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Exklusive eBooks auch bei der Onleihe

Neben immer mehr Händlern haben auch öffentliche Bibliotheken eBooks im Angebot, die es nur bei ihnen gibt. Die Betreibergesellschaft der Onleihe hat jetzt ihren zweiten Exklusiv-Titel vorgelegt – der erste, für den die Einrichtungen selbst zur Kasse gebeten werden. Aus Lesersicht eine besorgniserregende Entwicklung.

Bildschirmfoto 2014-12-12 um 12.21.27"Nicht im Handel – nur bei Bibliotheken" hieß es an diesem Dienstag auf der Website der Onleihe. Der neue Kurzroman "Die Straße, die es nicht gab" vom Jugend- und Sachbuchautoren Thomas Feibel wird exklusiv bei den öffentlichen Bibliotheken zu haben sein. Zumindest bei denen, die eine kostenpflichtige Lizenz beim Onleihe-Betreiber, der Divibib GmbH, erwerben.

"Leselabor für Verlage"

Schon das erste "Shortbook" von Thomas Feibel hat die Divibib exklusiv Bibliotheken bereitgestellt, allerdings noch kostenlos. Anlässlich dieser Veröffentlichung hieß es seitens der Onleihe-Betreiber, man wolle "einen Beitrag zur 'digitalen Leseförderung' leisten und andererseits einen einfachen Einstieg für E-Book-Neulinge anbieten, hier insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene." Im Erfolgsfall sollte der Titel beim Divibib-Kooperationspartner Carlsen gedruckt erscheinen. Und weiter: "Die Onleihe bietet sich somit auch als "Leselabor" für die Verlage und als Kooperationspartner an".

Unabhängig von der besonderen Stellung öffentlicher Bibliotheken, aufgrund derer es einigen Wirbel um den jüngst eingeführten "Kaufen"-Button in der Leihansicht gegeben hatte: Die wachsende Zahl von Exklusiv-Titeln führt zu einer höchst problematischen Segmentierung des eBook-Angebotes.

Plattformen schotten sich ab, Onleihe macht mit

Am Anfang war Amazon. Der Online-Händler hat Hunderttausende Indie-Titel, die nur auf Amazon zu haben sind. Sie sind zum Großteil kopiergeschützt und entsprechend nur im Kindle-Kosmos lesbar; für die Exklusiv-Titel gibt es sogar eine eigene Landing Page. Hinzu kommen Neuerscheinungen aus den Amazon-Verlagen. Aber auch im Tolino-Universum gibt es immer mehr Exklusiv-Titel, etwa die Krimi-Editionen von eBook.de und Herzschmerz von Weltbild.

Zumindest Weltbild setzt strikt auf harten Adobe-Kopierschutz, was wiederum Kindle-Leser ausgeklammert. In der Vergangenheit betraf das bereits durchaus prominente Namen wie ein älteres eBook von Bestseller-Autorin Jojo Moyes, das für Nutzer bestimmter Geräte (Kindles) schlicht nicht zugänglich war. Dass sich jetzt auch noch die öffentlichen Bibliotheken, die ja gerade eine maximale Zugänglichkeit von Literatur gewährleisten sollen, an der Inselbildung beteiligen, ist bedauernswert.

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Kommentare


Die Onleihe als Karikatur bibliothekarischer Ethik | 12. Februar 2015 um 12:22

[…] sich nur durch Zufall. Beinahe ungewollt stieß ich heute auf einen zwei Monate alten Artikel: „Exklusive eBooks auch bei der Onleihe“. Prinzipiell reicht das Wort „exklusiv“ im bibliothekarischen Raum schon aus um mein Interesse […]

Antworten

eBook-Verleih in Bibliotheken: “Die Linke” fordert Änderung des Urheberrechts » lesen.net 23. April 2015 um 15:38

[…] sich noch im März in ähnlicher Weise. Die Buchhändler halten Dienste wie die Onleihe und ihren Erwerb einzelner Lizenzen für absolut ausreichend. Der Deutsche Bibliotheksverband […]

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