Größte US-Buchhandelskette beantragt Bar-Lizenz
In Buchhandlungen sind längst nicht mehr nur Bücher zu bekommen, das Nebengeschäft vom Kalender bis zum Plüschtier macht vielfach einen signifikanten Teil des Umsatzes aus. Barnes & Noble, mit rund 650 Filialen die größte Buchhandelskette in Nordamerika, geht jetzt noch einen alkoholhaltigen Schritt weiter.
Die Buchhandelskette hat für den Bundesstaat New York eine Lizenz zum Verkauf von Bier und Wein beantragt, wie zuerst das Fachblog Goodreader meldete (und inzwischen Dutzende weitere Medien von Gizmodo bis Perez Hilton). Zunächst soll der Verkauf von Alkohol in "ausgewählten Filialen" über die bereits integrierten Cafes erfolgen. Bei entsprechender Nachfrage dürfte der Ausschank landesweit ausgeweitet werden.
60 Prozent Minus in 12 Monaten
In den letzten Jahren machte Barnes & Noble vornehmlich negative Schlagzeilen. Insbesondere das hoffnungsvoll gestartete Digitalgeschäft erwies sich als Millionengrab, die ohnehin nur rudimentäre Deutschland-Präsenz gab der Filialist unlängst komplett auf. Mit dem Nook GlowLight Plus hat der Händler inzwischen immerhin wieder einen konkurrenzfähigen eBook Reader im Portfolio, der Abstand zu Amazon ist inzwischen allerdings riesig und die Felle sind auf dem gesättigten US-Markt längst verteilt. Auch das Kerngeschäft schwächelt, an der Wall Street hat die B&N-Aktie in den letzten 12 Monaten fast 2/3 ihres Wertes verloren.
Passende Kombination
Charles Bukowski
Vor allem in den USA haben sich Buchhandlungen längst von reinen Verkaufsstellen zu Plätzen für Events und der Zusammenkunft gewandelt. Schon heute gibt es in sämtlichen (!) B&N-Buchhandlungen Starbucks-Filialen. Neben Cafe auch Bier und Wein auszuschenken liegt nahe – unzählige Bücher sind mit Alkoholika auf dem Tisch entstanden, unzählige Bücher werden mit Alkoholika auf dem Tisch gelesen. Entsprechend wird der Feldversuch von Analysten sehr positiv beurteilt und das Beispiel könnte auch in Deutschland großflächig Schule machen. Weinverkostungen als Events oder auch regelmäßiger Verkauf und Ausschank gibt es schon lange, bislang nur eben eher partiell.
<Bildnachweis: Bar von Shutterstock>
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