Yotaphone: Hersteller des Dual-Screen-Smartphones ist insolvent
Erst im Jahr 2013 kam das Yotaphone als Vorreiter im Bereich Dual-Screen-Technologie auf den Markt. Jetzt ging das russische Unternehmen Yota Devices insolvent.
Nachdem die Expansion des Smartphones auf den US-amerikanischen Markt scheiterte und große Verkaufszahlen ausblieben, ging es bergab für das Technologie-Unternehmen. Der Produzent der Smartphones, Hi-P Singapore, forderte die ausstehenden Zahlungen für die vereinbarte Mindestmenge an Yotaphone-Exemplaren ein, die die tatsächlichen Verkaufszahlen des Dual-Screen-Smartphones stark überstiegen. Nachdem der ursprüngliche Vergleich in Höhe von 17 Millionen US-Dollar platzte, verklagte Hi-P Singapore Yota Devices auf eine Summe von 126 Millionen US-Dollar. In der Folge meldete Yota Devices Insolvenz an, wie etwa das Branchenblog Liliputing berichtet.
Yotaphone: Niedrige Verkaufszahlen als Ursache für Insolvenz
Dabei fing alles so gut für das russische Mobilfunkunternehmen an. Nach ersten guten Verkaufszahlen auf dem russischen und asiatischen Markt wurde das Smartphone kurze Zeit später auch auf dem deutschen und europäischen Markt angeboten. Die großen Absätze blieben allerdings aus. So zog sich das Unternehmen schon 2016 aus dem europäischen Markt und sogar Russland zurück. Der Fokus des Unternehmens lag nun in China. Mithilfe chinesischer Investments konnte nach der ersten Ausgabe des Yotaphones und Yotaphone 2 eine neue und dritte Version des Smartphones produziert werden, die allerdings nur auf dem chinesischen Markt erschien.
Innovatives E-Paper-Smartphone mit moderner Technologie
Die Technologie des innovativen E-Paper-Smartphones zeichnet sich durch die Verwendung von zwei Bildschirmen aus. Dabei handelt es sich um einen LED-Bildschirm vorne und einen E-Ink-Panel hinten, der komfortables Lesen ermöglicht. So wurden die Vorzüge eines Smartphones mit denen eines Tablets vereint. Kannte man diese Technologie zuvor nur aus der Tablet-Welt, setzte Yotaphone den Dual-Screen zuerst bei Smartphones ein und konnte Kritiker im ersten Eindruck begeistern.
Obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis für einige Nutzer langfristig nicht zufriedenstellend war, konnte das Android-Smartphone doch einiges bieten. Das Yotaphone wiegt nur circa 140 Gramm, verfügt über einen Speicherplatz von 32 Gbyte und einer 12-Megapixel-Kamera. Nachdem der Preis aufgrund der Verlagerung des Unternehmens nach China auf 350 beziehungsweise 450 US-Dollar sank, schien auch das Preis-Leistungsverhältnis zu stimmen. Das Yotaphone 3 verfügt darüberhinaus über einige nennenswerte Erweiterungen. So hat es einen Speicherplatz von 64 / 128 Gbyte, der sich mit einer MicroSD-Karte erweitern lässt. Der Bildschirm ist bei dieser Version 5,5 Zoll groß, während der E-Ink-Display Inhalte in 1280x720px darstellen kann. Zudem verfügt das Gerät über eine 13-MP-Frontkamera.
Externe E-Ink-Displays als Alternative
Mit der Dual-Screen-Technologie, die vor allem digitale Leser ansprach, hatte das Yotaphone eine sehr spezifische Zielgruppe. Alternativ gibt es mittlerweile externe E-Ink-Displays, die optional zum Smartphone erworben werden können. Hersteller wie Huawei haben bereits 2015 eigene E-Ink-Displays eingeführt. Mittlerweile hat sich der Inkcase von Oaxis auf dem Markt etabliert. Mit diesen Schutzhüllen können hochwertige Smartphones als ebook Reader umfunktioniert werden.
Der internationale Elektronikkonzern Hisense brachte erstmals 2016 ein eigenes Dual-Screen-Smartphone heraus. Zwei Jahre später folgte der Nachfolger, das Hisense A6, das man für circa 500 Euro über Import-Händler erwerben kann. Das Gerät verfügt über einen 6 Zoll großen Bildschirm an der Vorderseite und einen 5,6 Zoll großen rückseitigen E-Ink-Screen.
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