Wie sich das Netz über Amazon lustig macht
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Und so verwundert es wenig, dass der mal wieder im Kreuzfeuer der Kritik stehende Online-Händler Amazon in diesen Tagen ein beliebtes Ziel hiesiger Satiriker ist – vom Amazon-Weihnachtsmann bis hin zu Notfallplänen der Regierung.
Der Streit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und Amazon über Arbeitsbedingungen und -löhne in den deutschen Logistikzentren des Online-Händlers erreicht immer neue Höhepunkte. Seit dem heutigen Dienstag wird in ganzen 6 Logistik-Zentren parallel gestreikt, mehr als 2.000 Beschäftigte befinden sich im Ausstand – das gab es noch nie.
Die Gewerkschaft will Amazon weh tun und die Arbeitsläufe im extrem umsatzträchtigen Weihnachtsgeschäft beeinträchtigen. Amazon will davon nichts wissen – alle Pakete werden pünktlich geliefert, heißt es gebetsmühlenartig gegenüber der Presse und auf der Homepage, wo Amazon tiefe Einblicke in seine Lager und deren Mitarbeiter gibt. Der Konzern betreibt sogar einen eigenen Logistik-Blog.
- Pech für den kleinen Timmy (9), dass er davon noch nichts gelesen hat. Der fiktive Serien-Charakter des Satire-Blog Postillon "bekommt "wegen Amazon-Streik" keine Weihnachtsgeschenke", titelte die viel gelesene Seite am gestrigen Montag. Dabei seien unter anderem diverse Konsolen bereits fest bestellt gewesen. Timmy will nun einen Brief an Amazon (Amazonstraße 1, Amazonien) schreiben. Tragisch.
- Schon vergangene Woche rechnete das NDR-Satiremagazin extra3 mit Amazon ab. Der Weihnachtsmann wird hier zum Amazon-Chef deklariert, der einen "Insolvenzkalender" für den Buchhandel führt und seine Lieferzwerge am Nordpol durch günstigere Logistikmitarbeiter ersetzt hat. Konkurrentin Christkindl hat eine Copyright-Klage am Hals.
- In Sachen "befürchtete Lieferengpässe zum Fest" gab Ödie Titanic am heutigen Mittwoch in ihrer Spiegel-Online-Rubruk "Spam" Entwarnung. Am Angesicht des Amazon-Steiks habe die Bundesregierung über Nacht Hunderttausende stationäre Abholstationen mit individuellen Sortimenten aus dem Boden gestampft.
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