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Hörbücher boomen weiter – vor allem als Download & Stream

Das Geschäft mit Hörbüchern und Hörspielen bleibt ein wesentlicher Wachstumstreiber im Buchmarkt. Im Jahr 2016 legten Umsatz und Absatz erneut kräftig zu, was allein digitalen Downloads und Online-Streaming zuzuschreiben ist. Auch das Angebot hat sich deutlich vergrößert.

Der Branchenverband Audio Publishers Association (APA) vermeldete für 2016 ein Umsatzwachstum von 18,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, insgesamt wurden 2,1 Milliarden US-Dollar erlöst. Die Zahl der Verkäufe wuchs gegenüber 2015 sogar um 33,9 Prozent, auf 89,5 Millionen Hörbücher. Heißt auch: Der durchschnittliche Verkaufspreis war 2016 deutlich rückläufig.

Massive Verschiebung in Richtung Download & Stream

Der sinkende Preis erklärt sich auch daraus, dass sich die Umsätze massiv in Richtung Online-Downloads beziehungsweise -Streams verschieben, wo für einen Titel naturgemäß weniger bezahlt wird als bei einer schicken CD-Box. Auf digitale Downloads von Audible & Co. entfallen jetzt 82,4 Prozent der Verkäufe (2015: 76,8 Prozent), während physische Datenträger nur noch 16,2 Prozent der Verkäufe ausmachen (2015: 21,8 Prozent).  

Die Zahlen basieren auf 20 großen Verlagen, die ihre Umsätze an den Branchenverband melden. Allein diese 20 Verlage hatten in Summe rund 51.000 Produktionen im Sortiment, ein Plus von mehr als 40 Prozent zum Vorjahr.

Der Hörbuchmarkt in den USA ist damit das dritte Jahr in Folge im Bereich von 20 Prozent gewachsen – ein krasser Kontrast zum dortigen Geschäft mit eBooks, das zumindest für die Verlage (nicht unbedingt für Indie-Autoren) zuletzt eher mühselig verlief. Bei der Digitalisierung hat der Markt allerdings auch noch ein erhebliches Aufholpotenzial – noch 2014 vermeldete die GfK für Deutschland, 80 Prozent aller Hörbücher seien auf CD verkauft worden. Ein nicht unerheblicher Teil davon dürfte verschenkt worden sein, was bei digitalen Downloads immer noch ein schwierigeres Unterfangen sein kann.

Hörbuch-Nutzung: Zuhause und im Auto, häufig über Smartphone

Die APA publizierte zusammen mit den Umsatzzahlen auch noch ein paar weitere Erkenntnisse über Hörbücher. Sie stammen vom Marktforschungsinstitut Edison Research, das im Auftrag des Branchenverbands Nutzung und Nutzer von Hörbüchern unter die Lupe genommen hat. Demnach

  • sind fast die Hälfte aller regelmäßigen Hörbuchnutzer jünger als 35 Jahre
  • greifen viele Hörbuchnutzer auch zu konventionellen Büchern – und umgekehrt.
  • Smartphones erfreuen sich als Abspielgeräte für Hörbücher und Hörspiele wachsender Beliebtheit – 29 Prozent der befragten Hörbuchnutzer ließen sich 2016 von iPhone & Co. vorlesen, 2015 waren es nur 22 Prozent
  • Hörbücher werden am häufigsten zuhause gehört (57%), das Auto ist mit 32 Prozent der zweithäufigste Hörplatz
  • auch Bibliotheken bleiben für die Entdeckung von Hörbüchern von Bedeutung. Immerhin 27 Prozent der Befragten Hörbuchnutzer gaben an, über die Leihe bei einer Bibliothek neue Vertonungen entdeckt zu haben.
  • die am häufigsten genannten Gründe zur Nutzung von Hörbüchern aus der Sicht ihrer Käufer: 1) man kann neben dem zuhören noch andere Dinge machen 2) Hörbücher sind portabel, man kann sie überall konsumieren 3) es ist schön, vorgelesen zu bekommen. 

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