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Blinkist im Test: Das taugen die Fachbuch-Zusammenfassungen

Blinkist Test

Ein dickes Fachbuch in knapp 15 Minuten durchlesen und auch alles verstehen? Das verspricht die Online-Bibliothek Blinkist. Mehr als 6.500 knackige Zusammenfassungen von Fachbüchern aus verschiedensten Kategorien hat das Start-up bereits veröffentlicht. Wir erklären die unterschiedlichen Funktionen und haben Blinkist ausführlich getestet.

Blinkist vermittelt Essenz von Büchern in 15 Minuten

Blinkist Kategorien

Themenfelder bei Blinkist

Textzusammenfassungen waren in der Schule immer eine unangenehme Aufgabe und haben vor allem bei komplexen Themen Zeit gekostet. Blinkist wäre damals unser Retter in der Not gewesen: Die Online-Plattform mit Firmensitz in Berlin publiziert auf ihrer Webseite und über ihre App Zusammenfassungen von Fachbüchern, die in nur rund 15 Minuten gelesen oder angehört werden können in sogenannten "Blinks". Zusätzlich bietet Blinkist neuerdings auch "Shortcasts" an, also Podcasts in Kurzform.

Dabei kann der Nutzer aus insgesamt 27 Oberkategorien wählen, unter anderem "Biographien & Memoiren", "Produktivität", "Persönliche Entwicklung", "Technologie & Zukunft" und "Gesundheit & Ernährung". Zu den verschiedenen Themengebieten macht die App dann Vorschläge zu Büchern, die interessant sein könnten. Mit Hilfe einer Suchleiste kann der Nutzer sich aber auch problemlos selbst auf die Suche machen.

Die ausgewählten Bücher werden in der Bibliothek abgelegt, um sie später schneller wiederzufinden. Sollte der Nutzer auf der Suche nach einem bestimmten Titel nicht fündig werden, bietet Blinkist an, das Buch auf einer „Wishlist“ einzutragen.

Blinkist Kosten: Monats- vs Jahresabo

Blinkist Abos

Blinkist Monats- und Jahresabo

Blinkist bietet ein Jahres- und ein Monatsabo an. Bei beiden hast du unbegrenzten Zugriff auf alle "Blinks" und "Shortcasts". Das Jahresabo beläuft sich auf 79,99 Euro pro Jahr (6,67 Euro im Monat runtergerechnet), während das Monatsabo mit 12,99 Euro monatlich zu Buche schlägt. Du kannst also potenziell sehr viel Geld sparen, wenn du dich für ein Jahresabo entscheidest.

Du kannst Blinkist erstmal ohne Kompromiss für 7 Tage kostenlos testen. Dies ist allerdings nur in Kombination mit einem Jahresabo möglich. Das bedeutet, dass die Testversion nach Ablauf der Probezeit automatisch in ein bezahlpflichtiges Jahresabo übergeht. Selbstverständlich kannst du das Probeabo innerhalb der 7 Tage jederzeit kündigen.

Zu jedem Buch existiert auch eine Audio-Version, die im Probeabo ebenfalls getestet werden kann. Alle Hörbücher werden von Profis eingesprochen, so bleibt dem Nutzer eine nervige Computerstimme erspart und der Audio-Blink kann durch die angenehme Betonung während einer Autofahrt oder Zuhause auf dem Sofa nebenbei abgespielt werden. Unter dem Reiter "Entdecken“ befinden sich Kurzbeschreibungen der Bücher, sowie ein kurzer Abschnitt "Wer sollte diese Blinks lesen“ und "Wer das Buch geschrieben hat“.

Blinkist im Test

App-Ansicht Blink

App-Ansicht eines Blinks

Um einen ersten Eindruck von Blinkist zu gewinnen, existiert eine 7-Tage-Testversion, die freie Auswahl an Themengebieten und Blinks bietet. Die Anmeldung geht relativ schnell und ist unkompliziert. Nach Eingabe der E-Mail-Adresse muss ich meine Kreditkarte hinterlegen (Paypal ist auch möglich). Diese wird jedoch erst nach Ablauf des Probeabos belastet.

Gleich danach werde ich ohne weitere Umwege auf die Seite mit den 27 verschiedenen Themengebieten weitergeleitet. Davon suche ich mir erst einmal drei aus. Ich entscheide mich für "Persönliche Entwicklung“, "Produktivität“ und "Biographien & Memoiren“. Anschließend darf ich mir so viele Titel wie ich will in meine Bibliothek speichern.

