eBook Flatrate Skoobe kommt auf Tolino-Geräte
Deutschlands größte Buchhandelskette Thalia beteiligt sich an der eBook Flatrate Skoobe, hierzulande die Nummer 2 hinter Kindle Unlimited. Damit ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Skoobe auch auf Tolino-Lesegeräten – und wohl nicht nur auf denen mit Thalia-Anbindung – nutzbar ist. Endlich.
Im Zuge einer Kapitalerhöhung erhielt Thalia ganze 50 Prozent der Skoobe-Unternehmensanteile, wie am gestrigen Montag publik wurde. Bislang war Skoobe ein Gemeinschaftsunternehmen der Verlagsgruppen Holtzbrinck und Random House (Bertelsmann).
Skoobe vs Kindle Unlimited: Weniger Auswahl aber mehr Qualität
Skoobe ging bereits 2012 ans Netz und damit zwei Jahre vor Kindle Unlimited, dürfte bei der Nutzerzahl allerdings inzwischen deutlich dahinterliegen. Mit "über 200.000 eBooks" ist außerdem das Sortiment kleiner als beim Rivalen von Amazon (weit über eine Million Titel). Durch die Gesellschafter-Verlage gibt es allerdings deutlich mehr namhafte Titel, darunter viele einstige Print-Bestseller. Amazon setzt hingegen abseits von Leuchttürmen a là Harry Potter ganz auf Self-Publishing-Bücher, wo naturgemäß die Streuung bei der Qualität groß ist.
Lesefreunde brauchten zur Lektüre mittels Skoobe (nach einem gratis Testmonat ab 12 Euro monatlich) bislang de facto ein Smartphone oder Tablet. Zwar vermarktete das Münchener Unternehmen in der Vergangenheit auch einzelne eBook Reader mit Android-Betriebssystem als Skoobe-kompatibel, hier handelte es sich allerdings um absolute Nischenprodukte. Kein Vergleich zur Tolino-Familie, wo es gleichwohl neben der Onleihe nur ein eher mäßig spannendes eBook Abo gibt (4 Titel für 10 Euro monatlich).
Integration steigert Attraktivität von Skoobe und Tolino gleichermaßen
Die Verfügbarkeit von Skoobe auf Tolino-Lesegeräten wird die Attraktivität von beiden Produkten erheblich steigern und Tolino auch in dieser Beziehung endlich konkurrenzfähig zum Kindle-Ökosystem machen. Dass es so lange dauerte, dürfte vor allem in der Sorge der Buchhändler vor Kannibalisierungseffekten liegen. Tatsächlich werden diejenigen Sehr-Viel-Leser, die natürlich als erste zur Flatrate greifen, künftig deutlich weniger Geld an den eBook-Kassen lassen. Aber immerhin bleiben sie bei Tolino (beziehungsweise kommen erst dorthin) anstatt den Buchhändlern in Richtung Amazon verloren zu gehen.
Offen ist noch, in wieweit Skoobe auch auf Tolino-Geräten nutzbar sein wird, die nicht bei Thalia gekauft wurden. Thalia-Chef Michael Busch betonte zwar im Zuge der Beteiligung, analog zum Gemeinschaftsprojekt Tolino werde die Anbindung an Skoobe auch den anderen Tolino-Partnern offenstehen. Während bei Tolino zumindest die großen Partner wie Hugendubel (und damals noch Weltbild) direkt am Gemeinschaftsunternehmen beteiligt wurden, wird es bei Skoobe auf eine Kundenbeziehung mit einem direkten Rivalen hinauslaufen. Fraglich, wie viele Tolino-Anbieter sich darauf einlassen werden.
Kommentare
Ruth Nagel 10. Oktober 2018 um 16:31
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S. Strobel 18. Oktober 2018 um 12:36
Wird man dann ein Update erhalten, das man auf die Tolinos die man schon besitzt, aufspielen kann?
bernd 31. Mai 2019 um 12:20
…im Oktober 2018 wurde spekuliert,daß skoobe bald auf Tolino ebookreadern zu benutzen sei.Mittlerweile ist es fast 8 Monate her,und es scheint da keine Neuigkeiten zu geben.Ist das projekt heimlich,still und leise beerdigt worden?Das Tolino-select abo habe ich mal probiert,gefällt mir aber nicht.Viel zu wenig Auswahl.Bleibt wohl nur die Onleihe….
Gabriela 4. Juni 2019 um 12:27
Hallo Bernd,
Seit wann sind unsere deutschen Firmen schnell dabei etwas umzusetzen?
Thalia bietet jetzt das skoobe Abo auf seinen Seiten an für Handy und Tablett. Eine echte Lachnummer.
Die Abos der deutschen BuchHändler sind eine echte Lachnummer.
bernd 5. Juni 2019 um 12:43
…ja,die Abos der Buchhändler sind nicht so prickelnd,ich hatte Tolino-select probiert,wo man aus 4 sparten a 10 titel sich insgesamt 4 bücher aussuchen kann.Problem ist nur,wenn einem die sparte science-fiction und Liebesromane grundsätzlich nicht zusagt,bleiben nur noch 2 sparten a 10 titel (Krimi und Erzählungen).Ich hatte gehofft,daß gerade bei den Romanen(Erzählungen) gute titel dabei wären,die haben da aber auch noch viele Liebesgeschichten reingemischt,die mich nicht die bohne interessieren.
Grundsätzlich finde ich das kuratierte Angebot nicht schlecht,oder die Idee,die dahintersteckt,aus den vielen tausend titeln den kunden ein paar gute vorschläge zu machen,aber irgendwie klappt es nicht,die Auswahl ist zu klein und irgendwie ein ziemlicher käse.4 bücher pro Monat würden mir reichen,wenn die Auswahl interessanter wäre.Ich hatte gehofft auf eher kritische Erzählungen,z.B aus der Zeit vor und nach den Kriegen,da bieten die verlage einiges an,nur finde ich das nicht bei Tolino-select.Ich habe es gekündigt.
Die Onleihe wird aber immer besser,die schaffen ja nach und nach immer mehr titel an,auch wenn nicht alle verlage beteiligt sind,da findet man so einiges…
Doris Castelberg 24. November 2019 um 13:25
Gibt es schon Neuigkeiten? Ich warte immer noch mit dem Kauf eines neuen Readers
Johannes Haupt 25. November 2019 um 12:19
Die Frage wird nur Thalia beantworten können, da ist allerdings nicht mit Auskunft zu rechnen :)
Laura 20. Mai 2021 um 22:38
Witzig, mai 2021 und es ist immer noch nichts passiert.
Warum dann erstmal ankündigen?