Skip to main content

Buch-Ankäufer Momox steigert Gewinn und will mehr direkt verkaufen

Während die Zahl der Buchverkäufe stagniert und viele konventionelle Buchhändler mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen haben, boomt der Handel mit gebrauchtem Lesestoff. Der Buch-Ankäufer und -Verkäufer Momox hat jetzt einmal mehr beeindruckende Geschäftszahlen vorgelegt – und will sich zunehmend von Amazon und ebay als Verkaufskanälen emanzipieren.

150 Millionen Euro setzte Momox im Jahr 2016 um, im Vorjahr waren es nur 118 Millionen Euro. Damit ist Momox klarer Marktführer in Deutschland, Rivale Rebuy setzte 2016 ungefähr 86 Millionen Euro um

Über 50 Prozent Gewinn-Wachstum

Die Anzahl der angekauften Artikel wuchs bei Momox im Jahresverlauf von 25 Millionen auf 35 Millionen, die Mitarbeiterzahl von 1.000 auf 1.200. Auch der Gewinn konnte gesteigert werden, wie das Fachmagazin Gründerszene im Gespräch mit Momox-Chef Heiner Kroke in Erfahrung brachte. Demnach stand unter dem Strich ein Plus von 6,8 Millionen Euro – eine Steigerung von mehr als 50 Prozent gegenüber 2015 (4,4 Millionen Euro).

60 Prozent des Momox-Umsatzes entfallen immer noch auf den Ankauf und Verkauf gebrauchter Bücher, wie Kroke offenlegte. Der Handel mit gebrauchter Kleidung gewinnt im Vergleich allerdings zunehmend an Relevanz.

Bücher-Verkauf: Hohe Margen, aber auch hohe Gebühren für Amazon & Co.

Momox-Shop Medimops

Momox erzielt mit seinem Geschäft nach eigenen Angaben auf den ersten Blick traumhafte Margen von 60 bis 70 Prozent (Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis), die aber unter anderem durch Kosten für Personal und Lagerhaltung schmelzen – und durch Provisionen. Denn für jedes über ebay und Amazon verkaufte gebrauchte Buch wollen die Marktplatzanbieter Geld sehen. 

Ein wichtiges Ziel von Momox ist es darum aktuell, die eigenen Verkaufsplattformen zu stärken, betont Firmenchef Kroke. Neben Momox.de selbst ist das im Medienbereich (Bücher, Filme, Musik, Spiele) vor allem der Online-Shop Medimops, daneben betreibt Momox auch noch den Online-Kleiderladen ubup.

Direktverkauf auch für Verlage und Indie-Autoren ein (schwieriges) Thema

Momox steht hier vor der gleichen Problematik wie Verlage und Indie-Autoren, die sich die Buchhandels-Marge natürlich auch gerne sparen würden. Das Direktgeschäft macht allerdings allenfalls bei einigen Fachverlagen einen signifikanten Umsatzanteil aus. Die meisten Online-Shops bei Verlagen dümpeln dahin und wurden in den letzten Jahren teilweise sogar wieder abgeschaltet. Und Indie-Autoren mit eigenen Websites offerieren dort zwar zumeist den Bezug von (signierten) Büchern per E-Mail-Bestellung, die Nachfrage dürfte hier aber sehr überschaubar sein.

Ähnliche Beiträge


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*