Bücher verkaufen: Ankauf-Dienste im Test
Wer sich an digitales Lesen auf eBook Reader oder Tablet gewöhnt hat oder einfach nur seine Regalwand ein wenig leeren will, findet im Internet zahlreiche lukrative Alternativen zu Altpapiertonne und Bücherspende. Neben Online-Auktionsplattformen locken professionelle Buch-Ankäufer mit attraktiven Preisen für gebrauchte Schmöker – bei minimalem Aufwand. Wir haben uns den Markt angeschaut und sagen, welche Dienstleister für den Verkauf von Büchern zu empfehlen sind und worauf du achten solltest.
Das Verkaufen gebrauchter Bücher übers Internet liegt voll im Trend. Dutzende Anbieter helfen dabei, die eigenen Bücherregale leer zu bekommen. Entscheidend bei der Wahl ist der beste Mix folgender Faktoren
- gute Ankaufpreise
- faire Anforderungen an den Zustand der verkauften Bücher
- hoher Nutzungskomfort (etwa Apps zum Barcode-Scan der Buchtitel)
- keine Versandkosten ab niedriger Ankaufssumme
Ich habe eine Vielzahl von Online-Plattformen unter die Lupe genommen und zahlreiche Anbieter auch selbst ausprobiert. Für mich sind derzeit (2023) in Summe der genannten Faktoren der Marktführer Momox sowie Rebuy die erste Wahl für den Verkauf gebrauchter Bücher. Für ältere (antiquarische) Bücher ist außerdem Catawiki sehr zu empfehlen – hier lassen sich herausragende Preise von teilweise mehreren Hundert Euro für besonders seltene und gefragte Bücher erzielen.
Zu Catawiki Zu reBuy Zu MomoxAntiquarische Bücher verkaufen
Der klassische Weg beim Verkauf von alten Büchern ist der Gang in das Antiquariat vor Ort. Die Zahl dieser Einrichtungen hat in den vergangenen Jahren allerdings drastisch abgenommen, inzwischen wird vornehmlich online gekauft und eben auch verkauft. Die verbliebenen lokalen Gebrauchtbuchhändler sind zudem notwendigerweise sehr wählerisch. Angekauft werden zumeist nur wirklich alte und seltene Bücher, typische frisch ausgelesene Romane hingegen kaum noch.
Gebrauchte Bücher lassen sich auch einzeln über Online-Plattformen wie Amazon Marketplace oder ebay verkaufen. Der einzelne Verkauf von Büchern über solche Marktplätze ist aber sehr aufwändig (mehr dazu weiter unten). Hinzu kommen jedes mal neu anfallende Versandkosten, so dass ein eventueller Preisvorteil zum gesammelten Verkauf gebrauchter Bücher schnell dahin ist.
Wenn du bei der Entrümpelung einer Wohnung oder deines Kellers auf antiquarische Bücher gestoßen bist, die einen Sammlerwert haben könnten, kannst du zur Wertermittlung zunächst einmal ein örtliches Antiquariat zur Rate ziehen. Alternativ kannst du die Bücher auch kostenlos beim internationalen Online-Antiquariat Catawiki anbieten.
Catawiki wird von mehreren Millionen Interessierten weltweit verfolgt, der Verkauf deiner antiquarischen Bücher erfolgt im Auktionsformat und durch einen professionellen Auktionator. So ist sichergestellt, dass du tatsächlich auch den höchstmöglichen Preis erzielen kannst. Die Registrierung und das Online-Angebot antiquarischer Bücher sind bei Catawiki komplett gratis, nur bei einem Verkauf wird eine Umatzbeteiligung für die Plattform fällig.
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Gebrauchte Bücher verkaufen – von 10 Cent bis 10 Euro
Komfortabler als der Einzelverkauf frisch ausgelesener Romane über ebay oder Amazon Marketplace ist das Verkaufen von Büchern bei einem der zahlreichen Online-Ankäufer, die in den letzten Jahren entstanden sind und sich enormem Zulauf erfreuen. Sie bieten Lesefreunden die Möglichkeit, unkompliziert Platz im heimischen Regal zu schaffen (etwa für neue Lektüre), die Umwelt zu schonen und dabei auch noch den Geldbeutel zu füllen.
Bei allen Diensten, die wir im Folgenden vorstellen, reicht es auf der Webseite des Anbieters die ISBNs der zu verkaufenden Bücher anzugeben. Dafür bieten die Anbieter unterschiedliche Hilfsmittel, vom Import ganzer Listen von ISBNs bis hin zu Barcode-Scans via Smartphone und Webcam. Die Eingabe – und damit das Vorhandensein – einer ISBN ist in aller Regel auch notwendig, weil die Anbieter dadurch eine Zuordnung deiner Bücher vornehmen. Mehr dazu und Informationen zum Verkauf gebrauchter Bücher ohne ISBN findest du weiter unten.
