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Weltbild steigert Tolino-Verkäufe um 30 Prozent

Dass eBook Reader eine aussterbende Gerätegattung sind, ist offenbar noch nicht bei ihren Käufern angekommen. Weltbild, die zweitgrößte deutsche Buchhandelskette und gleichzeitig der zweitgrößte Tolino-Partner, konnte für die letzten Monate eine kräftige Steigerung vermelden. Und es könnte noch weitere Luft nach oben geben – dank Kobo, aber auch dank Amazon.

In einer am Montag publizierten Pressemitteilung wirft die Weltbild-Gruppe ein "deutliches Umsatzwachstum weit über dem Branchenschnitt" im zurückliegenden Geschäftsjahr, das bei Weltbild vom 01.07.16 bis zum 30.06.17 lief. 

Weltbild: Starkes Tolino-Wachstum trotz weniger Neuem

Demnach konnte der Buchhändler die Zahl der verkauften Tolino-Lesegeräte im 4. Quartal (also von April bis Juni 2017) um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Das ist gerade auch darum beachtlich, weil die Tolino-Allianz in den zwölf Monaten vor dem Vorjahreszeitraum drei neue Modelle in den Handel brachte (Tolino Shine 2 HD, Tolino Vision 3 HD, tolino page), in den letzten zwölf Monaten aber nur eines (Tolino Vision 4 HD).

Weil Weltbild im letzten Quartal keine außergewöhnlichen Werbemaßnahmen unternommen hat, dürfte der starke Anstieg der Tolino-Verkäufe durchaus repräsentativ für alle Tolino-Partner sein. Ein starkes Beleg dafür, dass die Nachfrage nach dedizierten Lesegeräten auch heute noch groß ist. Wenngleich nicht so groß wie noch vor einigen Jahren prognostiziert, weshalb sich einstige große Elektronikanbieter von Samsung bis Sony in den letzten Jahren aus dem Segment zurückzogen und selbst der einstige Pionier Amazon seine Prioritäten sichtbar verschoben hat.

Neue Prioritäten bei Amazon – Chance für Tolino

Dominierten bei Amazon auf der Plattform und in den Finanzberichten in der Vergangenheit der Kindle das Geschehen, stehen beim Online-Händler jetzt erkennbar andere Themen oben auf der Agenda. Dazu zählen die Fire Tablets (mit direkter Anbindung an den Amazon Online Store und vielfältige Medienangebote, wovon eBooks nur ein Teil sind), dazu zählt das sehr lukrative Geschäft mit Cloud-Speicher und dazu zählen vor allem in den Haushalt integrierte intelligente Assistenten. Just am heutigen Mittwoch stellte Amazon gleich drei neue Geräte der Echo-Familie plus einen Echo-Adapter zur Nutzung der Echo-Lautsprecher als Festnetztelefon vor. Eine vergleichbare Produktoffensive mit Kindle-Lesegeräten werden wir wohl nicht mehr sehen.

Mit Sicherheit wird Amazon weiter Kindle-Lesegeräte bauen, die Prioritäten liegen aber inzwischen klar woanders. Ganz anders als bei der Tolino-Allianz, die mit Kobo zu Jahresbeginn gerade erst einen starken neuen Hardware-Partner gewonnen haben. Hier werden wir in den nächsten Wochen mit Sicherheit neue Geräte sehen – etwa einen ersten Tolino mit einem Bildschirm größer sechs Zoll -, die für eine weiter starke Nachfrage nach Tolino-Hardware sorgen werden. 

In einer älteren Version des Artikels haben wir Geschäftsjahr und Kalenderjahr verwechselt und die Umsatzsteigerung auf einen anderen Zeitraum bezogen. 

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Kommentare


Alex 29. September 2017 um 09:06

Wieso sind eBook Reader eine aussterbende Gerätegattung? Nur weil Amazon mehr Geld in die Entwicklung von Fire Tablets und Echo-Lautsprecher investiert, heißt dass noch lange nicht das Amazon und andere Hersteller keine eBook Reader mehr herstellen wollen.
Aber zumindest ist diese Aussage eine geniale Provokation und Anreiz diesen Artikel durchzulesen ;-)

Antworten

Johannes Haupt 9. Oktober 2017 um 14:59

Wieso sind eBook Reader eine aussterbende Gerätegattung?

Weil die Verkaufszahlen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind, ist das eigentlich Branchen-Konsens.

Ciao
Johannes

Antworten

Ann 3. Oktober 2017 um 08:53

Die Frage nach der "aussterbenden Gerätegattung" habe ich auch – gibt’s da Quellen? Außerdem eine zweite Frage zur Quelle der neuen Tolino-Modelle, die kommen sollen, siehe mein Kommentar ganz unten.

Grund: Ich bin seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Ersatz für meinen alten Sony (PRS-T2 und -T3) und kann mich mit den Tolinos nicht anfreunden. Einen Kindle möchte ich nicht, weil ich mehrheitlich epubs lese. Die Akkulaufzeit der beleuchteten Reader und das Gewicht und die "Klobigkeit" der Leuchtreader stören mich. Als einzigen interessanten Reader habe ich im MOment den Kobo Aura H2O im Blick, Edition 2, auch wenn es diesen in Deutschland nur online zu kaufen gibt. Da ich schnell und viel lese, wäre der größere Display von Vorteil und der Preis zwar sehr hoch, aber ich nutze das Teil auch sehr viel.

Deswegen recherchiere ich seit ein paar Tagen intensiv nach Ankündigungen neuer Modelle, zum Beispiel den Kobo als Tolino für Deutschland etc. etc. – irgendwas, das zum Beispiel das 6"-Format etwas aufbricht oder Neues zu Akku/Gewicht/Formfaktor (schmalere Rahmen z. B.) bringt. Ich finde nichts.

Hier im Artikel wird jetzt auf "mit Sicherheit neue Modelle" aus der Tolino-Reihe verwiesen. Gibt es dafür Quellen, bei denen man auch über den Zeitpunkt mehr erfährt? Würde mich über Info dazu freuen. Danke und Grüße! Ann

Antworten

Johannes Haupt 9. Oktober 2017 um 15:01

Gibt es dafür Quellen, bei denen man auch über den Zeitpunkt mehr erfährt?

Einfach kommenden am Mittwoch um 11:01 Uhr auf diese Seite schauen.

Ciao
Johannes

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