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Amazon-Verlagstitel jetzt auch über Buchhändler bestellbar

Rund 800 Titel umfasst die deutsche Verlagssparte von Amazon inzwischen, bislang waren diese Bücher allerdings nur bei Amazon.de selbst zu haben. Mit dem heutigen Dienstag ändert sich das: Amazon hat einen Auslieferungsvertrag mit einem der drei großen Barsortimente geschlossen, die Amazon-Bücher sind damit auch im stationären Buchhandel bestellbar. Theoretisch.

Das Barsortiment KNV bietet seinen Händlern aktuell stolze 650.000 Titel zur Bestellung an – wenige davon dürften so umstritten sein wie die 800 Bücher aus dem Hause Amazon Publishing, die KNV seit dem heutigen Dienstag in seiner Datenbank hat.

Amazon-Bücher "in Ihrer Lieblingsbuchhandlung vor Ort"

Einer von 800 Amazon-Titeln

"Wir freuen uns, dass Leser Amazon Publishing Bücher nun jederzeit wie gewohnt über unsere Amazon Webseiten erhalten, diese ab sofort aber auch in ihrer Lieblingsbuchhandlung vor Ort bestellen können", lässt sich Amazon-Publishing-Chef Dominic Myers in der Pressemitteilung zum "stationären Start" der Amazon-Titel zitieren. Ob Lesefreunde die Romane in ihrer Lieblingsbuchhandlung vor Ort allerdings auch tatsächlich bestellen können, steht auf einem anderen Blatt.

Denn so wie sich viele Buchhändler etwa weigern, extremistische Bücher auf Kundenwunsch zu ordern, so können sie natürlich auch eine Verkaufsförderungsmaßnahme für Verlagstitel des Buchhandelsfeindes Nummer 1 ablehnen. Schon die maue Bilanz des Projekts Amazon Source, das Kindle-Hardware in den unabhängigen Buchhandel bringen sollte, illustriert den Unwillen von Buchhändlern zur Zusammenarbeit von Amazon.

Kein Problem für Buchhändler – noch

Derzeit dürfte sich die Frage nach der Ablehnung von Amazon-Bestellungen für viele Buchhändler aktuell nur theoretisch stellen, dafür sind die Amazon-Publishing-Titel (die laut Amazon übrigens tatsächlich derzeit schon nicht nur als eBooks, sondern teilweise sogar überwiegend physisch geordert werden) aktuell einfach zu unbedeutend.

So wie bei Amazon Video inzwischen namhafte Schauspieler und Produzenten wie Matthias Schweighöfer in exklusiven Produktionen zu finden sind, ist es allerdings sehr gut denkbar, dass auch mal ein Sebastian Fitzek oder – weltweit – ein Dan Brown bei Amazon Publishing veröffentlicht. Dann würde ein Boykott bedeuten, sich dem vielfachen Kundenwunsch zu verweigern und massive Umsatzeinbußen zu vermeiden, die sich heute kaum ein Buchhändler leisten kann. Ob es soweit kommen wird? 

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Kommentare


Olaf Knechten 15. Dezember 2017 um 18:03

Bei Amazon Publishing werden bereits jetzt Bestseller-Autoren wie Marcus Sakey und Barry Eisler veröffentlicht. Es ist zu hoffen, dass die nun auch ihren Weg in deutsche Buchläden finden.

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