Ich entscheide mich für das Buch "Der Neandertaler und wir“ von Svante Paböö. Die erste Seite verrät mir, was für mich drin ist: "Deine ältesten Verwandten kennenlernen“. Darauf folgt eine kurze Erklärung für den Anlass des Buches: prähistorische Erkenntnisse über die Menschheit mit Hilfe von DNA. Darauf folgen noch ein paar Stichpunkte, die mit Inhalten wie "Warum Wissenschaftler früher an Faultierknochen leckten“ auch unterhaltsame Fakten anpreisen. Ich bin durchaus angefixt und springe auf die nächste Seite. Es folgen sämtliche Erkenntnisse zu DNA der letzten 40 Jahre, an denen der Autor und Mitbegründer des Max-Planck-Instituts Svante Paböö beteiligt war. Auf insgesamt nur elf Seiten ist das sonst 384 Seiten starke Buch zusammengefasst, und ich habe zumindest das Gefühl alle wichtigen Infos gelesen zu haben. Auch die Schreibweise ist simpel aber präzise gestaltet und ich benötige kein großes Vorwissen zu DNA oder Evolution, um den Inhalt zu verstehen.

Mein Gefühl nach einem "Blink"

Player für Audio-Blinks

Player für Audio-Blinks

Es bleibt ein etwas unbefriedigendes Gefühl zurück: Kann es nicht sein, dass etwas vergessen wurde? Wurde vielleicht ein wichtiger Aspekt missverstanden? Bei mir bleibt das Bedürfnis zurück, das Buch komplett zu lesen. Das liegt aber vermutlich auch daran, dass es sich nicht um irgendeinen abgekupferten Ratgeber handelt. "Der Neandertaler und wir" umfasst die Ergebnisse des Forschers selbst und ich würde doch gerne wissen, wie er die so wichtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über unsere früheren Verwandten in seinen eigenen Worten beschreibt.

Um sich zu einem bestimmten Thema quer ein paar Titel durchzulesen, ist Blinkist aber gut geeignet. Für eine Hausarbeit oder Bachelorarbeit sind die Zusammenfassungen ideal und machen dem Leser ganz direkt und ohne Umwege klar, ob sich das Buch eignet oder ein Kauf sich erst gar nicht lohnt. Grundkenntnisse zu bestimmten Themen lassen sich mit Blinkist auch schnell aneignen und der Nutzer kann sich in nur ein paar Stunden durch zehn oder mehr Fachbücher klicken.

Im Bezug auf die Gestaltung sind sowohl Webansicht als auch App sehr übersichtlich. In den Blinks selbst kann die Schriftgröße nach Bedarf angepasst werden. Mit einem Klick kann man von der schriftlichen Version zur Audio-Version wechseln. Der Player ist mit dem Titelbild des Blinks hinterlegt und überzeugt durch eine übersichtliche Aufmachung. Blinkist ist durch und durch schlicht und anwenderfreundlich. Allerdings ist die "Entdecken"-Seite der App meiner Meinung nach etwas zu voll. Die Navigation erlaubt sowohl das Scrollen von oben nach unten, als auch von links nach rechts, um möglichst viele Titel auf eine Seite zu bekommen. Da kann man bei einem etwas kleineren Display schnell die Orientierung verlieren.

Blinkist Test: Mein Fazit

Johanna Wendel

Johanna Wendel

Blinkist hat viele sinnvolle Anwendungsbereiche. So lässt sich auf dem Weg zur Arbeit problemlos ein Blink lesen oder hören. Wer das zur Routine werden lässt, hat für zukünftige Partybesuche an Gesprächsstoff vorgesorgt. Außerdem fasst Blinkist endlos lange Ratgeber zusammen, die ohnehin meist auf ein paar wenige Kernaussagen heruntergebrochen werden können. Wer auf der Suche nach einem Hausarbeitsthema ist und sich der Durchblick durch ein Thema noch als schwierig gestaltet, kann sich in sehr viel kürzerer Zeit mehr Wissen draufschaffen.

Wer ein Buch wirklich lesen – oder hören – möchte, ist bei Blinkist aber naturgemäß nicht richtig. Keine ausgefallenen Formulierungen, keine persönliche Note des Autors, darauf muss verzichtet werden. Deshalb hält sich das Start-up aus Berlin auch fern von Romanen, denn die reine Handlung macht einen Roman meist nicht lesenswert. Abgesehen davon hat Blinkist aber definitiv einen erheblichen Nutzwert und ist auf dem besten Weg zu einem wirklichen "Essential".

