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Neues eBook Abo bei Weltbild: Monatlich zwei maue eBooks für 7 Euro

Seit Oktober 2017 hat Weltbild mit Tolino Select bereits ein eBook Abo im Programm, bei dem Interessierte aus einer monatlich rotierenden Auswahl von 40 Titeln 4 Titel auswählen können und dafür 10 Euro monatlich bezahlen. Daneben bietet der Buch-Händler jetzt mit dem WeBookAbo auch noch ein fast gleichartiges Angebot mit eigenen Inhalten an. Digital-Leser sollten die Finger davon lassen.  

Teuer, begrenzte Auswahl, formale Nachteile

Statt "4 aus 40 für 10 Euro" bei Tolino Select lautet die Formel beim WeBookAbo "2 aus 10 für 7 Euro". Das bedeutet rechnerisch mehr als 40 Prozent Aufpreis bei deutlich weniger Auswahl und lohnt sich darum per se schon einmal nur für Wenig-Leser. Ob diese dann überhaupt noch ein Abo brauchen (oder sich "ihre" Bücher nicht einfach gezielt aus dem kompletten Sortiment herauspicken), sei dahingestellt.

Bei den eBooks im WeBookAbo handelt es sich ausnahmslos um Exklusiv-Titel von Weltbild, für die sich der Medien-Händler die Lizenzen gesichert hat. Bekannte Buch- oder Autoren-Namen sind entsprechend nicht dabei, anders als bei Tolino Select, wo schon einmal (ältere) Verlagstitel oder Publikationen klangvoller Indie-Autoren zu finden sind – von den "echten" eBook Flatrates Kindle Unlimited und Skoobe ganz zu schweigen.

Weltbild verkauft die im WeBookAbo verfügbaren Titel regulär allesamt für je 4,99 Euro, Abonnenten sparen also rund 30 Prozent. Dafür

  1. Müssen sie ihre zwei "Buch-Credits" im Monat aber auch zwingend verwenden und im sehr begrenzten WeBook-Angebot entsprechend fündig werden
  2. Verschwinden die im Rahmen des Abo bezogenen eBooks bei Kündigung von den Lesegeräten
  3. Erhalten sie nur kopiergeschützte eBooks, während die gleichen eBooks im Einzelkauf frei von hartem DRM sind.

Lieber zu Aktions-Titeln greifen

Unterm Strich krankt das WeBookAbo an allen Ecken und Enden und ist auch vor dem Hintergrund überflüssig, als dass Weltbild mit Tolino Select ja schon selbst ein besseres Produkt im Angebot hat. Besser aus Kundensicht wohlgemerkt. Für Weltbild selbst ist das WeBookAbo deutlich attraktiver als das Partner-Angebot, fallen dank der bereitgestellten Exklusiv-Titel doch keine extra Lizenzkosten an und wird direkt wie indirekt viel mehr pro Abonnent verdient.

Auch wenn das WeBookAbo monatlich kündbar und damit recht flexibel ist, gibt es keinen Anlass zum Abschluss eines solchen Angebots. Für die rechnerischen 3,50 Euro pro Buch gibt es nahezu jeden beliebigen Indie-Titel (von denen die besseren sich qualitativ keinesfalls hinter den Weltbild-Publikationen verstecken müssen) sowie ständig Hunderte temporär preisreduzierte Verlagstitel, unter denen man – anders als bei einem Abo-Modell – komplett frei wählen kann. Ein aktuelles Beispiel: Aktuell ist Katrin Koppolds praktisch taufrischer Romantik-Bestseller "Immer wieder im Sommer", verlegt von Rowohlt, für 2,99 Euro erhältlich (Amazon, Weltbild). Wer will da ernsthaft ein Abo abschließen, um die 126 Seiten dünne Romanze "Verliebt bis in die Haarspitzen" für rechnerisch 3,50 Euro zu bekommen (und dann auch noch nur für die Abo-Laufzeit behalten zu dürfen)?

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