Unmittelbar nach der ISBN-Eingabe oder -Scan erhält man für jedes einzelne Buch einen Preis angeboten. Die Bandbreite liegt hier bei 10 Cent bis zu 10 Euro und mehr. Dann bleibt nur noch ein Paket zu packen und es zur Post zu bringen oder es abholen zu lassen. Alle großen Ankäufer übernehmen ab einem gewissen Warenwert die Versandkosten und offerieren Versandmarken für DHL oder einen anderen Paketdienst zum Selbstausdruck.
Sind die Bücher dann beim Händler eingetroffen, prüft dieser den Zustand der Bücher. Momox, Rebuy & Co. haben dafür eigene Mitarbeiter, deren einzige Aufgabe diese Zustandsprüfung – im Fachjargon "Grading" genannt – anhand eines internen Kriteriumkatalogs ist. Wertmindernd auf den Ankaufspreis gebrauchter Bücher wirken sich etwa herausgerissene oder vergilbte Seiten sowie ein geknickter Buchrücken aus. Auch Unterstreichungen und Notizen auf den Seiten, wie sie gerade bei Fachbüchern vorkommen, haben eine Reduzierung des Ankaufspreises oder sogar einen Ausschluss zur Folge.
Als Faustregel bei der händlerseitigen Beurteilung können sich Lesefreunde merken, das alles, was den Verkaufswert der gebrauchten Bücher mindert, auch den Ankaufspreis drückt. Wer den Inhalt einer gut gepflegten Regalwand mit neu gekauften und einmal durchgelesenen Romanen zu Geld machen will, hat in aller Regel keinerlei Wertminderungen hinzunehmen. Bei Studenten, die sich von durchgearbeiteter und vielfach herumgetragener Literatur aus den ersten Semestern zu trennen haben, sieht das schon anders aus.
Am Ende des Einstufungsprozess zahlt der Buchankäufer den entsprechenden Preis auf die vom Kunden gewünschte Weise aus. Üblich ist eine Überweisung auf das Bankkonto oder an einen hinterlegten Paypal-Account. Abgelehnte Bücher werden meist gegen eine kleine Pauschale zurückgesandt oder kostenneutral entsorgt.
5 Faustregeln zum Verkauf gebrauchter Bücher
Die erzielbaren Preise pro gebrauchtem Buch variieren deutlich zwischen den Anbietern, und auch zwischen unterschiedlichen Büchern sind extreme Unterschiede feststellbar. Für eine möglichst effiziente Ausmistung des eigenen Bücherregals sind einige Faustregeln zu beachten.
1. Hoher Verkaufspreis = Hoher Ankaufpreis. Professionelle Ankäufer zahlen naheliegenderweise besonders viel Geld für gebrauchte Bücher, die sich derzeit auch neu gut verkaufen oder noch vor nicht allzu langer Zeit verkauft haben. Neben Neuerscheinungen sind das auch sogenannte Long-Seller wie "Herr der Ringe" oder "Harry Potter" sowie zeitlose Fachbücher. Ältere und/oder unbekannte Bücher hingegen bringen häufig nur kleines Geld oder werden überhaupt nicht angekauft. Eine gute Orientierung bieten hier die Gebraucht-Preise bei Amazon.de. Starten die günstigen Angebote hier schon bei einem symbolischen Cent (das Geld wird dann übrigens mit den Versandkosten verdient), sind auch auf den Ankauf-Plattformen keine großen Beträge zu erwarten.
2. Pfleglich behandeln – vom ersten Tag an. Wie im vorigen Punkt erwähnt, spielt der Zustand der gebrauchten Bücher für den Verkaufspreis und damit auch für den Ankaufspreis eine große Rolle. Ein etwa auf dem Amazon-Marktplatz als "gebraucht -wie neu" einstellbares Buch wird im Mittel für doppelt so viel Geld verkauft wie ein Buch mit dem Zustand "gebraucht – akzeptabel". Entsprechend zahlen die Ankäufer erheblich weniger Geld für Second-Hand-Bücher mit sichtbaren Gebrauchsspuren wie geknickten oder gar beschrifteten Seiten. Wenn du also von vorneherein planst, ausgelesene Romane oder nicht mehr benötige Sachbücher nicht in deiner Regalwand verstauben zu lassen, sondern die Bücher über Ankaufdienste wieder zu Geld zu machen, solltest du pfleglich mit ihnen umgehen. Verzichte auf Eselsohren und dergleichen, und nimm Markierungen und Anmerkungen allenfalls mit einem Bleistift vor, so dass du sie vor dem Verkauf wegradieren kannst.
