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Apple entfernt eBooks aus iTunes

eBooks sind ab sofort ein stückweit weniger sichtbar im Apple-Kosmos. Mit der neuen iTunes-Version für Windows- und MacOS-Geräte hat Apple ohne vorige Ankündigung die Unterstützung von eBooks entfernt. Der Kauf und die Verwaltung von Kauf und Verwaltung digitaler Bücher ist jetzt nur noch direkt über kompatible Mobilgeräte möglich – und somit auf Windows-PCs überhaupt nicht mehr.

Vergangenheit: Bücher-Rubrik bei iTunes

"Im neuen iTunes liegt der Fokus auf Musik, Filmen, TV-Sendungen, Podcasts und Hörbüchern", erklärt Apple in den Release Notes der neuen iTunes-Version 12.7, die vergangene Woche freigegeben wurde. Und führt aus: "Wenn du zuvor iTunes verwendet hast, um Apps, Bücher oder Klingeltöne mit deinem iOS-Gerät zu synchronisieren, kannst du nun den neuen App Store, iBooks oder die Einstellungen für Töne unter iOS verwenden, um diese Objekte ohne deinen Computer erneut zu laden".

Weil es iBooks aber nicht für Windows-Geräte gibt und Apple – anders übrigens als der direkte Rivale Google – keine Cloud-Lösung zur Lektüre der geladenen Bücher im Web-Browser bereitstellt, sind Windows- und Android-Nutzer beim digitalen Apple-Buchangebot damit nun komplett außen vor. Die Lektüre von im iBookstore bezogenen eBooks war freilich bislang schon nur auf Apple-Hardware möglich, weshalb der Schaden hier – abgesehen von der deutlich verkomplizierten Verwaltung der eigenen Bibliothek – überschaubar ist.

Kindle selbst auf Apple-Hardware weit vorn

Beim Verkauf von digitaler Musik, Filmen und natürlich bei Apps ist Apple ganz vorne dabei, beim Geschäft mit digitaler Literatur rangiert der Konzern aber seit jeher unter "ferner liefen". Dabei konnte Apple in den letzten Jahren auch nicht vom veränderten Nutzungsverhalten bei eBooks profitieren, die inzwischen weniger auf eBook Readern als auf Tablets und Smartphones gelesen werden – Geräteklassen, die Apple begründet hat und wo der Konzern immer noch vorne mitspielt.

Aber obwohl die Millionen verkauften Apple-Geräte mit iBooks-App ausgeliefert werden, hat Apple nicht mal auf der eigenen Plattform eine Chance gegen das Kindle-Ökosystem von Amazon – dabei hat die Kindle-App auf iOS-Geräten den gravierenden Nachteil, dass hierüber keine neuen eBooks erworben werden können (weil Amazon bei jedem Verkauf 30 Prozent Transaktionsgebühr an Apple abführen müsste).

Aplpe hat andere Prioritäten

Die Umstrukturierung von iTunes bedeutet mit Sicherheit nicht, dass Apple das eBook-Geschäft ganz aufgibt. Wohl aber, dass der Fokus für den wertvollsten Konzern der Welt aktuell auf Themenfeldern liegen, die ungleich mehr Umsatzfantasien haben als das inzwischen recht statische Geschäft mit digitalen Büchern (Stichworte: Smart Home, Wearables, intelligente Autos). Apple hätte genauso gut auch eine Wiedergabe-(sprich: Lese-)Funktion für eBooks in iTunes integrieren können, wie es sie ja auch für Filme und Musik gibt – ab die Prioritäten in Cupertino sind eben andere. 

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Kommentare


Ingo Lembcke, Hamburg 18. September 2017 um 12:49

Mit dem Entfernen vom Appstore aus iTunes sind auch die Links aus dem Webbrowser, oder z.B. von Twitter https://twitter.com/AppStore funktionieren nur noch auf iOS-Geräten direkt. Ich habe das erst bei Support iTunes gemeldet, da ist das abgewiegelt worden, und auf Feedback verwiesen worden, da sei das richtig adressiert. Das dürfte damit auch für iBooks gelten, wenn ihr mit Situation unzufrieden seit.
http://www.apple.com/de/feedback/itunesapp.html

Da ich die Antwort nicht abgewartet hatte, ist das von mir ausserdem noch bei https://bugreport.apple.com eingeworfen worden… Da bekomme ich ja wenigstens die Möglichkeit zu entscheiden, ob es gelöst ist. Broken as designed fällt mir dazu nur ein.

Das Funktionen aus iTunes entfernt werden, kann ich verstehen, einiges gehört da für mich nicht rein, aber ersatzlos? Und iBooks kann ich logisch noch zu Musik, Videos, Hörbüchern zuordnen.

Antworten

Ingo Lembcke, Hamburg 19. September 2017 um 08:30

Ergänzung, sorry, ersatzlos stimmt nicht für ebooks.
iBooks.app befindet sich noch auf meinem Mac (Yosemite, Sierra) und wird bei einem Apple-iBook-Link, auch von hier, aufgerufen. Von dort komme ich auch noch in den iBooks-Store.

Antworten

Cornelis Vriesman 12. Oktober 2017 um 21:01

Tolles Artikel.
Aber kann jemand Alternativen aufzeichnen wie ich eBooks auf iPad/iPhone lesen kann

Antworten

Cornelis Vriesman 12. Oktober 2017 um 21:02

es soll natürlich heissen kopieren kann

Antworten

Anna Sarok 17. November 2017 um 08:27

Ich nehme hier den Umweg über die Dropbox. Bücher in der Dropbox speichern, die App auf dem IPhone/Ipad installieren, das Ebook aus der App exportieren und öffnen in "nach iBooks kopieren". Eine andere Möglichkeit habe ich bisher noch nicht gefunden.

Antworten

Bernd Jacobitz 3. Dezember 2017 um 11:44

Man fragt sich manchmal ob Apple schon mal was von Betrug gehört hat. Diese Politik erinnert mich daran was man Microsoft vor vielen Jahren vorwarf: Eine Machtstellung rücksichtslos ausnutzen.
Für mich ist es besonders ärgerlich, dass es einige Bücher gibt die es eben nur als iBook gab und gibt. Ich habe mir extra für diese ein iPad zugelegt und nun kann ich damit noch nicht mal mehr umständlich arbeiten.
Ich hatte, aufgrund persönlicher Erfahrungen sowieso schon kein gutes Bild von Apple und deren Produkten. Aber das versaut es total.
Eine Firma die ohne Vorwarnung so etwas durchzieht, wird wohl von mir kein Geld mehr bekommen.

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