Kathy Reichs
Kathy Reichs ist eine US-amerikanische forensische Anthropologin, Dozentin und Schriftstellerin von Kriminalromanen. Sie wurde 1948 als Kathleen Joan Toelle in Chicago geboren und studierte Anthropologie an der American University in Washington, D.C. Im Jahr 1972 machte sie ihren Master in biologischer Anthropologie an der Northwestern University, wo sie ihren Doktortitel erhielt. Als biologische Anthropologin versteht sie sich auf die Untersuchung von Leichen und der Bestimmung von Todesursachen. In dieser Funktion arbeitet sie für die Behörden unter anderem in North Carolina und in Montréal.
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Kathy Reichs unterrichtet Anthropologie an der University of North Carolina at Charlotte und an der Akademie des FBI in Quantico. Sie war Teil der Katastrophen-Einsatzgruppe, welche die Opfer des Anschlags vom 11. September untersuchte. Für die Vereinten Nationen untersuchte sie exhumierte Leichen aus Massengräbern in Ruanda und Guatemala.
Kathy ist eine von 100 zertifizierten forensischen Anthropologen des American Board of Forensic Anthropology und Mitglied des Aufsichtsgremiums der American Academy of Forensic Sciences. Während ihr wissenschaftlicher Werdegang wohlbekannt ist, hält sie ihr Privatleben größtenteils geheim. Kathy Reichs hatte mit 19 Jahren den Untersuchungsrichter Paul Reichs geheiratet. Zusammen haben sie zwei Töchter und einen Sohn.
Neben ihrer Arbeit als Dozentin und forensische Anthropologin schreibt Kathy Reichs Bücher. Im Jahr 1997 erschien ihrer erster Roman „Déjà Dead“ (im Deutschen ein Jahr später als „Tote lügen nicht“ erschienen) mit der forensischen Anthropologin Temperance „Tempe“ Brennan als Protagonistin. Er wurde sofort zu einem New-York-Times-Bestseller und verschaffte ihr den Arthur Ellis Award für den besten Debütroman. Fast alle ihre Romane handeln von ihrer sehr von autobiografischen Zügen geprägten Hauptfigur. Im Jahr 2005 startete FOX die von den Büchern inspirierte Serie „Bones“. Kathy verfasste für einige Episoden das Drehbuch. Ihre Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.
Temperance „Tempe“ Brennan hat einiges mit ihrer Autorin gemein: Beide sind forensische Anthropologen, beide reisen für ihre Arbeit zwischen North Carolina und Montréal, beide haben es mit herausfordernden Fällen rund um längst Verstorbene und die Untersuchung ihrer Leichen zu tun. Als Expertin der Forensik versteht Kathy Reich es, die Untersuchungen anschaulich, detailliert und nüchtern zu beschreiben. Das tut sie nicht nur, um zu unterhalten. Sie will mit ihrer Literatur auch ihre Wissenschaft bekannter machen. Über ihre Bücher soll Kathy Reich mal gesagt, dass alles, was sie beschreibt, selbst getan hat. Viele Charaktereigenschaften von Tempe sollen ebenfalls auf ihre Schöpferin zurückgehen. Allerdings gibt es einige Unterschiede im Privatleben.
Im ersten Roman „Tote lügen nicht“ (1997) untersucht die forensische Anthropologin Tempe Brennan die verwesten Überreste der 23-jährigen Isabelle. Das Mädchen wurde missbraucht, erwürgt, in Einzelteile zerschnitten und in Müllsäcken verpackt. Tempe fühlt sich an einen ungelösten Fall vor einem Jahr erinnert, bei dem drei auf ähnliche Weise zugerichtete Leichen auftauchten. Während sie auf eigene Faust recherchiert, gerät sie ins Fadenkreuz des Serienkillers. Der hat es nicht nur auf Tempe abgesehen, sondern auch auf ihre Freundin Gabby und ihre Tochter Katy.
In „Durch Mark und Bein“ (2001) identifiziert Tempe Brennan die menschlichen Überreste einer Reihe von Absturzopfern. Flug 228 war über Swain County in North Carolina verunglückt. Dabei macht sie eine grausige Entdeckung und beginnt mit den Ermittlungen eines schrecklichen Verbrechens.
In „Totgeglaubte leben länger“ (2005) geht es für Tempe diesmal nach Israel. Bevor sie jedoch in die Levante reist, bereitet die Leiche eines jüdisch-orthodoxen Importeurs ihr Kopfzerbrechen. Eigentlich deutet alles auf einen Suizid hin, doch den Verdacht eines Mordes kann sie nicht abschütteln. Dann bekommt sie das Foto eines Skeletts aus Israel zugesandt, welches die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung lenkt. Es geht um ein biblisches Geheimnis.
„Fahr zur Hölle“ (2011) handelt von einem NASCAR-Rennen in Tempes Heimatstadt. Dann entdecken die Rennsport-Fans auf einer Müllhalde eine Leiche – versteckt in einem Teerfass. Tempe glaubt, die lange verschollene Cindy gefunden zu haben, doch muss sie erst Beweise sammeln. Das ruft die Verschwörer auf den Plan, denn Cindy hätte nie gefunden werden dürfen.
In „Das Gesicht des Bösen“ (2020) will sich Tempe gerade von einer OP erholen, da sendet ihr jemand Bilder von einer Leiche. Dem Toten fehlen Hände und Gesicht. Um herauszufinden, wer ihr diese Bilder aus welchem Grund sendet, muss sie auf eigene Faust gegen den Willen ihrer Chefs ermitteln. Das Geheimnis, was sie zu verbergen versuchen, wird Tempe erschüttern.
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