3. Hardcover schlägt Paperback schlägt Taschenbuch. Unterschiedliche Ausgaben des gleichen Titels haben unterschiedliche ISBNs und bringen auch unterschiedlich viel Geld. In aller Regel werden mit gebundenen Ausgaben (Hardcover) deutlich höhere Preise erzielt als mit den zumeist leichteren und kleineren Taschenbüchern gleichen Inhalts. Dazwischen liegen Paperbacks. Das sind sozusagen Premium-Taschenbücher mit im Vergleich etwas wertigeren Umschlägen und einer höheren Papierqualität, ein Zwischenformat, das der Buchhandel erst in den letzten Jahren eingeführt hat.
4. Versandkosten beachten. Rebuy, Momox & Co. übernehmen beim Ankauf gebrauchter Bücher in aller Regel die Versandkosten – allerdings oft erst ab einer bestimmten Schwelle. Die Bereitstellung einer DHL-Paketmarke für den Ankauf etwa von einem einzigen angestaubten Taschenbuch ist schlicht nicht wirtschaftlich, Anbieter ohne Mindestschwelle setzen auf eine Mischkalkulation. Die meisten Ankäufer spendieren Paketmarken aber erst ab 10 oder 15 Euro Ankaufwert. Wer knapp unter diesen Schwellen liegt, sollte unbedingt noch ein paar weitere Bücher (oder sonstige Produkte) mit auf die Ankauf-Liste setzen. Hier lässt sich bares Geld sparen respektive verdienen.
5. Wertgutscheine in Erwägung ziehen. Der Ankauf gebrauchter Produkte ist für die Unternehmen natürlich keine Einbahnstraße. Die gebrauchten Bücher, Filme, Elektronikgeräte und immer häufiger auch Kleidung finden schnell ihren Weg auf den Amazon Marketplace, zu ebay – und auf eigene Verkaufsplattformen. Marktführer Momox betreibt dazu den Online-Shop Medimops, Rebuy verkauft die Artikel direkt über die eigene Website.
Wenn die Anbieter ihre Artikel hier verkaufen, sparen sie gegenüber Drittplattformen erhebliche Transaktionsgebühren. Dieser Preisvorteil wird teilweise an die Kunden weitergegeben, weshalb Ankäufer wie Momox und Rebuy alternativ zu einer Bar-Auszahlung oft Gutscheine mit deutlich höherem Wert für die hauseigenen Online-Shops anbieten. Wer auch selbst gerne zu günstigen Gebraucht-Artikeln greift, kann hier doppelt sparen.
Teilweise enorme Preisunterschiede zwischen Anbietern
Die großen Anbieter bestimmen ihre aktuellen Ankaufpreise anhand von Algorithmen, die in Echtzeit den Wiederverkaufswert ermitteln. Dazu werden etwa die aktuell günstigsten Gebraucht-Preise im Amazon Marketplace und bei ebay herangezogen. Weil alle Ankäufer eigene Algorithmen haben, unterscheiden sich auch die Ankaufspreise – teils gravierend.
Einen umfassenden Vergleichstest im Bezug auf die gebotenen Preise hat die Verbraucherzentrale NRW vorgenommen. Bei einem gemischten Warenkorb aus Büchern, Musik-CDs, DVD und PC-Spielen hat rebuy.de das beste Angebot gemacht, auf dem zweiten Platz landete Momox. Auch in einem Test der Fachzeitschrift Computerbild war rebuy vorne. Gerade im Buchbereich hat Momox allerdings häufig mindestens ebenso gute Preise. Ein anderer bekannter Anbieter, Flip4New, hat sich unlängst aus dem Geschäft mit gebrauchten Büchern zurückgezogen und kauft inzwischen nur noch Elektronikprodukte an.
Gebrauchte Bücher verkaufen bei Amazon
Eine Sonderrolle nahm lange der Amazon-Ankaufservice "Trade-In" ein. Der größte Online-Händler im deutschsprachigen Raum bot meist sehr gute Preise und eine vom Anbieter übliche sehr komfortable Abwicklung. Die Auszahlung der Ankaufsumme erfolgte dann aber nicht in Bargeld, sondern ausschließlich als Amazon-Gutschein. Amazon Trade-In wurde inzwischen allerdings eingestellt.
Nach wie vor ist der Verkauf gebrauchter Bücher über den Amazon Marketplace möglich. Hier konkurrieren Privatanbieter allerdings mit Buchhandlungen, Antiquaren – und nicht zuletzt mit professionellen Buch-Ankäufern wie Momox und Rebuy, für die der Amazon Marketplace ein wichtiger Verkaufskanal ist. Diese Anbieter arbeiten mit automatisierten "Bietrobotern", die die günstigeren Angebote von privaten Verkäufern in Sekundenbruchteilen unterbieten.
