Warum es in Büchern leere Seiten gibt

25.07.2017 Johannes Haupt (Fachredakteur) Keine Kommentare

Jeder kennt die leeren Seiten am Anfang oder Ende eines Buchs und hat sich vermutlich schon einmal gefragt, welcher Sinn eigentlich dahintersteckt. Die sogenannten Vakatseiten werden nicht aufgrund eines dramatischen Effekts eingesetzt. Der wahre Grund lässt sich nur schwer vermuten.

Das Mysterium der leeren Seiten im Buch

Die leeren Seiten weisen in der Regel keine bedruckte Paginierung auf, werden allerdings mitgezählt. Sie befinden sich sowohl am Anfang und Ende gedruckter literarischer Werke als auch mittendrin. In Schul- und Fachliteratur sowie in Handbüchern finden sich ab und an die Worte “Platz für Notizen”. Ebenfalls möglich ist, dass die Titel der Kapitel auf einzelnen Seiten platziert wurden, um diese deutlicher voneinander zu trennen. In den meisten Fällen haben die Vakatseiten allerdings einen ganz bestimmten Grund. 

Druckbogen

Die leeren Seiten sind tatsächlich ein aus der Drucktechnik resultierendes Phänomen. Die verfassten Werke werden beidseitig auf Bögen oder Halbbögen gedruckt. Je nach Anzahl der Seiten auf einem Bogen (4, 8, 12, 16, 24, 32, 64) ergeben sie eine Signatur, wie etwa auf der Info-Seite Designer Ressources illustriert ist. Anschließend wird er gefalzt, gebunden und geschnitten. Da die meisten Bücher deutlich mehr als 64 Seiten aufweisen, finden sich mehrere Bögen und bei ungeraden Seitenzahlen somit mehrere willkürlich erscheinende leere Seiten in den Büchern.

Um dem Leser zu verdeutlichen, dass ihm hier kein Druckfehler vorliegt und möglicherweise Textteile fehlen, werden die Vakatseiten oft mit der Aufschrift “Diese Seite wurde absichtlich leer gelassen.” bedruckt. Um keine Seiten zu verschwenden, finden sich auch gelegentlich Illustrationen darauf wieder. Wenn die Letzte oder die letzten beiden Seiten eigentlich ungenutzt bleiben würden, nutzen viele Autoren diese als Werbefläche für bereits geschriebene oder zukünftige Werke.

Warum gibt es auch leere Seiten in eBooks?

In eBooks oder anderen digitalen Dokumenten ist es ebenfalls möglich, dass Seiten absichtlich freigelassen werden. Das hat den simplen Grund, dass das Dokument in doppelseitig bedrucktem Format auf herkömmliche Art und Weise produziert werden kann. Der Abschnitt läuft so nicht auf der Rückseite weiter.