Nachdem sich Publisher wie Händler hierzulande mit der Herausgabe von absoluten Verkaufszahlen digitaler Literatur immer noch sehr zurückhalten, kommen die ersten halbwegs belastbaren Zahlen zum deutschen eBook-Markt aus der Marktforschung. Die renommierte GfK-Gruppe (ermittelt u.a. auch die TV-Einschaltquoten) legte heute spannende Daten zum deutschen eBook-Markt vor.
eBook News
Sony geht beim Thema "Formatstreit" in die Offensive und sorgt im eigenen Haus für klare Verhältnisse. Bis zum Jahresende werde man sämtliche Inhalte im eigenen US-eBookstore im offenen ePub-Format (mit Adobe-DRM Kopierschutz) anbieten, versprach das Unternehmen gestern.
Durch den Switch vom geschlossenen Format lrx hin zum Industriestandard macht Sony die eigenen eBooks auch auf anderen (unterstützten) Geräten lesbar. iPhone und iPod Touch gehören allerdings nicht dazu: Stanza bleibt die schon für die erste Jahreshälfte versprochene Darstellfunktion von DRM-geschützten Dateien bislang noch schuldig.
Wenn im Oktober an das Wintersemester 2009/2010 startet, finden Studenten (und andere Interessierte) unter PaperC.de einen noch umfangreicheren Bestand an kostenloser Literatur. Zum Winterhalbjahr wird auf der Website Fachliteratur von dann insgesamt 15 Wissenschaftsverlagen zur gratis Betrachtung sowie zum kostenpflichtigen Kopieren offeriert.
Stürmische Zeiten für die US-Lesecommunity Scribd. Das bislang höchst erfolgreiche "Youtube für Texte", dessen Konzept auch in Deutschland von verschiedenen Startups kopiert wurde, verlor innerhalb der letzten zwei Monate fast 50% seiner Besucherschaft.
Von Juni auf Juli sank die Zahl der monatlichen Besucher von 58,3 Millionen auf 30,1 Millionen. Das ermittelte der Zähldienst Quantcast, das US-Äquivalent zur IVW. Ein Einbruch solchen Außmaßes kann bei weitem nicht mehr mit sommerlichen Temperaturen erklärt werden.
Apple sorgt aktuell mit einer allzu restriktiven Policy bei der Veröffentlichung von Applikationen in seinem App-Store für schlechte Presse. Jüngstes Beispiel ist diw ansich harmlose Wörterbuch-App Ninjawords, das nur überarbeitet und mit "Ab17"-Siegel zum Download für iPhone und iPod Touch freigegeben wurde.
Nun werden offenbar auch für eBook Apps die Daumenschrauben angezogen. Der durchaus renommierte US-Fachblog TUAW berichtet sogar von einer totalen Ablehnung seitens Apple: Aufgrund wiederholter Urheberrechtsverletzungen in dieser Kategorie würde man momentan prinzipiell keine eBooks im App-Store mehr freigeben, wird eine E-Mail von Apple an Entwickler zitiert.
Um Mitternacht US-Ostküstenzeit – also am frühen Mittwoch morgen – endet die vierte Auflage der weltgrößten digitalen Buchmesse. Und wieder einmal können die Veranstalter tolle Zahlen melden.
Die 2,5 Millionen kostenlos angebotenen eBooks generierten seit Beginn der World eBook Fair etwa eine Million Abrufe pro Tag. Peak war der 15. Juli mit 1,5 Millionen gedownloadeten Files – ein Wert, der am heutigen letzten Tag sicherlich noch einmal überboten wird.
Der eBook-Händler Ciando bietet Kunden seit vergangener Woche ein Feature, das man vor allem von kostenlosen Angeboten wie Scribd oder BookRix kennt. Bei den Münchenern gekaufte digitale Literatur kann nun auch ohne Download direkt im Browser gelesen werden. Eine genauere Betrachtung der Funktion offenbart Licht und Schatten.
Lobenswerter Schritt des Münchner Startups Bookrix: Die aktuell rund 9.000 überwiegend deutschsprachige Schriften der gleichnamigen Buch-Community lassen sich ab sofort im epub-Format herunterladen. Eine Registrierung ist dazu nicht notwenig.
Damit ist Bookrix an diesem Punkt weiter als die vielfältige (und deutlich reichweitenstärkere) Konkurrenz aus Übersee, wo die Texte zumeist nur online gelesen werden können.
eBooks haben auf dem Weg in den Massenmarkt einen weiteren prestigeträchtigen Meilenstein genommen. Die Bestsellerliste der verkaufsstärksten amerikanischen Tageszeitung USA Today (tägliche Reichweite inkl. Website: 5,8 Millionen Leser) berücksichtigt vom heutigen Tag an nicht nur Print-Verkäufe, sondern auch digitale Literatur.
Die Meldung des Tages zum Thema eBooks kommt einmal mehr aus den USA, tangiert aber gewissermaßen auch deutsche Arbeitsplätze. Eine Allianz aus Google, der führenden US-Buchhandelskette Barnes & Noble sowie Plastic Logic, deren eBook Lesegerät in Dresden entwickelt und gebaut wird, will es mit Amazon’s Kindle-Imperium aufnehmen.