehrwertsteuersenkung nicht bei uns Verbrauchern ankommt. Sowohl bereits veröffentlichte eBooks behalten den alten Preis als auch die angekündigten neuen Veröffentlichungen. Wo wir Verbraucher von der Mehrwertsteuersenkung also einen Vorteil haben sollen, erschließt sich mir nicht. Ich fühle mich absolut verarscht und habe das Thema auch schon an die Verbraucherschutzzentrale gemeldet.

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