Inkitt – Test und Erfahrungen 2023
Inkitt ist eine Plattform, auf der Nachwuchsautoren ihre Bücher kostenlos veröffentlichen und einem breiten Publikum zugänglich machen können. Als Leser profitierst du von einer großen Auswahl brandneuer Romane, Episoden-Geschichten und Stories. Das überwiegend englischsprachige Angebot ist kostenlos, dafür analysiert die Firma akribisch das Nutzerverhalten, um die besten Autoren der Zukunft zu finden.
Sortiment und Tarife von Inkitt
Bei Inkitt sind die Rubriken Mystery und Fantasy sehr stark vertreten. Angeboten werden zudem Romane und Erzählungen in den Rubriken Romance, Thriller, Horror, Adventures, Children, Poetry und weitere. Die Firma mit Sitz in Deutschland produziert derzeit überwiegend für den US-Markt.
Firmenchef und Gründer Ali Albazaz kündigte bereits für 2020 die Einführung neuer Sprachen (Deutsch, Spanisch, Französisch) an, doch bisher sind nur einige wenige Bücher auf Deutsch erhältlich.
Wenn du gerne auf Englisch liest oder deine Sprachkenntnisse verbessern willst, ist Inkitt die perfekte kostenlose Lese-Plattform. Die Ansprüche sind etwas höher als beim Mitbewerber Wattpad, da die Geschichten sowie Autoren werden von der Inkitt GmbH direkt betreut werden.
Inkitt im Test: Meine Erfahrungen
Bei Inkitt rühmt man sich, „der weltweit erste von Lesern betriebene Buchverlag“ zu sein. Wer Wattpad kennt, wird sich da zunächst fragen, ob das sein kann, zumal die Konkurrenz aus Kanada schon 2006 startete und Inkitt erst rund zehn Jahre später folgte. Doch Wattpad verlegt im Vergleich zu Inkitt keine Print-Ausgaben von Büchern und kontrolliert die Veröffentlichungen nicht oder kaum.
Somit ist Wattpad kein „echter“ Publisher und nennt sich auch nicht so. Wattpad betrachtet sich als eine soziale Plattform oder Community aus Autoren und Lesern.
Gegründet wurde Inkitt von Ali Albazaz, der als Flüchtling aus dem Irak nach Berlin kam. Der ehemalige Computer-Programmierer startete Inkitt auf dem US-Markt und hatte riesigen Erfolg. Firmensitz ist in Berlin, eine Zweigstelle befindet sich in New York.
Ziel der Firma ist es, die neuen „Stephanie Meyers“ oder „Stephen Kings“ dieser Welt zu finden. Dafür bietet die Firma Autoren eine kostenlose Präsentationsmöglichkeit, dir kostenlosen Lese-Spaß und für sich selbst möchte Inkitt im Gegenzug dein Leseverhalten studieren.
Das bedeutet, dass die Plattform dein Nutzerverhalten detailliert analysiert und zu eigenen Zwecken nutzt. Inkitt möchte die meistgelesenen Autoren herauspicken und bieten diesen das Publishing im Printbereich oder die Vermarktung auf der Schwester App Galatea (eBooks mit Sounduntermalung) an.
Auf diese Weise konnte die Plattform schon den ein oder anderen Bestseller am renommierten Buchmarkt landen oder andere Verlage haben Inkitt Autoren unter Vertrag genommen.
Wie funktioniert Inkitt?
Wenn du den Dienst als Leser nutzen möchtest, musst du nur die App downloaden oder die Webseite im Browser deines PCs oder Laptops öffnen. Die ersten paar Leseproben kannst du ohne Nutzerkonto aufrufen. Danach verlangt das System die Anmeldung – ist ja klar, Inkitt möchte ja dein Leseverhalten studieren.
Alles, was du tun musst, ist dir ein Nutzerkonto zuzulegen, womit du dich automatisch mit der Speicherung und Auswertung deiner Nutzerdaten einverstanden erklärst.
Ebooks in Form von Inkitt Stories
Bei Inkitt stammen alle angebotenen Bücher von weniger bekannten Autoren. Es handelt sich um Geschichten, Romane und Episoden-Erzählungen von Nachwuchsautoren, Hobby-Autoren und Menschen, die einfach gerne schreiben.
Große Namen findest du daher bei Inkitt nicht, dafür bekommst du Zugang zu Büchern, die einst groß werden können!
Die Autoren können komplette Bücher hochladen oder sie beginnen, die Kapitel live zu schreiben. Du siehst dann Erzählungen, deren erstes Kapitel online ist und weitere folgen, sobald der Autor sie verfasst hat.
