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Reuters: Amazon Marktplatz für lokale Dienstleistungen vor der Tür

Online-Händler Amazon scheint kurz vor dem nächsten großen Entwicklungsschritt zu stehen. Neben physischen Produkten will der Händler bald auch lokale Dienstleistungen von Frisieren bis zur Massage anbieten, berichtet Reuters. Noch in diesem Jahr soll es losgehen, erste Pilotprojekte habe es bereits gegeben.

Hinter den Kulissen arbeite Amazon mit Hochdruck an einem Marktplatz für lokale Dienstleister wie Masseure, Friseure und Babysitter. Das will die Schweizer Nachrichtenagentur von "verschiedenen Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind", erfahren haben. Damit würde Amazon Plattformen wie Yelp (die unlängst den hiesigen Marktführer Qype übernommen haben) Konkurrenz machen, aber wohl mit einer direkten Buchungsmöglichkeit noch einen Schritt weiter gehen. Auch die Geschäftsmodelle von Groupon und ähnlich gelagerten Startups würden angegriffen.

Mit einem Marktplatz für Dienstleistungen würde Amazon seine Rolle als Zwischenhändler ausbauen – schon heute würden Marktplatz-Händler für 40 Prozent der Verkäufe bei Amazon verantwortlich sein. Erste Pilotprojekte zur Verquickung von physischem Produkt und Dienstleistungen habe es bereits gegeben, schreibt Reuters. So habe Amazon Käufern von Nest Theromstaten zeitweise eine kostenlose Installation offeriert.

Parallel versucht das Unternehmen auch, als Zahlungsdienstleister in anderen Online Stores Fuß zu fassen. Erst an diesem Montag wurde Pay with Amazon gestartet, womit Amazon in direkte Konkurrenz zu Paypal tritt.

Buy Local – bei Amazon

Der riesige Dienstleistungs-Sektor, für den es im Online-Bereich noch an einem beherrschenden ganzheitlichen Marktplatz-Anbieter fehlt (für Nischen gibt es schon Portale, genannt sei etwa My Hammer für den Handwerksbereich), ist für Amazon hoch attraktiv. Auch für Dienstleister könnte eine Zusammenarbeit Sinn ergeben, immerhin tummeln sich bei Amazon schon die Kunden. Anders als bei Amazon Source, womit lokale Buchhandlungen zum Verkauf von Kindle-Geräten animiert werden sollen, handelt es sich auch nicht direkt um einen "Pakt mit dem Teufel", immerhin ist Amazon selbst kein direkter Wettbewerb. Wenn der führende Online-Händler jetzt auch noch der führende Vermittler von Dienstleistungen wird, nähme die Vertriebsmacht des Unternehmen allerdings langsam wirklich bedrohliche Züge an.

<Bildnachweis: Babysitter von Shutterstock>

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