Weil sich im Amazon Marketplace viele schwarze Schafe tummeln, sind Kunden hier außerdem eher vorsichtig, so dass die zu verkaufenden gebrauchten Bücher selbst beim Bestpreis noch längere Zeit im eigenen Regal verharren können. Unter dem Strich ist Amazon.de damit für Privatverkäufer nur in Einzelfällen, etwa beim Verkauf sehr weniger und hochpreisiger Titel, eine attraktive Option.
Bücher ohne ISBN verkaufen
Einen gar nicht einmal so seltenen Sonderfall beim Verkauf gebrauchter Bücher stellen Werke dar, die über keine ISBN (steht für Internationale StandardBuchNummer) verfügen. Die ISBN ermöglicht eine klare Zuordnung des Buches, und zwar nicht nur des Titels, sondern auch der Ausgabe und der Darreichungsform, sprich Hardcover, Paperback oder Taschenbuch.
Die ISBN beziehungsweise den Barcode findest du üblicherweise auf der Rückseite eines Buches, seltener auf dem Cover oder auf der ersten oder zweiten Seite des Buches. Ist das Identifikationsmerkmal dort nicht zu finden, verfügt das Buch über keine ISBN. Das ist zumeist der Fall bei allen älteren Büchern – das ISBN-System wurde in Deutschland erst im Jahr 1972 eingeführt -, kommt aber auch bei Publikationen von Kleinst-Verlagen und Indie-Autoren vor, die sich mit der ISBN-Registrierung verbundenen Kosten sparen wollen.
Die meisten Buchankäufer haben ihre Ankaufpreise für gebrauchte Bücher, die auf den Verkaufspreisen basieren, mit den ISBNs verknüpft. Heißt im Umkehrschluss: Keine ISBN, kein Ankaufpreis. Dabei ist es übrigens egal, ob die ISBN als 10-stellige (bis 2006) oder 13-stellige Zahl (ab 2007) oder als Barcode auf dem Buch vermerkt ist – der Strichcode enthält nichts weiter als den Zahlencode in maschinenlesbarer Form.
Für den Verkauf von Büchern ohne ISBN eignen sich Online-Marktplätze wie ebay und Amazon Marketplace, wo die Bücher einzeln angeboten werden können beziehungsweise keine Verknüpfung mit einer ISBN erfolgt. Nennst du ältere Bücher dein Eigen, solltest du außerdem einen Verkauf beim internationalen Online-Antiquariat Catawiki in Erwägung ziehen, wo deine Angebote mehrere Millionen Interessierte weltweit erreichen. Wie bei ebay und Amazon sind auch bei Catawiki Registrierung und Bücher-Angebote kostenlos, nur bei einem Verkauf wird eine anteilige Verkaufsprovision für die Plattform fällig.
Bücher verkaufen: Die besten Anbieter
In Testberichten ermittelte Durchschnittswerte lassen nur bedingt Rückschluss auf das Angebot für ein bestimmtes Buch zu. Es lohnt sich immer, Preise entweder stichpunktartig oder in Form des kompletten persönlichen Verkaufswarenkorbs zu vergleichen und dann nur beim Anbieter mit den höchsten Preisen den "Abschicken"-Button zu betätigen. Neben den gebotenen Preisen unterscheiden sich die Anbieter auch in ihren Anforderungen an den Zustand der eingesandten Bücher, einer etwaige Mindestverkaufsmenge und dem Handling der Versandkosten.
Die Tendenz bei den Preisen und den sonstigen Bedingungen spricht für momox.de und rebuy.de als erste Kandidaten für einen individuellen Vergleich. Wer ältere beziehungsweise antiquarische Bücher besitzt, sollte es außerdem unbedingt mit einem kostenlosen Händler-Account bei Catawiki versuchen. Aber auch Anbieter wie Abebooks, Zoxs und Booklooker können im Einzelfall durchaus lohnenswert sein.
Anbieter | Gebühren | Versand | Mindestwert | |
---|---|---|---|---|
ohne | gratis Versand, gratis Abholung | 10 Euro | Zu Momox | |
ohne | ab 10 Euro Ankaufswert: gratis Versand, gratis Abholung | ohne | Zu reBuy | |
Monatliche Einstellgebühren ab 15 Euro + 8% auf alle Verkäufe | gratis Versand, gratis Abholung | 10 Euro | Zu Abebooks |
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ohne | ab 30 Euro Ankaufswert: gratis Versand, gratis Abholung | ohne | Zu Zoxs |
|
6,9% (zzgl. MwSt) auf alle Verkäufe | gratis Versand, gratis Abholung | ohne | Zu Booklooker |
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