Ob eine Geschichte abgeschlossen oder derzeit im Werden ist, siehst du bei den Buch-Informationen, die sowohl in der Bibliothek als auch bei der Kurzübersicht automatisch angezeigt werden.
Inkitt bezeichnet diese Form der Erzählung oder des eBooks als „Stories“. Diese Bezeichnung hat sich bei ähnlichen Plattformen bereits bewährt und stellt eine Abgrenzung zum Wort „Buch“ beziehungsweise „Book“ dar, das viele Leser noch automatisch mit einem klassischen Buch aus Papier verbinden.
Die Anzahl der Inkitt Stories verändert sich ständig. Derzeit sind es rund 350.000 Geschichten von 90.000 Autoren.
Beliebte Titel bei Inkitt
Der Marketingplan scheint voll aufzugehen. Immerhin ist es der Firma bereits gelungen, 46 Bücher in den Top 100 von Amazon in den USA zu platzieren.
Zu den bekanntesten Geschichten gehören unter anderem die „Millenium Wolves“ Erzählungen, die inzwischen als multimedial aufgemachte Variante auf dem Tochterunternehmen Galatea verfügbar sind. Der Romance-Thriller „Fake“ der Autorin Haley Ladawn gehört ebenfalls zu den meistgelesenen Werken auf Inkitt. Den Inkitt Award im Bereich Horror gewann „Don’t cross the X“, ein Roman, der von der folgenschweren Begegnung einer jungen Frau aus den Südstaaten der USA mit einer Hexe erzählt.
Die Top-Autoren von Inkitt werden wie „Don’t cross the X“ oder „Millenium Wolves“ in der Folge der Popularität häufig auf die Plattform Galatea verschoben. Du findest bei Inkitt dann einen entsprechenden Hinweis.
Technische Aspekte
Der Download der Inkitt App ist einfach und unkompliziert. Du musst dich zu Beginn mit deinem Google-Konto anmelden oder du legst ein neues Benutzerkonto an. Inkitt synchronisiert auf Wunsch deine Daten und fragt gleich zu Beginn dein Alter, dein Geschlecht und deine bevorzugten Rubriken und Taggs ab.
Auf der Startseite findest du neben den Buch-Vorschlägen Zugänge zur Community, Kontaktmöglichkeiten zum Support, deine Bibliothek, die Möglichkeit, selbst zu schreiben sowie deinen Posteingang unter „News“. Über „More“ gelangst du in deine Nutzerverwaltung, wo du die Angaben vom Anfang anpassen, Gruppen beitreten kannst, oder die Sprache der App-Navigation ändern kannst.
Gibst du hier Deutsch an, wirst du zu einer überschaubaren Auswahl deutscher Bücher weitergeleitet.
Deine Startseite ist so ab der ersten Nutzung gespickt mit Buch-Vorschlägen, die zu deinen Angaben passen. Du blätterst in der App von oben nach unten sowie von links nach rechts. Die Bedienung hast du intuitiv im Griff, wenn du bereits andere Apps genutzt hast.
Durch das Antippen eines Covers bekommst du unten sofort eine Übersicht eingeblendet, ohne dass der Bildschirm dich weiterleitet. Das Durchsuchen des Angebotes ist auf diese Weise sehr bequem und du kannst in kürzester Zeit viele Bücher überblicken. Möchtest du noch mehr über ein Buch wissen, tippst du „Read Now“ an und schon hast du den Vorspann und das erst Kapitel auf dem Bildschirm. Bei Inkitt liest du von oben nach unten.
Eine Menüzeile bietet dir den Download in den Offline-Bereich, Kommentar-Möglichkeiten sowie Links zum Teilen einer Geschichte an. Die Kapitelübersicht findest du oben rechts.
Vertippst du dich mal, fragt die App immer zuerst, ob das aktuelle Buch in deine Bibliothek verschoben werden soll. So geht dir nichts verloren und das System merkt sich auch, wo du mit dem Lesen aufgehört hast.
Persönliche Einstellungen bei Inkitt
Deine Nutzerdaten, Favoriten, Taggs und mehr findest du im Menü unten rechts unter „More“. Im nachfolgenden Menü kannst du deine Daten ändern, Gruppen beitreten, Statistiken einsehen und – falls du schreiben möchtest – auch deine Inkitt Stories verwalten.
Möchtest du dein Inkitt Konto löschen, geht das unter „My profile“. Dort erscheint oben rechts „Edit“ und in der Folge deine Daten, Vernetzungen usw. Ganz unten rechts ist schließlich der Button „Delete my account“. Ein Klick, eine Bestätigung, einen Grund eingeben und schon ist das Konto für immer gelöscht.
