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Tolino-Mitglieder Thalia und Mayersche fusionieren

Elefantenhochzeit im deutschen Buchhandel: Der führende Filialist Thalia und die vor allem in NRW vertretene Kette Mayersche schließen sich zusammen. Das gaben die beiden Unternehmen am heutigen Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemeldung bekannt. Für Digital-Leser dürfte sich in der Folge wenig ändern, für Stationär-Käufer und Mitarbeiter dafür umso mehr.

Zur Begründung der Fusion heißt es in der Pressemitteilung, "aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen im Buchhandel sind zukunftsweisende Konzepte und Allianzen notwendig, um weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren". Der Mayersche-Geschäftsführer Falter wird Mitglied der Geschäftsleitung bei Thalia und erweitert auch den Gesellschafterkreis der familiengeführten Kette.

Der Zusammenschluss muss noch von den Kartellbehörden abgesegnet werden. Der "Buchreport" verweist darauf, bei dem inzwischen aufgelösten Verbund von Hugendubel und Weltbild habe es harte Auflagen gegeben. Obwohl Thalia seit dem Niedergang von Weltbild unangefochtener Marktführer im stationären deutschen Buchhandel ist und diese Position mit der Fusion noch verstärkt, ist allerdings eher nicht mit den ganz großen Sanktionen zu rechnen. Immerhin gibt es mit Amazon inzwischen ein starkes Gegengewicht, das wohl auch eine wesentliche Rolle beim Zusammengehen gespielt haben dürfte.

Wohl keine Veränderungen für Digital-Leser

Thalia und Mayersche haben bereits eine Zusammenlegung des Online-Geschäfts angekündigt. Ob sich am Ende alles auf einem Portal abspielen wird oder zwei Marken-Auftritte mit praktisch identischem Sortiment geführt werden (wie das etwa bei Hugendubel.de und der Hugendubel-Tochter eBook.de der Fall ist), ist da zunächst einmal sekundär. Ohnehin wird sich für Digital-Leser nicht viel ändern: Die Mayersche ist bereits seit 2015 Teil der Tolino-Allianz, deren Gründungsmitglied Thalia war. Die digitalen Ökosysteme sind also bereits sehr weitgehend vereinheitlicht.

In den Fußgängerzonen – und in den Verwaltungen der Unternehmen – wird es hingegen spürbare Veränderungen geben, solche "Synergie-Effekte" sind ja ein wesentlicher Grund von Zusammenschlüssen. Tür an Tür gelegene Filialen von Thalia und Mayersche, wie es sie aktuell vielfach in NRW und Rheinland-Pfalz gibt, werden mit Sicherheit nicht dauerhaft Bestand haben.

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Kommentare


hp 10. Januar 2019 um 17:11

Thalia und mayersche sind schon seit einigen Jahren keine Buchhandlungen mehr, sondern Gemischtwarenläden mit Kaffeetassen, Räucherstäbchen, Teddybären, Küchenartikeln, Buntstiften, und …, und …, und auch einigen Büchern, meistens aber nur die momentanen Bestseller. In dieser Hinsicht passen die beiden ja ausgezeichnet zusammen. Für echte Buchliebhaber jedoch sind beide kein lohnenswertes Ziel mehr. Und die Computerbuchabteilungen von thalia oder mayerschen sind kleiner als die Kochbuch-Abteilungen, da kann man auch gleich bei amazon bestellen!

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Wolf Willms 12. Januar 2019 um 16:05

Die sind seit Jahren nicht in der Lage, das Programm dahingehend zu ändern, das man vom PC komplette Ordner rüberschieben kann. Diesbezüglich gab es nicht einmal Mailantworten

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