Alternativen zu Blinkist sind rar gesät, vor allem seit der langjährige britische Wettbewerber Joosr seinen Betrieb eingestellt hat und sich getAbstract auf Firmenkunden spezialisierte (Einzelpreise ab 25 Euro monatlich bei Jahresplan). Bei einer Ausweitung der Suche auf weniger radikal gekürzte Bücher kommen Hörbuch-Flatrates wie Nextory sowie natürlich die Amazon-Tochter Audible in den Blick. Alle diese Anbieter bieten neben fiktionalen Hörbüchern auch mehrere Tausend vertonte Sachbücher und Ratgeber, und alle diese Anbieter lassen sich mehrere Wochen kostenlos ausprobieren. Wer Lesen bevorzugt, findet bei eBook Flatrates wie Skoobe und Kindle Unlimited bildende Lektüre in unterschiedlichster Länge, wo das vermittelte Wissen entsprechend mehr oder weniger komprimiert ist.

Blinkist 7 Tage gratis testen

 

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Kommentare


Laura B 25. Dezember 2019 um 02:20

Ich bin 17 und habe mir vor etwa 3 Monaten zur Routine gemacht immer morgens beim Aufstehen (zumindest während der Woche im Internat) den täglich vorausgewählten kostenlosen blink zu hören und kann dies nur weiterempfehlen!
Wenn einen das Thema eines Tages nicht gefällt kann man das ja weglassen und nicht anhören aber oft lernt man auch bei solchen blinks interessante Sachen bzw. Halbfakten, die man teilweise auch noch lange Zeit später weitererzählen kann :)

Ich würde schon sagen, dass durch diese Routine mein Allgemeinwissen gewachsen ist.

Wie der Autor dieses Artikels schon beschrieben hat, ersetzt das anhören solcher blinks aber keine reinen S/Fachbücher, wenn man ein bestimmtes Thema genau beschrieben haben will oder braucht.
Ohne jemals eine kostenpflichtige Version gehabt zu haben kann ich mir vorstellen, dass man mit einer zu Beginn dazu verleitet wird, mehrere "Bücher" an einem Tag zu hören aber auch wenn man dazwischen Pausen einlegt, braucht unser Gehirn Zeit, um diese Informationsflut zu verarbeiten usw. aber es hätte (für einige) auch den Vorteil, dass man sich seine Lieblingsthemen zum Anhören selbst auswählt…

Antworten

Dieter Schrader 20. Januar 2020 um 18:11

Tolle Möglichkeit in kurzer Zeit viel zu erfahren aus der Welt der Literatur

Antworten

Juliane 22. September 2021 um 20:14

Blinkist ist für mich die perfekte App, um meinen unbegrenzten Wissensdurst in wohlproportionierten Schlucken zu stillen! Mein Interesse zu allen möglichen Themen ist sehr breit gestreut und ich versuche, mich immer up- to-date zu halten: Egal ob Podcast, Newsfeed, Zeitschriften oder Emagazine – ich lese und höre alles, was mir zu Ohren oder unter die Augen kommt. Blinkist ist für mich die perfekte Unterstützung, um mich auf dem laufenden zu halten, mich weiterzubilden und in Gesprächen informiert argumentierten zu können

Antworten

Martin S 23. September 2021 um 14:55

Ähnlich wie Laura lese ich die kostenlosen Artikel sehr gern … am Anfang wollte ich Premium lesen, da man immer etwas Gelerntes mitnimmt, aber es war mir zu teuer. Inzwischen kamen einige Bücher als blinks raus, die ich in voller Länge gelesen hatte und ich erkannte, dass die blinks recht oberflächlich sind. Ein bisschen wie ein online Artikel. Es gibt z.b Verlage, die Bücher auf 30-60 Seiten zusammen fassen, darin habe ich mehr Kernaussagen, als die 8 Seiten blinks. Interessanterweise entwickelt man ein Gespür ,ob ein blink aus allen nähten platzt, dann lohnt sich meist das Buch zu kaufen – oder ist der blink fad, dann ist es oft auch das Buch nicht so spannend. Blinkerist hat mich zum manchen buchkauf verleitet. Mag ich.

Antworten

Volker Alkemper 16. Juli 2023 um 15:23

Leider für nicht-linke nicht-Feministen schwer erträglich.
Ich habe Blinkist getestet, weil mich das Konzept ansprach. Leider bin ich auf zahlreiche Hörbücher gestoßen, die aufgrund ihrer feministischen Rabulistik für mich nicht akzeptabel waren. Will ich etwas über Pädagogik erfahren, ist nur von weiblichen Schülern die Rede. Leute, es gibt auch ganz normale Menschen!
Im Vorfeld ist auch nicht zu erkennen, ob dieses Hörbuch auch für nichtweibliche Hörer gedacht ist.

Antworten

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