Alltagstauglichkeit
Wenn du Englisch magst und lesen kannst, ist Inkitt eine tolle und vollkommen kostenlose Alternative zu kostenpflichtigen eBook Anbietern wie Nextory, Audible oder Storytel.
Du kannst eBooks am Smartphone, Tablet und teilweise auch am PC lesen, wo und wann immer du magst. Durch den Offline-Modus brauchst du nicht ständigen Zugang zum Internet. Abends im Bett kann es angenehm sein, im Flugmodus zu lesen.
Da Inkitt keine Hörbücher und keinen Vorlesemodus bietet, eignet sich die App weniger zum Einschlafen.
Preis-Leistungs-Verhältnis von Inkitt
Der Dienst bietet viel hochwertigen Lesestoff. Die Genre-Auswahl ist überzeugend und für fast jeden Geschmack ist etwas dabei. Dass es sich um Newcomer Autoren handelt, ist qualitativ in den allermeisten Fällen nicht zu merken, außerdem ist die Nutzung von Inkitt kostenlos!
Inkitt vs. Wattpad
Beide Anbieter unterscheiden sich wesentlich durch das Angebot der Sprachenvielfalt. Bei Wattpad kannst du tausende Geschichten auf Deutsch lesen. Dazu stehen dir auf anderssprachigen Wattpad Seiten insgesamt rund 560.000 Geschichten in 50 Sprachen zur Verfügung.
Inkitt gibt es bisher überwiegend nur auf Englisch, wobei die Anzahl an deutschen Büchern sicher zunehmen wird.
Bei Wattpad kann jeder alles veröffentlichen und die Nutzer sind oftmals sehr jung. Obwohl auch Wattpad echt feinen Lesestoff und tolle Bücher bietet, ist die Qualität bei Inkitt insgesamt wesentlich besser.
Du kannst beide Apps nutzen, sie sind kostenlos und nehmen auch nicht so viel Speicher auf dem Smartphone weg.
Inkitt im Test: Mein Fazit
Ich habe mir die Inkitt App aufs Handy geladen und war zunächst von der sehr einfachen Navigation begeistert. Es ist fast unglaublich, wie viele Bücher Inkitt auf der Startseite unterbringt und wie einfach das System, das Stöbern und Suchen macht. Trotz der Menge fühlte ich mich nicht überladen, sondern gut beraten.
Spontan wählte ich den Thriller „Human Trafficing: Clearing the debt“ : Ein Vater soll seine Schulden bei der Mafia durch den Verkauf der Tochter bezahlen. Eine schockierende Geschichte, teilweise etwas holperig geschrieben, aber trotzdem fesselnd.
Das zweite Testbuch sollte eine Romanze sein und ich wunderte mich etwas über die ersten beiden Vorschläge, die schon im Kurztext mit deftiger Erotik aufwarteten. Die weitere Suche brachte mich zu der feinsinnigen Drama-Romanze „The Billionaires secret Sunny Son“. Das Buch las sich wie Butter und bot ideenreichen Stoff, der so oder so ähnlich nicht schon dutzende Male präsentiert wurde.
Meinen Inkitt Test beendete ich mit den Angeboten für Kinder. Die Auswahl war enttäuschend, eine neue Astrid Lindgren war nicht auszumachen. Im Gegenteil, die Stories erschienen mir für Kinder überwiegend zu düster und zu dramatisch.
„Phoenix“ bot schließlich einen ansprechenderen Stoff von einem Mädchen, das queer, neu an der Schule und obendrein auch noch die Tochter des Landes-Präsidenten ist. Obwohl der Plot auf den ersten Blick etwas überzogen erscheinen kann, fand ich das Buch angenehm geschrieben und für Jugendliche eine tolle Toleranz- und Mitfühl-Geschichte.
Mein Fazit ist, dass Erwachsene mit Inkitt sehr gut bedient sind: viele erstklassige Bücher zum Nulltarif.
Für Kinder dagegen ist das Inkitt Angebot etwas dünn und durch die vielen Erotik-Titel ist die App auch nicht wirklich kinderfreundlich.
Inkitt kostenlos testen
Inkitt ist komplett kostenlos. Es gibt keine Begrenzung bei der Menge der Bücher, die du lesen möchtest und es gibt auch keine versteckten Extra-Kosten. Wenn du neugierig geworden bist, kannst du jetzt sofort die App herunterladen und womöglich die „Bestseller von Morgen“ genießen.
Zu Inkitt
Keine Kommentare vorhanden